Ein Eisspeicher kühlt das neue Kölner Archiv

Leonardo (WDR5), 01.03.2018

Radio Reportage WDR

Gerade hat der Prozess begonnen wegen des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs vor neun Jahren. Nicht weit entfernt vom Kölner Landgericht wird unterdessen ein neues Archiv gebaut. Herzstück des 83,6 Millionen Euro teuren Gebäudes ist ein Eisspeicher, der für verschiedene Temperaturen sorgt, damit das Archivgut wieder sachgerecht gelagert werden kann. Dirk Eckert hat sich die Anlage … Weiterlesen

So wird ein ägyptisches Totenbuch restauriert

Leonardo (WDR5), 22.02.2018

Radio Reportage WDR

Auch ein altägyptisches Totenbuch schimmelt, wenn es nicht sachgerecht gelagert wird: Der längste Papyrus Deutschlands muss deshalb restauriert werden, um ihn künftigen Forschungsgenerationen zu erhalten. Für Leonardo war Dirk Eckert dabei. O-Ton Fuchs: „Hier sieht man, das sind feste Rahmen, die sind auch nicht ohne weiteres zu öffnen. Sie sind in sich wie ein Bilderrahmen, … Weiterlesen

AUS MEINEM BÜCHERSCHRANK

Regierung des Himmels

Thomas Hippler legt ein lesenswertes Buch zur Geschichte des Luftkriegs vor.

IPG-Journal, 24.01.2018

IPG Rezension

Kriege beginnen heute oft mit einem Luftschlag. Im Golfkrieg 2003 sollten auf diese Weise Saddam Hussein und die irakische Führung getroffen werden. „Shock and Awe“ – „Furcht und Schrecken“ – hieß die Operation, die den irakischen Diktator töten sollte. Auch in Syrien und im Jemen setzen Militärs auf Flugzeuge und Bombardements: Dort werden aktuell ganze … Weiterlesen

Ist es wirklich in Israels Interesse, die Unesco zu verlassen?

Israel folgte den USA, die sich wegen "fortgesetzten anti-israelischen Vorurteilen bei der Unesco" aus der UN-Kulturorganisation ausklinkten

Telepolis, 06.11.2017

Telepolis

Als die US-Regierung den Rückzug aus der UN-Kulturorganisation Unesco bekannt gab, begründete[1] sie das auch mit “fortgesetzten anti-israelischen Vorurteilen bei der Unesco”. Das hatten auch israelische Politiker immer wieder beklagt. Daher kündigte die israelische Regierung am selben Tag ebenfalls den Austritt aus der Organisation an (Die USA verlassen die Unesco[2]), die unter anderem für ihr Weltkulturerbe-Liste bekannt … Weiterlesen

Im Land von Burgen und Bergbau

Leonardo (WDR5), 13.10.2017

Radio Reportage WDR

  (Anmoderationsvorschlag: Bergauf, bergab – so fährt man, wenn man im Bergischen Land unterwegs ist. Wälder und Wanderwege locken die Stadtbewohner aus Köln und Bonn zur Erholung. Man besucht Schloss Bensberg oder den Altenberger Dom oder geht in eins der vielen Museen. Einen ganz anderen Blick bietet die Archäologietour. Bereits zum zweiten Mal zeigt der … Weiterlesen

Kostbarkeiten am Rande der Grube

Auch beim Braunkohletagebau machen Archäologen ihre Entdeckungen. Zum Beispiel Urnen aus der Eisenzeit oder römische Villen. Mit Notgrabungen retten die Ausgräber Bodendenkmäler in Garzweiler, Hambach und Inden, bevor die Kohlebagger anrücken.

Impuls (SWR2), 24.07.2017

Radio Reportage SWR2

Es sieht aus wie eine Mondlandschaft. Irgendwo in dem gigantischen Loch steht ein riesiger Bagger, weiter hinten noch einer. Hier wird Braunkohle abgebaut. Langsam fressen sich die Bagger durch die Erde. Am Rande der Grube hat Timo Bremer seinen derzeitigen Arbeitsplatz. „Werksanlagen – Absolutes Betretungsverbot für Betriebsfremde“, warnt ein Schild. „Vorsicht Absturzgefahr!“ Der Archäologe geht … Weiterlesen

Umnutzung von Kirchen

Klettern statt knien

Tag für Tag (Deutschlandfunk), 18.07.2017

Deutschlandfunk Radio Reportage

Erst mal die Karabinerhaken checken. Roland und Achim wollen hoch hinaus. 13 Meter geht es senkrecht die Wand hoch. Kletterhallenbetreiber Klaus Fasbender erklärt den Schwierigkeitsgrad:   “Die klettern gerade privat hier zusammen. Sind gerade in einer VI- drin. Die haben wir aus Tennisbällen gestaltet, die Route. Fühlt sich sanft und weich an, ist aber schwer … Weiterlesen

Archäologen sichern Funde heute mit 3D-Scannern

Bei den Ausgrabungen des jüdischen Viertels am Kölner Rathaus arbeiten die Archäologen mit 3D-Scannern. Vor allem Teile der Synagoge werden im LVR-Museum in Bonn eingescannt. Die Archäologen können so das Gebäude virtuell wieder auferstehen lassen. Und die Original-Funde bleiben sicher verwahrt im Depot.

Leonardo (WDR5), 04.07.2017

Radio Reportage WDR

O-Ton Scanner Ein Scanner bei der Arbeit. Das hört sich auch bei Archäologen kaum anders an als im heimischen Büro. Doch was Olivia Straub da im LVR-Landesmuseum in Bonn einscannt, ist kein Blatt Papier. Es ist ein Tongefäß, das farblich an eine unbemahlte Amphore ohne Hals erinnert. Der helbraune, antike Topf steht auf einer Scheibe, … Weiterlesen

Kohle statt Kirche

Das Dorf Keyenberg muss dem Braunkohletagebau Garzweiler II weichen. Auch die alte Kirche aus dem 19. Jahrhundert wird abgerissen. Im umgesiedelten Dorf wird nur noch eine Kapelle stehen. Die reicht zwar für die schwindende Zahl der regelmäßigen Besucher, doch die Vorsitzende des Ortsausschusses sagt: "Da wird noch so manche Träne fließen."

Tag für Tag (Deutschlandfunk), 20.06.2017

Deutschlandfunk Radio Reportage

An der alten Kirche hängt der neue Plan. In grün, gelb, blau und rot sind die Grundstücke markiert, so kann jeder sehen, welche Parzellen schon verkauft, vorgemerkt oder noch zu haben sind. Keyenberg muss umziehen. Das kleine Dorf bei Erkelenz muss dem Braunkohletagebau Garzweiler II weichen. Alle Proteste von Anwohner und Klimaschützern waren vergeblich: Die … Weiterlesen

Religionsgeschichte

Götterdämmerung

Im Römischen Reich lebten Christen und Polytheisten nebeneinander. Das Verhältnis war angespannt. Ein wichtiges Dokument aus dem fünften Jahrhundert ist die Streitschrift "Gegen Julian", in der sich der Patriarch von Alexandrien gegen die "heidnischen" Kulte des Kaisers Julian verwahrte. Bonner Wissenschaftler haben sie neu herausgegeben.

Tag für Tag (Deutschlandfunk), 12.05.2017

Deutschlandfunk Radio

Jupiter, Mars und Venus sind heute nur die Namen von Planeten, aber vor 2000 Jahren herrschte Jupiter noch als Göttervater, Mars war der Kriegsgott und Venus natürlich die Göttin der Liebe. Doch mit dem Aufstieg des Christentums verschwanden die Götter, natürlich sehr zum Missfallen der letzten “Heiden”. Einer von ihnen war der römische Kaiser Julian: … Weiterlesen

Geschichte lernen im Netz

Die Plattform "segu Geschichte" bietet Schaubilder, Zeitleisten, Lernvideos oder Ratespiele, die den Geschichtsunterricht in der Schule bereichern sollen.

Impuls (SWR2), 14.03.2017

Radio Reportage SWR2

(Anmoderationsvorschlag: Die Möglichkeiten digitaler Medien verändern den Schulunterricht. Für den Geschichtsunterricht ist die neue Online-Lernplattform „segu Geschichte“ da. Sie stellt Lernmaterialien wie interaktive Schaubilder und Quizformate, digitale Zeitleisten und Lernvideos, virtuelle Erkundungen mittels Street View und Lernaufgaben frei zur Verfügung. Entwickelt wurde sie in sechsjähriger Arbeit am Historischen Institut der Uni Köln. Dahinter steht auch … Weiterlesen

Auf den Spuren der Hexenprozesse

Leonardo (WDR5), 23.02.2017

Radio Reportage WDR

(Anmoderationsvorschlag: Hexenprozesse gehörten im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit zum Alltag. Auch im heutigen Nordrhein-Westfalen. Vor ein paar Jahren machte der Ort Flamersheim bei Euskirchen Schlagzeilen, weil das Protokoll eines solchen Hexenprozesses wiederentdeckt wurde, der dort in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges geführt wurde. Die historischen Orte kann man noch heute sehen, auch wenn … Weiterlesen

Eritrea: Nordkorea Afrikas oder alles halb so schlimm?

Nicole Hirt über die Fluchtgründe Armut und institutionelle Zwangsarbeit und die Menschenrechtslage, die EU-Diplomaten schönreden

Telepolis, 11.01.2017

Interview Telepolis

Viele Menschen, die von Afrika nach Europa geflüchtet sind, stammen aus Eritrea. Laut Bundespolizei reisten im November 677 Personen aus Eritrea unerlaubt in Deutschland ein, 480 aus Afghanistan und je 340 aus Syrien und dem Irak. In Italien landeten im vergangenen Jahr nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex 20.000 Eritreer. Unter den insgesamt 170.000 Flüchtlingen war … Weiterlesen

Via Appia – Die Mutter aller Straßen

Teile des ersten grossen Strassennetzes Europas stehen noch heute. Eine Fotoausstellung zeigt, wie sie inzwischen aussieht.

Impuls (SWR2), 29.11.2016

Radio SWR2

(Anmoderation: Das erste große Straßennetz in Europa errichteten die Römer. Ihre bekannteste Straße ist die Via Appia, die auch immer noch von Rom nach Brindisi führt. Die “Königin der Straßen” ist heute ein beliebtes Ausflugsziel im Süden von Rom, aber auch sonst sieht man neben der neuen Straße noch immer die Zeugnisse der Antike. Wie … Weiterlesen

Frühmenschen: Waren sie Klimaflüchtlinge?

Deutsche Wissenschaftler gehen dieser Frage nach anhand von Sedimenten, die sie aus dem Lake Chew Bahir in Aethiopien entnommen haben.

Impuls (SWR2), 21.09.2016

Radio SWR2

Von Lucy, dem Frühmenschen, wissen wir seit neuesten Untersuchungen des Skeletts, dass sie durch einen Sturz vom Baum ums Leben kam. Es sind Knochenfunde wie ihrer, die zu der These geführt haben, dass die Menschheit in Afrika entstanden ist. Wo Lucy einst durch die Bäume kletterte – ihre Überreste fand man 1974 in Äthiopien – … Weiterlesen

Mit der Spielzeug-Schaufel im Römerlager

In Haltern (Nordrhein-Westfalen) zeigen Archäologen den Kleinen, wie gegraben wird, wie Erde gesiebt wird, wie Funde dokumentiert werden.

Impuls (SWR2), 29.08.2016

Radio Reportage SWR2

O-Ton (o-ton-vitrine) „Wenn wir dann gleich auf der Grabung sind, kann es sein, dass Ihr vielleicht auch so eine Scherbe findet. Das sammeln wir alles. Wie gesagt, Ihr könnt es nicht mit nach Hause nehmen. Das bleibt hier, weil es dann vielleicht auch irgendwann mal in der Vitrine landet. – Was ist eine Vitrine? – … Weiterlesen

Islamistischer Bilderstürmer vor Gericht

Erstmals urteilt der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag über die Zerstörung von Kulturgütern

Telepolis, 25.08.2016

Telepolis

Das Geständnis ließ nicht lange auf sich warten. Bereits in seinem Eingangsstatement bekannte sich Ahmad Al Faqi Al Mahdi schuldig: Ja, er hatte 2012 die Zerstörung von neun historischen Mausoleen im malischen Timbuktu angeführt. Deswegen steht er jetzt wegen Kriegsverbrechen in Den Haag vor dem Internationalen Strafgerichtshof. Die Lippen geschlossen, im dunklen Anzug mit Krawatte … Weiterlesen

Wenn das Holz Klimageschichte erzählt

Archaeologische Holzfunde sind wichtige Klimadatenspeicher. Denn an den Jahresringes eines Baumes laesst sich mehr ablesen als das Alter.

Impuls (SWR2), 08.08.2016

Radio SWR2

Die Dendrochronologie datiert archäologische Holzfunde anhand der Jahresringe der Bäume. Inzwischen gibt es ganze Archive, in denen Hölzer nicht nur gesammelt und konserviert, sondern auch digital erfasst werden. Das ist nicht nur für Archäologen interessant, sondern auch für die Klimaforschung, denn die Baumringe verraten auch viel über die jeweiligen Umweltbedingungen: Die Bestände reichen inzwischen aus, … Weiterlesen

Evolutions-Unterricht – Bescheid wissen über Menschen und Affen

Impuls (SWR2), 06.07.2016

Radio SWR2

Dass der Mensch vom Affen abstammt, oder dass – genauer – beide gemeinsame Vorfahren haben, sollte sich inzwischen rumgesprochen haben. Und doch ist die dazugehörige Theorie, die Evolutionstheorie, wie sie von Charles Darwin begründet wurde, alles andere als unumstritten. Dass sich Pflanzen und Tiere irgendwie entwickelt haben, scheint dabei noch am ehesten akzeptiert zu werden. … Weiterlesen

Piraten in der Antike

Impuls (SWR2), 29.04.2016

Radio SWR2

Anmoderation: Gab es auch bei den alten Römern und Griechen schon Piraten? Aber ja! Das Mittelmeer war damals zeitweise ein gefährliches Gewässer. Sogar der junge Julius Cäsar wurde von Piraten entführt und erst gegen Lösegeld wieder freigelassen. Das Varusschlacht-Museum in Kalkriese zeigt nun Zeugnisse der antiken Piraterie aus mehreren italienischen Museen. Dirk Eckert hat sie … Weiterlesen

Tempel in Palmyra: Alte Zeichnungen restauriert

Der IS wurde aus Palmyra vertrieben. Was zerstört wurde, lebt aber in Zeichnungen des 18. Jahrhunderts weiter.

Impuls (SWR2), 29.03.2016

Radio SWR2

Der Islamische Staat hat viele Überreste des antiken Palmyra in Syrien vergangenes Jahr zerstört. Wie groß der Schaden ist, ist nicht bekannt. Doch die antiken Monumente leben fort: Etwa in den Zeichnungen, die der französische Architekt und Archäologe Louis-François Cassas Ende des 18. Jahrhunderts vor Ort angefertigt hat. Heute sind sie, frisch resaturiert, im Wallraf-Richartz-Museum … Weiterlesen

Polen will die Formulierung “polnisches Konzentrationslager” unter Strafe stellen

Der Fehler kommt auch in deutschen Medien immer wieder vor, bis zu 5 Jahre Haft könnten nach dem Gesetzentwurf drohen

Telepolis, 23.02.2016

Telepolis

Jetzt wird es ernst. Bis zu fünf Jahre Haft sollen Journalisten künftig in Polen drohen, wenn sie ehemalige deutsche Konzentrationslager im damals von Deutschen besetzten Polen als “polnische Lager” bezeichnen. Das sieht ein Gesetzentwurf[1] des Justizministeriums vor. In ausländischen Medien sei die Formulierung “polnisches Konzentrationslager” zwischen 2009 und 2015 636 Mal benutzt worden. Der Begriff … Weiterlesen

Ausstellung in Halle: Krieg als Kulturprodukt

Kriege gibt es erst seit der Jungsteinzeit. Sie sind eine Erfindung des Menschen. Archäologen sehen sie deshalb als kulturelles Phänomen.

Impuls (SWR2), 11.01.2016

Radio SWR2

Anmoderation: Warum gibt es eigentlich Krieg? Auf diese einfache Frage hat die Wissenschaft bisher die unterschiedlichsten Antworten gefunden. Manchen meinen, dass Menschen eben von Natur aus aggressiv und gewalttätig sind. Andere argumentieren, die Anarchie der Staatenwelt sei die Ursache für Krieg. Die Archäologie gibt eine ganz andere Erklärung. Sie setzt auf Ausgrabungen, und die Fundlage … Weiterlesen

Reif fürs Museum

Die Zukunft des ehemaligen Atombunkers der Bundesregierung

Leonardo (WDR5), 20.12.2007

Radio WDR

Sprecher: Die Bauarbeiter haben ganze Arbeit geleistet. Von dem, was einst der sicherste Bunker der Bundesrepublik war, ist nur noch ein 200 Meter langes Teilstück erhalten. Der Rest der riesigen Anlage, die einst offiziell „Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes“ hieß, wurde ausgeräumt und abgesperrt – betreten verboten. Durch das fast 19 Kilometer lange Röhrensystem unter … Weiterlesen

Römer-Mosaik wird restauriert

taz nrw, 21.06.2007 S. 4

Meldung taz nrw

Das antike Dionysos-Mosaik im Römisch-Germanischen Museum in Köln, das der Orkan “Kyrill” im Januar beschädigt hatte, wird restauriert. Drei Experten des Istituto Centrale del Restauro in Rom und der Fachhochschule Erfurt haben mit der Wiederherstellung begonnen, teilte das Museum mit. Die Sturmschäden seien größer als angenommen, sagt Direktor Hansgerd Hellenkemper. Er sprach von einem “siebenstelligen” … Weiterlesen

“Ein sehr effizienter Herrscher”

Herodes der Große war kein kindermordender Despot, sagt Linda-Marie Günther, Geschichtsprofessorin an der Ruhr-Uni Bochum. Eine "Herodes-Konferenz" in Bochum soll nächste Woche das Wirken des jüdischen Königs erforschen

taz nrw, 21.06.2007 S. 4

Interview taz nrw

taz: Frau Günther, Sie veranstalten am 29. Juni in Bochum die 2. Herodes-Konferenz. Kürzlich will der israelische Archäologe Ehud Netzer das Grab des Königs in der Nähe von Jerusalem gefunden haben. Ändert das Ihr Bild von Herodes? Linda-Marie Günther: Überhaupt nicht. Flavius Josephus hat den Tod und die Bestattung von Herodes in dessen Festung Herodeion … Weiterlesen

Der Star unter Kölns Kirchen

Das katholische Köln hat eine besondere Dichte von modernen Sakralbauten, und der moderne Kirchenbau von St. Engelbert hat Weltniveau. In St. Engelbert predigte Kardinal Josef Frings einst den legalisierten Klau

taz, 09.06.2007 S. 27

Reportage taz - die tageszeitung

Es ist ruhig hier im Kölner Norden. Touristen verirren sich selten in das Wohngebiet zwischen Zoo und Bundesversorgungsamt. Sehenswürdigkeiten würde hier erst recht niemand vermuten. Das “heilige” Köln mit seinen unzähligen romanischen Kirchen und dem weit sichtbaren Dom (siehe Kästen) ist weit entfernt. Köln ist eine Stadt der Kirchen. Wie in keiner anderen deutschen Stadt … Weiterlesen

AM BEGINN DER MODERNEN ARCHÄOLOGIE

taz nrw, 10.05.2007 S. 4

Rezension taz nrw

Es ist nicht so bekannt wie Troja, Mykene oder Pompeji. Und trotzdem hat Haltern seinen Platz in der modernen Archäologie. Ab 1899 haben Archäologen dort im Dienste der Altertumskommission Westfalen ein Römerlager ausgegraben – und dabei Ausgrabungsmethoden verfeinert, die vorher unter anderem in Olympia unter Wilhelm Dörpfeld entwickelt worden waren. Bei der Ausgrabung der antiken … Weiterlesen

Regimetreu bis zum Schluss

Die Düsseldorfer Polizei war tief in NS-Verbrechen verstrickt. Allein 700 Beamte waren Mitglieder einer SS-Division, sagen Historiker. Ein spektakulärer Aktenfund machte ihre Forschungsarbeit erst möglich. Sogar Yad Vashem ist interessiert

taz nrw, 19.04.2007 S. 4

taz nrw

Es war ein Zufallsfund: Ende der 1990er Jahre wurden bei Brandschutzbauarbeiten im Düsseldorfer Polizeipräsidium alte Akten entdeckt. Jahrzehnte lang lagen sie schon auf dem Speicher des 1933 fertig gestellten Polizeipräsidiums. Es handelte sich um Personalakten einfacher Polizeibeamter aus den Jahren zwischen 1919 und 1949, also von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus bis zur Gründung … Weiterlesen

Land fördert Römertherme

taz nrw, 14.12.2006 S. 4

Meldung taz nrw

Eine im Sommer in Bonn bei Bauarbeiten im ehemaligen Regierungsviertel entdeckte römische Therme soll erhalten bleiben. Das ca. 200 Quadratmeter große Gebäude werde umgesiedelt und soll künftig im Wellnesstrakt des neuen Kongresshotels zu sehen sein, teilte die Stadt Bonn mit. Die Kosten werden auf bis zu 1,5 Millionen Euro geschätzt. Das Land und der Landschaftsverband … Weiterlesen

Der Witwenforscher

Bernhard Jussen mixt Geschichte mit Kulturwissenschaft. Dafür erhält der Bielefelder Historiker den Leibniz-Preis

taz nrw, 09.12.2006 S. 2

taz nrw

Das Mittelalter gilt als Zeitalter der Könige, Burgen und Ritter. Auch Kreuzzüge, Hexenverbrennung und Leibeigenschaft fallen einem noch ein. Aber kaum jemand würde wohl die Witwe mit dem Mittelalter assoziieren. Ein rein technischer Begriff, möchte man meinen: eben eine Frau, deren Mann verstorben ist. Wie viel komplizierter die Sache in Wirklichkeit ist, hat Bernhard Jussen … Weiterlesen

Geschmückt ins Jenseits

Sterben im alten Ägypten, Sterben im alten Amerika: Eine Bonner Ausstellung zeigt die Bestattungsriten beider Kulturen. Auch wenn es nur wenige Gemeinsamkeiten gibt

taz nrw, 18.11.2006 S. 4

taz nrw

Ihre Beine sind angewinkelt, das Gesicht dem Bonner Hofgarten zugewandt. Sicher, die Frau, die da in der Bonner Uni in einer Vitrine kauert, ist längst tot, ihre Haut trocken, zerfallen. Dafür ist ihr Leichnam aber gut erhalten. Gruselig. Sogar die Farben ihrer Kleider sind nur wenig verblasst. Kein Zweifel: Solche Kleidung wird noch heute in … Weiterlesen

Heydt-Preis: Kritik nimmt zu

taz nrw, 16.11.2006 S. 4

Meldung taz nrw

Die Wuppertaler NS-Gedenkstätte Alte Synagoge hat für 2007 eine Diskussion über den Städtischen Kulturpreis und seinen umstrittenen Namensgeber Eduard von der Heydt (1882-1964) angekündigt. Geplant sind ein Schulprojekt und eine Tagung, auf der der aktuelle Stand der Forschung über Von der Heydt referiert werden soll. Der Bankier und Kunstmäzen Von der Heydt hatte nach 1933 … Weiterlesen

“Jeder muss sich mit dem Holocaust beschäftigen”

In der Türkei, aber auch in den türkischen Communities in Deutschland nimmt der Antisemitismus zu, warnt Dogan Akhanli vom "Kölner Appell gegen Rassismus". Eine Diskussion darüber finde nicht statt. Das will die Initiative mit einer Tagung ändern. Am Wochenende findet sie in Köln statt

taz nrw, 16.11.2006 S. 4

Interview taz nrw

taz: Herr Akhanli, der “Kölner Appell gegen Rassismus” will am Wochenende auf einer Tagung den “Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft” thematisieren. Was ist damit gemeint: Antisemitismus gegenüber jüdischen Einwanderern oder generell unter Einwanderern? Dogan Akhanli: Unter Einwanderern. Wir wollen aber nicht, dass das gegen Einwanderer benutzt wird. Uns geht es um das Problem Antisemitismus, hauptsächlich unter … Weiterlesen

Im Verein der Widerständler

Zur Gründung vor 60 Jahren kam die ganze NRW-Politprominenz. Heute ist die VVN längst als Kommunistenverein verschrien. Aber sie kämpft unverdrossen gegen alte und neue Nazis

taz nrw, 28.10.2006 S. 2

taz nrw

Es war eine große Veranstaltung: 500 ehemalige Verfolgte des Nationalsozialismus versammelten sich am 26. Oktober 1946 im Neuen Theater in Düsseldorf. Es war die Gründungsversammlung des NRW-Landesverbands der “Vereinigten der Verfolgten des Naziregimes” (VVN). Die 500 Delegierten vertraten rund 50.000 NS-Verfolgte, die damals im neu gegründeten Bundesland Nordrhein-Westfalen lebten. Gerade den Konzentrationslagern und Gestapo-Kellern entronnen, … Weiterlesen

Alte Knochen lügen nicht

Erst zum Ende des Neanderthaler-Jahres präsentiert sich das Museum in Mettmann mit einer neuen populistischen Dauerausstellung. Spektakuläre Originalfunde sind nur noch in Bonn zu sehen

taz nrw, 16.10.2006 S. 4

taz nrw

Auch an einem trüben Wochentag im Oktober wimmelt es zur Mittagszeit im Neanderthal-Museum von Besuchern. Obwohl von dem Ort, wo vor fast genau 150 Jahren die ersten Gebeine eines Urmenschen gefunden wurden, außer ein paar rotweißen Holzstangen nichts mehr zu sehen ist. Die exakte Fundstelle – eine Höhle bei Düsseldorf – ist längst dem Kalksteinabbau … Weiterlesen

Live im zerstörten Köln

Das Internetportal koeln1.tv veröffentlicht einen lange verschollenen Film von 1948 über Köln nach dem Krieg

taz nrw, 13.10.2006 S. 2

taz nrw

Köln im dritten Winter nach Kriegsende: Die meisten Wohnhäuser der Innenstadt sind zerstört, auch viele Schulen stehen nicht mehr. Jedes fünfte Kind hat keine eigenen Schuhe. Der notdürftige organisierte Unterricht findet deswegen in zwei Schichten statt, morgens und nachmittags. Zwischendurch tauschen die Jungen und Mädchen zu Hause die Schuhe. Es war das Jahr 1947, die … Weiterlesen

Wuppertal: Ehrung kritisiert

taz nrw, 13.09.2006 S. 2

Meldung taz nrw

Der umstrittene Vorsitzende des Wuppertaler Kunst- und Museumsvereins, Eberhard Robke, erhält den Ehrenring der Stadt Wuppertal. Das hat der Rat der Stadt am Montag gegen die Stimmen der Linkspartei bei zwei Enthaltungen der Grünen beschlossen. Robke hatte es 2003 abgelehnt, drei Bilder des Wuppertaler Von-der-Heydts-Museums zurückzugeben, die die Nazis nach 1933 ihren jüdischen Besitzern geraubt … Weiterlesen

Der Unangepasste

Der Jurist Martin Gauger verweigerte den Eid auf Hitler. Das Landgericht Wuppertal widmet ihm eine Ausstellung

taz nrw, 18.07.2006 S. 2

taz nrw

Als Hitler 1934 nach dem Tod von Reichspräsident Hindenburg die deutschen Beamten auf sich vereidigen ließ, gab es nur wenige, die dem “Führer” keine Treue schwören wollten. Einer von ihnen war Martin Gauger, gebürtiger Wuppertaler und damals Gerichtsassessor in Mönchengladbach. Sein Widerstand kostete den gläubigen Protestanten letztlich das Leben: Die Nazis ermordeten ihn am 15. … Weiterlesen

Blanke Erinnerung im Netz

Die Stolpersteine von Günter Demnig sind nun auch im Internet sichtbar. Immer mehr Städte interessieren sich für diese besondere Form der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Demnächst verlegt der Kölner Künstler auch im Ausland

taz nrw, 15.07.2006 S. 4

taz nrw

Max Schönenberg blieb nur ein kurzes Leben in Deutschland. Von den Nazis entrechtet, seines Doktortitels beraubt, in ein Judenhaus gesperrt, wurde der Kölner Arzt 1942 schließlich in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb er 1943 an Flecktyphus. Dass sein Name nicht völlig in Vergessenheit geraten ist, ist vor allem dem Künstler Gunter Demnig zu verdanken. … Weiterlesen

Alter Kopf ausgestellt

In Bonn wird ab heute der Schädel des "ersten Europäers" gezeigt. Er lebte vor 1,8 Millionen Jahren in Asien

taz nrw, 08.07.2006 S. 2

taz nrw

Als 1991 im Kaukasus der Unterkiefer eines Homo erectus gefunden wurde, war bald klar, dass es sich hier um eine Sensation handelte. Denn der Fund war 1,8 Millionen Jahre alt. Anders als bislang angenommen, lebten zu dieser Zeit offenbar schon Frühmenschen an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien. Bis heute wurden am selben Ort, in … Weiterlesen

“Ein Denkmal anderer Art”

taz nrw, 03.06.2006 S. 3

Interview taz nrw

taz: Herr von Plato, sehen Sie sich eigentlich als eine Art Steven Spielberg von Lüdenscheid? Alexander von Plato: Nein, Spielberg hat ja mit der Shoa Foundation andere Schwerpunkte und finanzielle Möglichkeiten. taz: Aber Spielberg und Ihr Lüdenscheider Institut für Geschichte und Biographie machen etwas Ähnliches: Zeitzeugeninterviews mit NS-Opfern. Alexander von Plato: Ja, aber bei Spielbergs … Weiterlesen

Nächster Halt: Römerfriedhof

Wenn die Kölner Tunnelbauer vorpreschen, ist das unterirdische Archiv der Stadt in Gefahr. Akribisch sammeln Archäologen und Grabungstechniker deshalb im Zuge des U-Bahn-Baus unter der Altstadt jedes Knöchelchen. Und fördern Überraschendes zu Tage

taz nrw, 24.05.2006 S. 3

Reportage taz nrw

Lange kann Hubert Berke das Knochenstück nicht halten. Mit beiden Armen stemmt er das längliche Stück hoch und ist froh, als er den 20-Kilo-Brocken wieder absetzen kann. Identifizieren kann er es leichter, denn als Paläozoologe beschäftigt er sich mit fossilen Tieren. Das Knochenstück gehört zu einem Nashornschädel. Der wurde jüngst bei den Ausgrabungen auf dem … Weiterlesen

NS-Täter vor Gericht

Eine Ausstellung in Köln erinnert an den Prozess gegen Kurt Lischka und zwei weitere NS-Verbrecher

taz nrw, 13.05.2006 S. 2

taz nrw

Das Urteil kam spät, 35 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Aber es war eindeutig: Die drei Angeklagten, die während des Krieges im besetzten Frankreich die Deportation der dort lebenden Juden in die Vernichtungslager mit organisiert hatten, sind schuldig. Schuldig wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 73.000 französischen Juden. Das Urteil des Kölner Landgerichts im … Weiterlesen

Die Munitionsfabrik

Die erste Eisenhütte im Ruhrgebiet arbeitete auch für die Rüstung: In Oberhausen finden Archäologen bei Grabungen eine rostige Kanonenkugel

taz nrw, 22.04.2006 S. 4

taz nrw

Rund ist die handgroße Eisenkugel nicht, Oxidation hat über Jahre an ihr gefressen. Doch die Archäologen in Oberhausen freuen sich über eine solche Entdeckung. Denn das dreckige Etwas ist eine historische Kanonenkugel und der erste spektakuläre Fund bei den Ausgrabungen im Stadtteil Osterfeld. Seit März graben dort das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege und das Rheinische … Weiterlesen

Wuppertal: Kritik unerwünscht

taz nrw, 19.04.2006 S. 1

Meldung taz nrw

Weil sie die Umbenennung des Wuppertaler Eduard von der Heydt-Preises gefordert hat, soll eine Abgeordnete der Linkspartei ihren Posten im Preiskuratorium räumen. Ratsfrau Elke von der Beeck hatte in einer Ratssitzung Anfang April auf die NS-Vergangenheit des Bankiers und Kunstmäzens von der Heydt verwiesen und beantragt, den Kulturpreis nach Else Lasker-Schüler zu benennen. Nun erhielt … Weiterlesen

Ostermarsch wird 45

Heute beginnen die Ostermärsche an Rhein und Ruhr. 1961 fand die erste österliche Friedensdemonstration in Nordrhein-Westfalen statt

taz nrw, 15.04.2006 S. 2

taz nrw

Sie marschieren wieder für den Frieden. Auch an Rhein und Ruhr beginnen heute die Ostermärsche. Es ist ein jährliches Ritual, das wissen die Friedensaktivisten, die die Demonstrationen auf die Beine stellen. Aber: “Es ist leider nicht zwecklos geworden, zum Ostermarsch zu gehen”, sagt Johannes Korsten. Der Düsseldorfer wird auch dieses Jahr dabei sein, um gegen … Weiterlesen

Am Ursprung der Ruhrindustrie

Vor bald 250 Jahren nahm in Oberhausen-Osterfeld der erste Hochofen des Ruhrgebiets den Betrieb auf. Das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege gräbt jetzt nach den Überresten. Eine Ortsbesichtigung

taz nrw, 28.03.2006 S. 3

Reportage taz nrw

Die ersten Grundmauern liegen schon frei. Deutlich ist ein Gewölbe am Boden zu erkennen. Ein Rauchabzug, dazu Mauerreste, die die Archäologen als Fundamente des Kesselhauses deuten. Nur vier Tage brauchten die Ausgräber, um die ersten Überreste der alten Eisenhütte St. Antony in Oberhausen freizulegen. Es ist nicht irgendeine Hütte, die das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege … Weiterlesen

Neandertaler von Mettmann verliert den Affenkopf

Mit neuster Computertechnik rekonstruiert ein internationales Forscherteam im Rheinischen Landesmuseum in Bonn das Gesicht des Neandertalers von Mettmann. Offenbar hatte der berühmte Urzeitmensch Pausbacken. Auch das Fernsehen ist an der Arbeit interessiert

taz nrw, 23.03.2006 S. 4

taz nrw

Viel ist es nicht, was die Wissenschaftler da in der Hand halten. Eine Schädeldecke, dazu ein paar Knochensplitter. Nasen- und Mundpartie fehlen. Die Forscher sind vorsichtig und tragen weiße Stoffhandschuhe. Denn es sind nicht irgendwelche Knochen, die sie da halten. Es ist der Kopf des Neandertalers von Mettmann, dessen Überreste vor 150 Jahren im Neandertal … Weiterlesen

Steinsplitter fürs Museum

Das Rheinische Landesmuseum in Bonn zeigt Funde eines Hobby-Archäologen, die das Bild vom Rheinland veränderten. Die Sammlung Schol dient als Auftakt des Neandertalerjahres 2006

taz nrw, 26.01.2006 S. 4

taz nrw

Gerade mal fingernagelgroß sind die kleinen Sensationen. Wer nicht viel Neugier mitbringt, würde sie bei einem Spaziergang für Steinsplitter halten und liegenlassen. Aber bestimmt nicht erkennen, dass es sich um Pfeilspitzen handelt, die Menschen am Ende der letzten Eiszeit – also gut 9.600 Jahre v. Chr. – im Rheinland für die Jagd benutzt haben. Wilhelm … Weiterlesen