Grüne fragend voran

Die NRW-Grünen wollen die Debatten vom Berliner Kongress fortsetzen. Linke fordern mehr Selbstkritik

taz nrw, 05.09.2006, S. 1

taz nrw

Nach dem “Zukunftskongress” der Grünen will der NRW-Landesvorstand nun im Land da weiterdiskutieren, wo die Bundespartei am Wochenende in Berlin aufgehört hat. Umwelt- und Sozialpolitik sollen die Schwerpunkte der Partei sein. Angesichts “sich dramatisch zuspitzender Klimaprobleme” sei eine “neue Radikalisierung ökologischer Politik” nötig, sagte Grünen-Landesvorsitzende Daniela Schneckenburger. Dazu gehöre, neben mehr Energieeffizienz und einer Strategie … Weiterlesen

Klage wegen Nato-Krieg

taz nrw, 05.09.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Vor dem Landgericht Bonn wird seit gestern eine Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen Beteiligung am Nato-Krieg gegen Jugoslawien im Jahr 1999 verhandelt. Die französische Transportfirma Touax verlangt Schadensersatz, weil die Donau nicht mehr befahrbar gewesen sei, nachdem Nato-Flugzeuge drei Brücken bombardiert hatten. Dadurch seien der Firma ein Schaden von sieben Millionen Euro entstanden. Nach … Weiterlesen

Mehr Gewinn in Sicht

Allianz erhöht ihre Gewinnprognose. Stellenabbau geht weiter. NRW-Gewerkschafter: "Kapitalismus brutal"

taz nrw, 05.08.2006, S. 1

taz nrw

Mit Empörung haben nordrhein-westfälische Gewerkschafter auf die Ankündigung der Allianz reagiert, trotz erhöhter Gewinnprognose am Arbeitsplatzabbau festzuhalten. “Kein Mensch versteht mehr, warum in Dortmund 370 Allianz-Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit geschickt werden sollen und mehrere hundert Arbeitsplätze bei der Dresdner Bank auf dem Spiel stehen”, kritisierte Roman Eberle von der Gewerkschaft Ver.di in Dortmund. “Das ist … Weiterlesen

Im Korsett der Vermittler

Weil sie eine Mutter in den "erotischen Bereich" schicken wollte, entschuldigt sich die Aachener Arbeitsgemeinschaft. Erwerbslosenforum: Kommunen mit Arbeitsvermittlung überfordert

taz nrw, 04.08.2006, S. 2

taz nrw

Die Entschuldigung ließ nicht lange auf sich warten. “Ein solches Vermittlungsangebot hätte nicht gemacht werden dürfen”, stellt der Geschäftsführer der Aachener Arbeitsgemeinschaft (ARGE), Marcell Raschke, klar. Und so muss Thea S. nun doch nicht Prostituierte für die Internetseite einer Erotik-Agentur anwerben. Genau dieses Angebot hatte die ARGE der arbeitslosen zweifachen Mutter aus Aachen nämlich gemacht. … Weiterlesen

Seltener Fall von Opferschutz

Menschenrechtler begrüßen, dass eine Frau aus dem Hochsauerland wegen posttraumatischer Störungen nicht abgeschoben wird. Sie fordern, Folteropfern in Deutschland besser zu helfen

taz nrw, 03.08.2006, S. 2

taz nrw

Mit Erleichterung reagierten gestern Flüchtlingsorganisationen auf den Entscheid des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Eine Frau aus dem Hochsauerlandkreis darf wegen psychischer Erkrankung nicht abgeschoben werden. “Das ist wunderbar”, freute sich Annegret Rasch von der Flüchtlingsberatungsstelle der Diakonie Meschede. “Entscheidungen wie diese sind viel zu selten”, sagte Knut Rauchfuss, Arzt bei der Medizinischen Flüchtlingshilfe in … Weiterlesen

Aufstand der Sachbearbeiter

Der drohende Jobverlust treibt so manchen Allianz-Angestellten in die Arme der Gewerkschaft. In Dortmund tauschten am Montag Mitarbeiter ihre Bürokluft gegen Aktions-T-Shirts, bedruckt mit Kampfparolen gegen den Stellenabbau in NRW

taz nrw, 02.08.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Schnell noch ein paar Unterschriftenlisten unter den Arm geklemmt, dann geht es los. “Du sammelst die Unterschriften, ich verteil’ die Karten”, schlägt er vor. Sie nickt. Zügig verlassen Irina und Thomas Bürstinghaus das Betriebsratsbüro der Dortmunder Commerzbank. Im Haupteingang bauen sie sich auf. Schon bald hat die 47-jährige Irina Bürstinghaus die erste Kundin angesprochen. “Das … Weiterlesen

Bahn als Saunaclub

Immer mehr Bahnkunden beschweren sich über ausfallende Klimaanlagen in Pendlerzügen, auch der Betriebsrat fordert Abhilfe, Experten warnen vor Hitzschlägen. Doch die Bahn wiegelt ab

taz nrw, 28.07.2006, S. 1

taz nrw

Wegen häufig ausfallender Klimaanlagen in nordrhein-westälischen Zügen regt sich zunehmend Protest bei den Bahnkunden. “Wir haben die Beschwerden am Dienstag der Bahn weitergegeben”, berichtet Melanie Schliebener von der “Schlichtungsstelle Nahverkehr” der Verbraucherzentrale NRW. Normalerweise würden sich kaum Kunden melden wegen Hitze im Zug, sagt Schliebener. Im Juli seien hingegen schon 15 Beschwerden eingegangen. “Die Bahn … Weiterlesen

störungen im zugverkehr

Die Bahn gefährdet ihre Zukunft

taz nrw, 28.07.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Angeblich ist ja noch nichts passiert. Trotz kaputter Klimaanlagen in den Regionalzügen der Bahn wurden bislang in Nordrhein-Westfalen kein Kreislaufkollaps, kein Todesfall gemeldet. Soweit die gute Nachricht. Ein Anlass zur Entwarnung sollte das aber nicht sein: Wer in den letzten Wochen mal im Regionalexpress zwischen Dortmund, Düsseldorf und Köln ein Abteil ohne Kühlung erlebt hat, … Weiterlesen

Ärzte: Demo in Dortmund

taz nrw, 25.07.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die Ärzte der kommunalen Kliniken weiten ihren Arbeitskampf aus: Die Ärztevertretung Marburger Bund veranstaltet heute in Dortmund die erste landesweite Kundgebung, zu der bis zu 2.000 Ärzte erwartet werden. An mehreren NRW-Kliniken begann gestern ein einwöchiger Streik. Der Marburger Bund hatte die Tarifverhandlungen vor knapp einer Woche abgebrochen. Das Angebot der Arbeitgeber laufe auf “massive … Weiterlesen

ARGE Bochum gibt nach

taz nrw, 22.07.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Jürgen Hoffmann ist wieder krankenversichert. Wie das Erwerbslosenforum Deutschland mitteilte, hat sich die für Hartz IV zuständige Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Bochum gestern vor dem Dortmunder Sozialgericht bereit erklärt, dem erwerbslosen Bochumer vorläufig wieder Arbeitslosengeld II auszuzahlen. Hoffmann ist damit auch wieder krankenversichert. Die ARGE hatte Hoffmann die Leistungen entzogen, weil dieser Miteigentümer eines Hauses ist. Das … Weiterlesen

ARGE stellt sich stur

Kein Geld für Medizin: Arbeitsloser zieht vor Gericht, weil ihm das ALG II komplett gestrichen wurde

taz nrw, 21.07.2006, S. 1

taz nrw

Vor dem Sozialgericht Dortmund wird heute der Eilantrag eines Arbeitslosengeld-II-Empfängers verhandelt. Die für die Hartz-IV-Fälle zuständige Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Bochum hatte dem erwerbslosen Jürgen Hoffmann Anfang April die Unterstützung entzogen, weil er Miteigentümer eines Mehr-Parteien-Wohnhauses ist. Seitdem ist er nicht mehr krankenversichert. Hoffmann will nun vor Gericht durchsetzen, dass er vorläufig wieder Geld bekommt. Nach Angaben … Weiterlesen

Übernahme kostet 1.800 Stellen

taz nrw, 20.07.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Wegen der Übernahme von Gerling durch den Versicherungskonzern Talanx werden in Deutschland 1.500, weltweit 1.800 Stellen gestrichen. Am Standort Köln will Talanx die Sparte Lebensversicherung konzentrieren. So soll der Gerling-Standort Wiesbaden mit 450 Mitarbeitern nach Köln umziehen, ebenso die Talanx-Tochter Aspect mit 420 Mitarbeitern. Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) zeigte sich zufrieden, dass in Köln wenigstens … Weiterlesen

Ärzte spalten Kliniken

Der Marburger Bund verhandelt schon mit den NRW-Kliniken über Einzelverträge. Ärzte weiten ihre Streiks aus. Arbeitgeberverband warnt die kommunalen Kliniken vor Alleingängen

taz nrw, 20.07.2006, S. 1

taz nrw

Die Kliniken in NRW haben Einzelverhandlungen mit dem Marburger Bund begonnen. “Wir haben Kontakte aufgenommen”, sagte der Landesvorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, zur taz. Er wolle aber keine Namen nennen. “Die kommunalen Arbeitgeberverbände üben großen Druck auf ihre Kliniken aus”, begründete er seine Vorsicht. Nachdem die Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) … Weiterlesen

Betriebsrätin vor Gericht

taz nrw, 19.07.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die Kündigung von sechs gewerkschaftlichen Vertrauensleuten am Klinikum Duisburg wird ab heute vor dem dortigen Arbeitsgericht verhandelt. Die Klinik hatte den Betriebsräten und Gewerkschaftern im März nach Protesten im Klinikum gekündigt. Einen Vergleichsvorschlag des Gerichts hatte das Klinikum kürzlich abgelehnt. Im ersten Verfahren geht es um die Kündigung einer Betriebsrätin. Gewerkschafter wollen vorher gegen die … Weiterlesen

Verlegerfunk mit Erfolg

Das private Radio NRW und seine Lokalsender haben erneut die meisten Hörer in Deutschland

taz nrw, 19.07.2006, S. 2

taz nrw

NRW liegt vorne. Genauer gesagt: Radio NRW. Der Privatsender beziehungsweise die 45 lokalen Privatradios, die das Programm von Radio NRW ausstrahlen, werden täglich von 4,682 Millionen Menschen gehört. Kein Radioprogramm in Deutschland erreicht so viele Hörer, wie eine gestern vorgelegte Reichweitenanalyse ergab. Allerdings kommen die sechs WDR-Programme zusammen auf 7,372 Millionen Hörer. Seit 13 Jahren … Weiterlesen

Der Unangepasste

Der Jurist Martin Gauger verweigerte den Eid auf Hitler. Das Landgericht Wuppertal widmet ihm eine Ausstellung

taz nrw, 18.07.2006, S. 2

taz nrw

Als Hitler 1934 nach dem Tod von Reichspräsident Hindenburg die deutschen Beamten auf sich vereidigen ließ, gab es nur wenige, die dem “Führer” keine Treue schwören wollten. Einer von ihnen war Martin Gauger, gebürtiger Wuppertaler und damals Gerichtsassessor in Mönchengladbach. Sein Widerstand kostete den gläubigen Protestanten letztlich das Leben: Die Nazis ermordeten ihn am 15. … Weiterlesen

Blanke Erinnerung im Netz

Die Stolpersteine von Günter Demnig sind nun auch im Internet sichtbar. Immer mehr Städte interessieren sich für diese besondere Form der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Demnächst verlegt der Kölner Künstler auch im Ausland

taz nrw, 15.07.2006, S. 4

taz nrw

Max Schönenberg blieb nur ein kurzes Leben in Deutschland. Von den Nazis entrechtet, seines Doktortitels beraubt, in ein Judenhaus gesperrt, wurde der Kölner Arzt 1942 schließlich in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb er 1943 an Flecktyphus. Dass sein Name nicht völlig in Vergessenheit geraten ist, ist vor allem dem Künstler Gunter Demnig zu verdanken. … Weiterlesen

“Kassenkredite helfen nur kurzfristig”

Von der Kreditaufnahme profitieren nur die Banken, sagt Wolfgang Richter vom Linken Bündnis Dortmund

taz nrw, 15.07.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Richter, der Bund der Steuerzahler wirft den Kommunen vor, durch kurzfristige Kredite – so genannte Kassenkredite – ihren tatsächlichen Schuldenstand zu verschleiern. Zu Recht? Wolfgang Richter: Ja, denn die Kassenkredite werden getrennt von den normalen Krediten geführt. So kann man sie schön verschwinden lassen, wenn der Schuldenstand veröffentlicht wird. taz: Können Kommunen diese … Weiterlesen

Kinder ohne Platz

Die Landesregierung gibt zu wenig für Kindergärten und Kliniken aus, kritisiert Ex-SPD-Ministerin Birgit Fischer

taz nrw, 13.07.2006, S. 1

taz nrw

Die SPD wirft der Landesregierung vor, sich in der Sozialpolitik aus der Verantwortung zu stehlen. Durch die Sparpolitik bei den Kliniken werde die flächendeckende Versorgung gefährdet, warnte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Birgit Fischer, gestern. Zugleich kündigte sie an, im Frühjahr 2007 ihr Landtagsmandat niederzulegen. Die Ex-Gesundheitsministerin wechselt zur Barmer Ersatzkasse. “Zum ersten Mal in … Weiterlesen

NRW will neuen Finanzausgleich

taz nrw, 13.07.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Die Landesregierung will zügig die zweite Stufe der Föderalismusreform angehen. Dabei müsse der Länderfinanzausgleich neu geregelt und die “Eigenverantwortlichkeit” der Länder gestärkt werden, sagte NRWs Minister für Bundesangelegenheiten Michael Breuer (CDU) gestern in Düsseldorf. Er bezweifele, dass das jetzige System genügend Anreize zur Haushaltskonsolidierung biete. Breuer begrüßte die erste Föderalismusreform ausdrücklich. “Wir wollen die Kernpunkte … Weiterlesen

Bielefelder Gebührenentscheid

taz nrw, 12.07.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Der Senat der Universität Bielefeld wird heute entscheiden, ob ab dem Wintersemester Studiengebühren erhoben werden. Gegen deren Einführung hatte es im Januar massive Proteste gegeben, unter anderem war das Rektorat wochenlang besetzt worden. Der nun vorgelegt Entwurf sieht gestaffelte Gebühren vor, die schon eingeschriebene Studierende begünstigen. Wer ab dem Wintersemester 2006/07 neu anfängt, zahlt 500 … Weiterlesen

“Coca-Cola weiß seit Jahren Bescheid”

Bei den Abfüllern von Coca-Cola in Kolumbien werden weiter Gewerkschafter verfolgt, sagt Schriftsteller Raul Zelik

taz nrw, 10.07.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Zelik, Coca-Cola gibt sich gerade sehr gesprächsbereit. Stellt sich das Unternehmen endlich der Kritik an seinem Geschäftsverhalten? Raul Zelik: Coca-Cola versuchte nur, einen Imageschaden während der WM abzuwenden. Das Unternehmen hat deshalb auch mit uns Gespräche geführt und angekündigt, seine Unternehmenspolitik neu auszurichten. Das ist aber alles nur Schall und Rauch. Die Lage … Weiterlesen

Studis machen Coke nervös

Wegen Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien wollen Studis an der Uni Köln Coca-Cola boykottieren. Der Konzern reagiert umgehend mit einem Brief an alle Studentenwerke

taz nrw, 10.07.2006, S. 2

taz nrw

Bonaqua, Fanta und Sprite sollen nicht mehr auf den Tisch. Auch nicht Coca-Cola. Denn die Produkte des gleichnamigen Getränkeherstellers sind an der Kölner Universität unerwünscht: Mit großer Mehrheit hat sich das Studierendenparlament der Hochschule kürzlich für den Boykott des Coca-Cola-Konzerns ausgesprochen. Vorbild sind die Unis in den Vereinigten Staaten. Dutzende boykottieren dort das Unternehmen, ebenso … Weiterlesen

Alter Kopf ausgestellt

In Bonn wird ab heute der Schädel des "ersten Europäers" gezeigt. Er lebte vor 1,8 Millionen Jahren in Asien

taz nrw, 08.07.2006, S. 2

taz nrw

Als 1991 im Kaukasus der Unterkiefer eines Homo erectus gefunden wurde, war bald klar, dass es sich hier um eine Sensation handelte. Denn der Fund war 1,8 Millionen Jahre alt. Anders als bislang angenommen, lebten zu dieser Zeit offenbar schon Frühmenschen an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien. Bis heute wurden am selben Ort, in … Weiterlesen

Eine Allianz mit Ver.di

Allianz-Mitarbeiter wollen sich gegen den Arbeitsplatzabbau an den NRW-Standorten wehren. Ver.di kann sich über Eintritte von Allianzern freuen. DGB-Chef Schneider: "die neuen Stahlarbeiter"

taz nrw, 07.07.2006, S. 1

taz nrw

Die Angestellten der Allianz in Nordrhein-Westfalen tauschen ihre Aktentaschen gegen Demoplakate: Am Aachener Standort werden für nächste Woche die ersten Warnstreiks gegen den geplanten Stellenabbau vorbereitet. In Dortmund fand gestern eine Kundgebung statt. “Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen”, kündigt für Köln der dortige Ver.di-Gewerkschaftssekretär Rainer Klein an. Die Allianz hatte kürzlich bekannt gegeben, … Weiterlesen

Straßen for sale

Um zu sparen, schreibt der Kreis Lippe den Betrieb seiner Straßen aus. Gewerkschafter starten ein Bürgerbegehren

taz nrw, 05.07.2006, S. 2

taz nrw

Auf was lassen sich Kommunalpolitiker nicht alles ein, wenn es nur Geld in die Kasse bringt: Jahrelang verscherbelten Kommunen, auch in Nordrhein-Westfalen, ihre Kanalnetze, Grundstücke oder Straßenbahnschienen an US-Investoren. Cross-Border-Leasing nannte sich dieses Scheingeschäft, mit dem auf jeden Fall die amerikanischen Steuerzahler geschädigt wurden. Inzwischen sind diese Geschäfte nicht mehr möglich. Der neueste Kämmerer-Hype heißt … Weiterlesen

Neues vom Baggerloch

Naturschützer fordern nach dem Garzweiler-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das gesamte Bergbau-Recht zu reformieren. RWE Power hält jedoch eisern am Braunkohletagebau fest

taz nrw, 01.07.2006, S. 1

taz nrw

RWE Power hält trotz des Garzweiler-Urteils des Bundesverwaltungsgerichts am Braunkohletagebau in Garzweiler II fest. “Wir halten die Bagger nicht an”, so Unternehmenssprecher Manfred Lang zur taz. Das Leipziger Gericht hatte am Donnerstag Abend entschieden, dass Grundstücksbesitzer schon gegen den so genannten Rahmenbetriebsplan klagen können. “Wir gehen davon aus, dass der Rahmenbetriebsplan zulässig war”, sagte Lang. … Weiterlesen

Unternehmen boykottieren Über-55-Jährige

Die Arbeitslosigkeit in NRW sinkt leicht, aber ältere Arbeitnehmer haben am Arbeitsmarkt kaum Chancen, klagt die Arbeitsagentur. Arbeitsminister Laumann will sich um das Problem kümmern. Grüne: Wo ist der Rüttgers-Effekt?

taz nrw, 30.06.2006, S. 1

taz nrw

Die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen haben massive Vorbehalte, ältere Bewerber einzustellen. “In der Regel fällt die Entscheidung zugunsten des Jüngeren”, bedauerte Christiane Schönefeld, die Chefin der NRW-Regionaldirektion der Arbeitsagentur. Nach den neusten Zahlen, die die Arbeitsagentur NRW gestern in Düsseldorf vorstellte, werden bei Stellenausschreibungen in neun von zehn Fällen Bewerber eingestellt, die jünger als 50 Jahre … Weiterlesen

Initiative gegen LEG-Verkauf

taz nrw, 28.06.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Kein Verkauf der landeseigenen Immobilienfirma LEG – das fordert eine Volksinitiative, die seit gestern läuft. Ein Bündnis aus Mieterverbänden und Gewerkschaften will nun 66.000 Unterschriften sammeln und so den von der Landesregierung geplanten Verkauf der 110.000 LEG-Wohnungen an private Anlagefonds verhindern. “Richtig los geht es, wenn die Ferien vorbei sind”, kündigte Helmut Lierhaus vom Mieterverein … Weiterlesen

polizei

Resistent gegen den Rechtsstaat

taz nrw, 28.06.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Bei deutschen Behörden rechnet man gewöhnlich damit, dass sie überpenibel sind. Alles wird genauestens ausgeführt, gelocht und abgeheftet. So will es jedenfalls die Legende über den deutschen Beamten und die Gebräuche in deutschen Amtsstuben. Von wegen. Offenbar können die Staatsdiener auch ganz anders, jedenfalls wenn es gegen Menschen geht, die gegen Castor-Transporte, Nazis oder Studiengebühren … Weiterlesen

Nicht kompromissbereit

Geschäftsführer Reinhard Isenberg verteidigt den harten Kurs des Klinikums Duisburg gegen Ver.di und Betriebsrat

taz nrw, 27.06.2006, S. 2

taz nrw

Ein Vergleich? Nein, das kommt für Reinhard Isenberg nicht in Frage. Trotz Protesten von Gewerkschaftern quer durch die Bundesrepublik: Der Geschäftsführer des Duisburger Klinikums weigert sich weiterhin, die Kündigung von sechs Gewerkschaftern und Betriebsratsmitgliedern zurückzunehmen. Diese hatten im Frühjahr gegen die Entlassung von Kollegen protestiert – und damit nach Auffassung von Isenberg gegen die Friedenspflicht … Weiterlesen

Der Nächste, bitte!

Die Ärzte streiken wieder für mehr Gehalt - diesmal an den kommunalen Krankenhäusern. Arbeitgeber drohen mit Einkommens- und Arbeitsplatzverlust bei den anderen Klinikbeschäftigten

taz nrw, 26.06.2006, S. 1

taz nrw

Gerade ist der Streik an den sechs Uniklinken des Landes vorbei, da steht Nordrhein-Westfalen der nächste Arbeitskampf bevor: Bundesweit treten heute die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern in den Ausstand. An den 82 kommunalen Kliniken in Nordrhein-Westfalen werde es zunächst jedoch nur “punktuelle, zeitlich befristete Arbeitsniederlegungen” geben, sagte Michael Helmkamp, der NRW-Sprecher der Ärzteorganisation Marburger … Weiterlesen

EU wirbelt Staub auf

Der EU-Entwurf für eine neue Feinstaubrichtlinie macht NRWs Städte und auch das Land ratlos. Umweltminister Uhlenberg fordert Steuerzuschüsse für die Nachrüstung von Diesel-Autos mit Filtern

taz nrw, 23.06.2006, S. 1

taz nrw

Immer mehr Städte in Nordrhein-Westfalen verstoßen gegen die EU-Feinstaubrichtlinie. In Oberhausen wurden mittlerweile 56 Tage gezählt, an denen der zulässige Grenzwert für die krebserregenden Stoffe überschritten wurde. Zulässig sind maximal 35 Tage. In der Dortmunder Steinstraße sind es bereits 36 Tage, in der Backelstraße 50. Auch in der Düsseldorfer Corneliusstraße ist der Maximalwert bereits erreicht, … Weiterlesen

Der teure Sog in die Tiefe

Häuser bekommen Risse, Straßen versinken: Die Nebenwirkungen des Bergbaus sind kostspielig - und die Ruhrkohle AG möchte das Problem gerne los sein. Doch Politiker befürchten, dass die "Ewigkeitskosten" am Staat hängen bleiben

taz nrw, 22.06.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Der Riss geht einmal längs durch die Wand. Darunter ist ein Kellereingang – verrammelt und mit Balken gesichert. “Das ist ein Totalschaden”, erklärt Achim Sprajc und zeigt auf das rote Backsteinhaus am Ortsrand von Bottrop-Kirchhellen. Von weitem sieht es ganz normal aus. Geht man jedoch näher heran, sieht man, wie sich der Boden vor dem … Weiterlesen

Lotse ohne Plan

Düsseldorf hat mit Christoph Blume wieder einen Flughafenchef. Ein Entwicklungskonzept fehlt noch

taz nrw, 21.06.2006, S. 2

taz nrw

Düsseldorf hat wieder einen obersten Fluglotsen. Der neue Chef am Düsseldorfer Flughafen heißt Christoph Blume und war – obwohl selbst SPD-Mitglied – der Kandidat von Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU). Der Aufsichtsrat wählte ihn am Montag Abend zum Nachfolger von Rainer Schwarz, der an die Spitze des Flughafens Berlin gewechselt ist. Mit der Wahl von … Weiterlesen

Ein Vorkämpfer für die Menschenrechte

Der Journalist Walter Keßler erinnert an den rheinischen Revolutionär von 1848 und US-Innenminister Carl Schurz

taz nrw, 20.06.2006, S. 4

Rezension taz nrw

Eins kann man über Carl Schurz bestimmt nicht sagen: dass sein Leben ereignisarm und langweilig gewesen wäre. Innerhalb weniger Jahrzehnte legte der gebürtige Rheinländer gleich zwei ungewöhnliche Karrieren hin. Jede für sich hätte ihm schon einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. 1829 in Liblar bei Köln geboren, ist der junge Student Schurz einer der führenden … Weiterlesen

Open Air statt Grand Hotel

Das Geschäft mit der Zimmervermietung läuft schlechter als erwartet. Hotels und Pensionen fühlen sich als WM-Verlierer, weil die Fans sich für günstige alternative Unterkünfte entscheiden

taz nrw, 17.06.2006, S. 2

taz nrw

Die Welt zu Gast? Von wegen. Aus Sicht der Hotels und Pensionen in Nordrhein-Westfalen hat das Motto der Fußballweltmeisterschaft ein bisschen viel versprochen. Nach gut einer Woche WM ist bei ihnen Ernüchterung eingekehrt: Das große Geschäft mit der Zimmervermietung ist bislang ausgeblieben. Mit gerade mal 20 Prozent mehr Gästen während der Weltmeisterschaft rechnet zum Beispiel … Weiterlesen

“Sonst droht die Zerschlagung der Bahn”

Die Finanzierung des Bahnnetzes muss neu geregelt werden, sagt Lothar Ebbers vom Fahrgastverband Pro Bahn

taz nrw, 16.06.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Ebbers, heute soll der Bundesrat darüber abstimmen, ob die Bundeszuschüsse für den Nahverkehr bis 2009 um rund 2,3 Milliarden Euro gekürzt werden. Besteht eine Chance, dass der Bundesrat die Kürzungen ablehnt? Lothar Ebbers: Der Bundesrat dürfte sie mit Sicherheit ablehnen. Ich befürchte aber, dass der Bund den Ländern im Vermittlungsausschuss in einigen anderen … Weiterlesen

Roma wehren sich

Flüchtlinge demonstieren in Köln für ein Bleiberecht. Allein in der Domstadt leben rund 5.000 "Geduldete"

taz nrw, 14.06.2006, S. 1

taz nrw

Rund 150 Menschen haben gestern in Köln für ein Bleiberecht für Flüchtlinge demonstriert, die seit Jahren in Deutschland leben, aber von den Behörden nur “geduldet” werden. Viele derjenigen, die am Nachmittag durch die Innenstadt zogen, waren selbst Betroffene: Obwohl zum Teil seit über zehn Jahren in Deutschland, müssen sie wegen ihres unsicheren Aufenthaltsstatus ständig mit … Weiterlesen

Flüchtlinge fordern Bleiberecht

taz nrw, 13.06.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Für ein Bleiberecht wollen heute Flüchtlinge in Köln demonstrieren. Allein in Köln gebe es über 5.000 “geduldete” Flüchtlinge, so die Organisatoren der Demo: Zum Teil würden sie seit Jahren in der Domstadt leben, hätten aber keinen gesicherten Aufenthaltsstatus. Sie müssten deswegen in ständiger Angst vor Abschiebung leben und bekämen keine Arbeitserlaubnis. “Wer lange hier lebt, … Weiterlesen

Mit Bonuszahlungen in die Pleite

Geldverschwendung aller Orten: Auf vieles kann verzichtet werden, sagt der Landesrechnungshof. Einige Beispiele

taz nrw, 13.06.2006, S. 2

taz nrw

Forstdienstgehöfte: Zum Landesbetrieb Wald und Holz NRW gehören 89 Forstdienstgehöfte, an denen zum Beispiel Waldbrände und Wildunfälle gemeldet werden können. Der Landesrechnungshofes hat alle untersucht und kam zu dem Ergebnis: Das sind 42 zu viel. Landesvertretung: Im November 2002 wurde in Berlin die neue Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen fertig gestellt. Der Bau war 30 Prozent … Weiterlesen

“600 Millionen Euro im Jahr sind zu viel”

Der Ausstieg aus der Steinkohlesubventionierung muss jetzt vereinbart werden, sagt der Grüne Reiner Priggen

taz nrw, 12.06.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Priggen, das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in Essen fordert den Ausstieg aus den Kohlesubventionen. Zu Recht? Reiner Priggen: Eindeutig ja. Subventionierung bietet keine wirtschaftliche Perspektive. Es wäre das sinnvollste, jetzt den Ausstieg aus der Steinkohle zu vereinbaren, damit alle in der Kohle Beschäftigten wissen, was auf sie zukommt. Da hat das RWI völlig … Weiterlesen

Gewinne kommen vor Investitionen

Private verbessern die Abwasserentsorgung nicht, sagen Globalisierungskritiker. Einige Fälle aus aller Welt

taz nrw, 09.06.2006, S. 2

taz nrw

Zum Beispiel London: In der britischen Hauptstadt ist die Wasserversorgung in der Hand von RWE: Dem Essener Global Player gehört seit dem Jahr 2000 der britische Versorger Thames Water. Damit ist RWE auch für 64.000 Kilometer Abwasserleitungen nicht nur in London verantwortlich. Globalisierungskritikern gilt Thames Water als Musterbeispiel dafür, wie durch Privatisierung ein vorher öffentliches … Weiterlesen

“Wir brauchen vor allem Geduld”

Die Integration von Einwanderern dauert immer mehrere Generationen, sagt der Migrationsforscher Klaus J. Bade

taz nrw, 08.06.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Bade, das Statistische Bundesamt hat bestätigt, dass Deutschland eine Zuwanderungsgesellschaft ist. Teilen Sie diese Einschätzung? Klaus J. Bade: Nein, Deutschland ist eine Einwanderungs-, keine Zuwanderungsgesellschaft. taz: Wo ist der Unterschied? Klaus J. Bade: Bei dem Begriff Zuwanderung schwingt in Deutschland die verzweifelte Hoffnung mit, dass die Leute auch wieder abwandern. Einwanderung ist dagegen … Weiterlesen

“Ein Denkmal anderer Art”

taz nrw, 03.06.2006, S. 3

Interview taz nrw

taz: Herr von Plato, sehen Sie sich eigentlich als eine Art Steven Spielberg von Lüdenscheid? Alexander von Plato: Nein, Spielberg hat ja mit der Shoa Foundation andere Schwerpunkte und finanzielle Möglichkeiten. taz: Aber Spielberg und Ihr Lüdenscheider Institut für Geschichte und Biographie machen etwas Ähnliches: Zeitzeugeninterviews mit NS-Opfern. Alexander von Plato: Ja, aber bei Spielbergs … Weiterlesen

Uni Bonn nimmt 500 Euro Gebühr

taz nrw, 03.06.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Auch die Uni Bonn erhebt künftig Studiengebühren. Ab dem kommenden Wintersemster müssen Studienanfänger, ab 2007 alle Studierenden 500 Euro pro Semester zahlen. Das hat der Senat der Universität am Donnerstag Abend trotz massiver studentischer Proteste beschlossen. Ähnlich wie vor kurzem an der Universität Köln fand die Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit an einem geheim gehaltenen … Weiterlesen

Polizei als Putztruppe

Die Stadt Köln lässt das besetzte Barmer Viertel räumen. Die Wohnungen sollen bis Monatsende abgerissen werden, obwohl es immer noch keinen Investor für das Gelände neben der Messe gibt

taz nrw, 02.06.2006, S. 1

taz nrw

Am Ende leistete nur noch einer Widerstand: Benny, der Besetzerhund. Der kleine Vierbeiner hatte sich auf eine Fensterbank im obersten Stockwerk eines besetzen Hauses geflüchtet. Die Polizei musste zwei Beamte einsetzen, um ihn aus dem Gebäude zu schaffen. Dann war das Barmer Viertel in Köln endgültig geräumt. Rund drei Monate waren die Häuser neben der … Weiterlesen

Nächster Halt: Römerfriedhof

Wenn die Kölner Tunnelbauer vorpreschen, ist das unterirdische Archiv der Stadt in Gefahr. Akribisch sammeln Archäologen und Grabungstechniker deshalb im Zuge des U-Bahn-Baus unter der Altstadt jedes Knöchelchen. Und fördern Überraschendes zu Tage

taz nrw, 24.05.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Lange kann Hubert Berke das Knochenstück nicht halten. Mit beiden Armen stemmt er das längliche Stück hoch und ist froh, als er den 20-Kilo-Brocken wieder absetzen kann. Identifizieren kann er es leichter, denn als Paläozoologe beschäftigt er sich mit fossilen Tieren. Das Knochenstück gehört zu einem Nashornschädel. Der wurde jüngst bei den Ausgrabungen auf dem … Weiterlesen

Zinsen auf den Seminarbesuch

Die NRW.Bank bietet Studierenden Darlehen an, damit sie ihre Studiengebühren bezahlen können. Sozialverträglich, findet der Wissenschaftsminister. Opposition: Die NRW.Bank gewinnt

taz nrw, 24.05.2006, S. 2

taz nrw

Besetzte Rektorate scheinen Andreas Pinkwart nicht sehr zu beeindrucken. Die Proteste an den Hochschulen seien doch “auf einen sehr kleinen Kreis beschränkt”, erklärte der NRW-Wissenschaftsminister gestern demonstrativ gelassen. “Die große Zahl der Studierenden” halte sein Studiengebührenmodell hingegen für “fair und sozialverträglich”. Wie dieses Modell genau funktionieren soll, erklärte der FDP-Minister gestern in Düsseldorf. Künftig können … Weiterlesen

NRW ist kein Zonenland

"No-Go-Areas" gibt es in Nordrhein-Westfalen nicht, sagen Experten. Allerdings würden Neonazis immer offener auftreten. Deswegen dürfe bei der Jugendarbeit dürfe nicht gekürzt werden

taz nrw, 23.05.2006, S. 2

taz nrw

Was haben ein Platz in Düsseldorf-Eller und der Bochumer Hauptbahnhof gemeinsam? Beide Orte sind bekannt dafür, dass sich hier Neonazis treffen, zumindest zeitweise. Nicht, dass der Bochumer Hauptbahnhof für Ausländer oder Linke eine “No-Go-Area” wäre, die sie lieber generell meiden sollten. Aber es empfiehlt sich, vorsichtig zu sein. Jedenfalls zu gewissen Zeiten. Die aktuell diskutierten … Weiterlesen