“Coca-Cola weiß seit Jahren Bescheid”

Bei den Abfüllern von Coca-Cola in Kolumbien werden weiter Gewerkschafter verfolgt, sagt Schriftsteller Raul Zelik

taz nrw, 10.07.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Zelik, Coca-Cola gibt sich gerade sehr gesprächsbereit. Stellt sich das Unternehmen endlich der Kritik an seinem Geschäftsverhalten? Raul Zelik: Coca-Cola versuchte nur, einen Imageschaden während der WM abzuwenden. Das Unternehmen hat deshalb auch mit uns Gespräche geführt und angekündigt, seine Unternehmenspolitik neu auszurichten. Das ist aber alles nur Schall und Rauch. Die Lage … Weiterlesen

Studis machen Coke nervös

Wegen Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien wollen Studis an der Uni Köln Coca-Cola boykottieren. Der Konzern reagiert umgehend mit einem Brief an alle Studentenwerke

taz nrw, 10.07.2006, S. 2

taz nrw

Bonaqua, Fanta und Sprite sollen nicht mehr auf den Tisch. Auch nicht Coca-Cola. Denn die Produkte des gleichnamigen Getränkeherstellers sind an der Kölner Universität unerwünscht: Mit großer Mehrheit hat sich das Studierendenparlament der Hochschule kürzlich für den Boykott des Coca-Cola-Konzerns ausgesprochen. Vorbild sind die Unis in den Vereinigten Staaten. Dutzende boykottieren dort das Unternehmen, ebenso … Weiterlesen

Alter Kopf ausgestellt

In Bonn wird ab heute der Schädel des "ersten Europäers" gezeigt. Er lebte vor 1,8 Millionen Jahren in Asien

taz nrw, 08.07.2006, S. 2

taz nrw

Als 1991 im Kaukasus der Unterkiefer eines Homo erectus gefunden wurde, war bald klar, dass es sich hier um eine Sensation handelte. Denn der Fund war 1,8 Millionen Jahre alt. Anders als bislang angenommen, lebten zu dieser Zeit offenbar schon Frühmenschen an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien. Bis heute wurden am selben Ort, in … Weiterlesen

Eine Allianz mit Ver.di

Allianz-Mitarbeiter wollen sich gegen den Arbeitsplatzabbau an den NRW-Standorten wehren. Ver.di kann sich über Eintritte von Allianzern freuen. DGB-Chef Schneider: "die neuen Stahlarbeiter"

taz nrw, 07.07.2006, S. 1

taz nrw

Die Angestellten der Allianz in Nordrhein-Westfalen tauschen ihre Aktentaschen gegen Demoplakate: Am Aachener Standort werden für nächste Woche die ersten Warnstreiks gegen den geplanten Stellenabbau vorbereitet. In Dortmund fand gestern eine Kundgebung statt. “Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen”, kündigt für Köln der dortige Ver.di-Gewerkschaftssekretär Rainer Klein an. Die Allianz hatte kürzlich bekannt gegeben, … Weiterlesen

Straßen for sale

Um zu sparen, schreibt der Kreis Lippe den Betrieb seiner Straßen aus. Gewerkschafter starten ein Bürgerbegehren

taz nrw, 05.07.2006, S. 2

taz nrw

Auf was lassen sich Kommunalpolitiker nicht alles ein, wenn es nur Geld in die Kasse bringt: Jahrelang verscherbelten Kommunen, auch in Nordrhein-Westfalen, ihre Kanalnetze, Grundstücke oder Straßenbahnschienen an US-Investoren. Cross-Border-Leasing nannte sich dieses Scheingeschäft, mit dem auf jeden Fall die amerikanischen Steuerzahler geschädigt wurden. Inzwischen sind diese Geschäfte nicht mehr möglich. Der neueste Kämmerer-Hype heißt … Weiterlesen

Neues vom Baggerloch

Naturschützer fordern nach dem Garzweiler-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das gesamte Bergbau-Recht zu reformieren. RWE Power hält jedoch eisern am Braunkohletagebau fest

taz nrw, 01.07.2006, S. 1

taz nrw

RWE Power hält trotz des Garzweiler-Urteils des Bundesverwaltungsgerichts am Braunkohletagebau in Garzweiler II fest. “Wir halten die Bagger nicht an”, so Unternehmenssprecher Manfred Lang zur taz. Das Leipziger Gericht hatte am Donnerstag Abend entschieden, dass Grundstücksbesitzer schon gegen den so genannten Rahmenbetriebsplan klagen können. “Wir gehen davon aus, dass der Rahmenbetriebsplan zulässig war”, sagte Lang. … Weiterlesen

Unternehmen boykottieren Über-55-Jährige

Die Arbeitslosigkeit in NRW sinkt leicht, aber ältere Arbeitnehmer haben am Arbeitsmarkt kaum Chancen, klagt die Arbeitsagentur. Arbeitsminister Laumann will sich um das Problem kümmern. Grüne: Wo ist der Rüttgers-Effekt?

taz nrw, 30.06.2006, S. 1

taz nrw

Die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen haben massive Vorbehalte, ältere Bewerber einzustellen. “In der Regel fällt die Entscheidung zugunsten des Jüngeren”, bedauerte Christiane Schönefeld, die Chefin der NRW-Regionaldirektion der Arbeitsagentur. Nach den neusten Zahlen, die die Arbeitsagentur NRW gestern in Düsseldorf vorstellte, werden bei Stellenausschreibungen in neun von zehn Fällen Bewerber eingestellt, die jünger als 50 Jahre … Weiterlesen

Initiative gegen LEG-Verkauf

taz nrw, 28.06.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Kein Verkauf der landeseigenen Immobilienfirma LEG – das fordert eine Volksinitiative, die seit gestern läuft. Ein Bündnis aus Mieterverbänden und Gewerkschaften will nun 66.000 Unterschriften sammeln und so den von der Landesregierung geplanten Verkauf der 110.000 LEG-Wohnungen an private Anlagefonds verhindern. “Richtig los geht es, wenn die Ferien vorbei sind”, kündigte Helmut Lierhaus vom Mieterverein … Weiterlesen

polizei

Resistent gegen den Rechtsstaat

taz nrw, 28.06.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Bei deutschen Behörden rechnet man gewöhnlich damit, dass sie überpenibel sind. Alles wird genauestens ausgeführt, gelocht und abgeheftet. So will es jedenfalls die Legende über den deutschen Beamten und die Gebräuche in deutschen Amtsstuben. Von wegen. Offenbar können die Staatsdiener auch ganz anders, jedenfalls wenn es gegen Menschen geht, die gegen Castor-Transporte, Nazis oder Studiengebühren … Weiterlesen

Nicht kompromissbereit

Geschäftsführer Reinhard Isenberg verteidigt den harten Kurs des Klinikums Duisburg gegen Ver.di und Betriebsrat

taz nrw, 27.06.2006, S. 2

taz nrw

Ein Vergleich? Nein, das kommt für Reinhard Isenberg nicht in Frage. Trotz Protesten von Gewerkschaftern quer durch die Bundesrepublik: Der Geschäftsführer des Duisburger Klinikums weigert sich weiterhin, die Kündigung von sechs Gewerkschaftern und Betriebsratsmitgliedern zurückzunehmen. Diese hatten im Frühjahr gegen die Entlassung von Kollegen protestiert – und damit nach Auffassung von Isenberg gegen die Friedenspflicht … Weiterlesen

Der Nächste, bitte!

Die Ärzte streiken wieder für mehr Gehalt - diesmal an den kommunalen Krankenhäusern. Arbeitgeber drohen mit Einkommens- und Arbeitsplatzverlust bei den anderen Klinikbeschäftigten

taz nrw, 26.06.2006, S. 1

taz nrw

Gerade ist der Streik an den sechs Uniklinken des Landes vorbei, da steht Nordrhein-Westfalen der nächste Arbeitskampf bevor: Bundesweit treten heute die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern in den Ausstand. An den 82 kommunalen Kliniken in Nordrhein-Westfalen werde es zunächst jedoch nur “punktuelle, zeitlich befristete Arbeitsniederlegungen” geben, sagte Michael Helmkamp, der NRW-Sprecher der Ärzteorganisation Marburger … Weiterlesen

EU wirbelt Staub auf

Der EU-Entwurf für eine neue Feinstaubrichtlinie macht NRWs Städte und auch das Land ratlos. Umweltminister Uhlenberg fordert Steuerzuschüsse für die Nachrüstung von Diesel-Autos mit Filtern

taz nrw, 23.06.2006, S. 1

taz nrw

Immer mehr Städte in Nordrhein-Westfalen verstoßen gegen die EU-Feinstaubrichtlinie. In Oberhausen wurden mittlerweile 56 Tage gezählt, an denen der zulässige Grenzwert für die krebserregenden Stoffe überschritten wurde. Zulässig sind maximal 35 Tage. In der Dortmunder Steinstraße sind es bereits 36 Tage, in der Backelstraße 50. Auch in der Düsseldorfer Corneliusstraße ist der Maximalwert bereits erreicht, … Weiterlesen

Der teure Sog in die Tiefe

Häuser bekommen Risse, Straßen versinken: Die Nebenwirkungen des Bergbaus sind kostspielig - und die Ruhrkohle AG möchte das Problem gerne los sein. Doch Politiker befürchten, dass die "Ewigkeitskosten" am Staat hängen bleiben

taz nrw, 22.06.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Der Riss geht einmal längs durch die Wand. Darunter ist ein Kellereingang – verrammelt und mit Balken gesichert. “Das ist ein Totalschaden”, erklärt Achim Sprajc und zeigt auf das rote Backsteinhaus am Ortsrand von Bottrop-Kirchhellen. Von weitem sieht es ganz normal aus. Geht man jedoch näher heran, sieht man, wie sich der Boden vor dem … Weiterlesen

Lotse ohne Plan

Düsseldorf hat mit Christoph Blume wieder einen Flughafenchef. Ein Entwicklungskonzept fehlt noch

taz nrw, 21.06.2006, S. 2

taz nrw

Düsseldorf hat wieder einen obersten Fluglotsen. Der neue Chef am Düsseldorfer Flughafen heißt Christoph Blume und war – obwohl selbst SPD-Mitglied – der Kandidat von Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU). Der Aufsichtsrat wählte ihn am Montag Abend zum Nachfolger von Rainer Schwarz, der an die Spitze des Flughafens Berlin gewechselt ist. Mit der Wahl von … Weiterlesen

Ein Vorkämpfer für die Menschenrechte

Der Journalist Walter Keßler erinnert an den rheinischen Revolutionär von 1848 und US-Innenminister Carl Schurz

taz nrw, 20.06.2006, S. 4

Rezension taz nrw

Eins kann man über Carl Schurz bestimmt nicht sagen: dass sein Leben ereignisarm und langweilig gewesen wäre. Innerhalb weniger Jahrzehnte legte der gebürtige Rheinländer gleich zwei ungewöhnliche Karrieren hin. Jede für sich hätte ihm schon einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. 1829 in Liblar bei Köln geboren, ist der junge Student Schurz einer der führenden … Weiterlesen

Open Air statt Grand Hotel

Das Geschäft mit der Zimmervermietung läuft schlechter als erwartet. Hotels und Pensionen fühlen sich als WM-Verlierer, weil die Fans sich für günstige alternative Unterkünfte entscheiden

taz nrw, 17.06.2006, S. 2

taz nrw

Die Welt zu Gast? Von wegen. Aus Sicht der Hotels und Pensionen in Nordrhein-Westfalen hat das Motto der Fußballweltmeisterschaft ein bisschen viel versprochen. Nach gut einer Woche WM ist bei ihnen Ernüchterung eingekehrt: Das große Geschäft mit der Zimmervermietung ist bislang ausgeblieben. Mit gerade mal 20 Prozent mehr Gästen während der Weltmeisterschaft rechnet zum Beispiel … Weiterlesen

“Sonst droht die Zerschlagung der Bahn”

Die Finanzierung des Bahnnetzes muss neu geregelt werden, sagt Lothar Ebbers vom Fahrgastverband Pro Bahn

taz nrw, 16.06.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Ebbers, heute soll der Bundesrat darüber abstimmen, ob die Bundeszuschüsse für den Nahverkehr bis 2009 um rund 2,3 Milliarden Euro gekürzt werden. Besteht eine Chance, dass der Bundesrat die Kürzungen ablehnt? Lothar Ebbers: Der Bundesrat dürfte sie mit Sicherheit ablehnen. Ich befürchte aber, dass der Bund den Ländern im Vermittlungsausschuss in einigen anderen … Weiterlesen

Roma wehren sich

Flüchtlinge demonstieren in Köln für ein Bleiberecht. Allein in der Domstadt leben rund 5.000 "Geduldete"

taz nrw, 14.06.2006, S. 1

taz nrw

Rund 150 Menschen haben gestern in Köln für ein Bleiberecht für Flüchtlinge demonstriert, die seit Jahren in Deutschland leben, aber von den Behörden nur “geduldet” werden. Viele derjenigen, die am Nachmittag durch die Innenstadt zogen, waren selbst Betroffene: Obwohl zum Teil seit über zehn Jahren in Deutschland, müssen sie wegen ihres unsicheren Aufenthaltsstatus ständig mit … Weiterlesen

Flüchtlinge fordern Bleiberecht

taz nrw, 13.06.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Für ein Bleiberecht wollen heute Flüchtlinge in Köln demonstrieren. Allein in Köln gebe es über 5.000 “geduldete” Flüchtlinge, so die Organisatoren der Demo: Zum Teil würden sie seit Jahren in der Domstadt leben, hätten aber keinen gesicherten Aufenthaltsstatus. Sie müssten deswegen in ständiger Angst vor Abschiebung leben und bekämen keine Arbeitserlaubnis. “Wer lange hier lebt, … Weiterlesen

Mit Bonuszahlungen in die Pleite

Geldverschwendung aller Orten: Auf vieles kann verzichtet werden, sagt der Landesrechnungshof. Einige Beispiele

taz nrw, 13.06.2006, S. 2

taz nrw

Forstdienstgehöfte: Zum Landesbetrieb Wald und Holz NRW gehören 89 Forstdienstgehöfte, an denen zum Beispiel Waldbrände und Wildunfälle gemeldet werden können. Der Landesrechnungshofes hat alle untersucht und kam zu dem Ergebnis: Das sind 42 zu viel. Landesvertretung: Im November 2002 wurde in Berlin die neue Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen fertig gestellt. Der Bau war 30 Prozent … Weiterlesen

“600 Millionen Euro im Jahr sind zu viel”

Der Ausstieg aus der Steinkohlesubventionierung muss jetzt vereinbart werden, sagt der Grüne Reiner Priggen

taz nrw, 12.06.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Priggen, das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in Essen fordert den Ausstieg aus den Kohlesubventionen. Zu Recht? Reiner Priggen: Eindeutig ja. Subventionierung bietet keine wirtschaftliche Perspektive. Es wäre das sinnvollste, jetzt den Ausstieg aus der Steinkohle zu vereinbaren, damit alle in der Kohle Beschäftigten wissen, was auf sie zukommt. Da hat das RWI völlig … Weiterlesen

Gewinne kommen vor Investitionen

Private verbessern die Abwasserentsorgung nicht, sagen Globalisierungskritiker. Einige Fälle aus aller Welt

taz nrw, 09.06.2006, S. 2

taz nrw

Zum Beispiel London: In der britischen Hauptstadt ist die Wasserversorgung in der Hand von RWE: Dem Essener Global Player gehört seit dem Jahr 2000 der britische Versorger Thames Water. Damit ist RWE auch für 64.000 Kilometer Abwasserleitungen nicht nur in London verantwortlich. Globalisierungskritikern gilt Thames Water als Musterbeispiel dafür, wie durch Privatisierung ein vorher öffentliches … Weiterlesen

“Wir brauchen vor allem Geduld”

Die Integration von Einwanderern dauert immer mehrere Generationen, sagt der Migrationsforscher Klaus J. Bade

taz nrw, 08.06.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Bade, das Statistische Bundesamt hat bestätigt, dass Deutschland eine Zuwanderungsgesellschaft ist. Teilen Sie diese Einschätzung? Klaus J. Bade: Nein, Deutschland ist eine Einwanderungs-, keine Zuwanderungsgesellschaft. taz: Wo ist der Unterschied? Klaus J. Bade: Bei dem Begriff Zuwanderung schwingt in Deutschland die verzweifelte Hoffnung mit, dass die Leute auch wieder abwandern. Einwanderung ist dagegen … Weiterlesen

“Ein Denkmal anderer Art”

taz nrw, 03.06.2006, S. 3

Interview taz nrw

taz: Herr von Plato, sehen Sie sich eigentlich als eine Art Steven Spielberg von Lüdenscheid? Alexander von Plato: Nein, Spielberg hat ja mit der Shoa Foundation andere Schwerpunkte und finanzielle Möglichkeiten. taz: Aber Spielberg und Ihr Lüdenscheider Institut für Geschichte und Biographie machen etwas Ähnliches: Zeitzeugeninterviews mit NS-Opfern. Alexander von Plato: Ja, aber bei Spielbergs … Weiterlesen

Uni Bonn nimmt 500 Euro Gebühr

taz nrw, 03.06.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Auch die Uni Bonn erhebt künftig Studiengebühren. Ab dem kommenden Wintersemster müssen Studienanfänger, ab 2007 alle Studierenden 500 Euro pro Semester zahlen. Das hat der Senat der Universität am Donnerstag Abend trotz massiver studentischer Proteste beschlossen. Ähnlich wie vor kurzem an der Universität Köln fand die Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit an einem geheim gehaltenen … Weiterlesen

Polizei als Putztruppe

Die Stadt Köln lässt das besetzte Barmer Viertel räumen. Die Wohnungen sollen bis Monatsende abgerissen werden, obwohl es immer noch keinen Investor für das Gelände neben der Messe gibt

taz nrw, 02.06.2006, S. 1

taz nrw

Am Ende leistete nur noch einer Widerstand: Benny, der Besetzerhund. Der kleine Vierbeiner hatte sich auf eine Fensterbank im obersten Stockwerk eines besetzen Hauses geflüchtet. Die Polizei musste zwei Beamte einsetzen, um ihn aus dem Gebäude zu schaffen. Dann war das Barmer Viertel in Köln endgültig geräumt. Rund drei Monate waren die Häuser neben der … Weiterlesen

Nächster Halt: Römerfriedhof

Wenn die Kölner Tunnelbauer vorpreschen, ist das unterirdische Archiv der Stadt in Gefahr. Akribisch sammeln Archäologen und Grabungstechniker deshalb im Zuge des U-Bahn-Baus unter der Altstadt jedes Knöchelchen. Und fördern Überraschendes zu Tage

taz nrw, 24.05.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Lange kann Hubert Berke das Knochenstück nicht halten. Mit beiden Armen stemmt er das längliche Stück hoch und ist froh, als er den 20-Kilo-Brocken wieder absetzen kann. Identifizieren kann er es leichter, denn als Paläozoologe beschäftigt er sich mit fossilen Tieren. Das Knochenstück gehört zu einem Nashornschädel. Der wurde jüngst bei den Ausgrabungen auf dem … Weiterlesen

Zinsen auf den Seminarbesuch

Die NRW.Bank bietet Studierenden Darlehen an, damit sie ihre Studiengebühren bezahlen können. Sozialverträglich, findet der Wissenschaftsminister. Opposition: Die NRW.Bank gewinnt

taz nrw, 24.05.2006, S. 2

taz nrw

Besetzte Rektorate scheinen Andreas Pinkwart nicht sehr zu beeindrucken. Die Proteste an den Hochschulen seien doch “auf einen sehr kleinen Kreis beschränkt”, erklärte der NRW-Wissenschaftsminister gestern demonstrativ gelassen. “Die große Zahl der Studierenden” halte sein Studiengebührenmodell hingegen für “fair und sozialverträglich”. Wie dieses Modell genau funktionieren soll, erklärte der FDP-Minister gestern in Düsseldorf. Künftig können … Weiterlesen

NRW ist kein Zonenland

"No-Go-Areas" gibt es in Nordrhein-Westfalen nicht, sagen Experten. Allerdings würden Neonazis immer offener auftreten. Deswegen dürfe bei der Jugendarbeit dürfe nicht gekürzt werden

taz nrw, 23.05.2006, S. 2

taz nrw

Was haben ein Platz in Düsseldorf-Eller und der Bochumer Hauptbahnhof gemeinsam? Beide Orte sind bekannt dafür, dass sich hier Neonazis treffen, zumindest zeitweise. Nicht, dass der Bochumer Hauptbahnhof für Ausländer oder Linke eine “No-Go-Area” wäre, die sie lieber generell meiden sollten. Aber es empfiehlt sich, vorsichtig zu sein. Jedenfalls zu gewissen Zeiten. Die aktuell diskutierten … Weiterlesen

Münte soll schwarz-gelben Kombilohn zahlen

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) droht, für sein Kombilohn-Modell notfalls vor Gericht zu ziehen. CDU und FDP werfen Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) vor, den Kombilohn "aus Eifersucht" zu blockieren

taz nrw, 19.05.2006, S. 1

taz nrw

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hält trotz aller Widerstände von Franz Müntefering eisern an ihrem Kombilohnmodell fest. “Das werden wir notfalls vor Gericht ausfechten”, kündigte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gestern im Düsseldorfer Landtag an. Dem Bundesarbeitsminister warf er “Zentralismus” vor. Der Bund könne in der Arbeitsmarktpolitik nicht alles alleine steuern, warnte er. Das Bundesarbeitsministerium wollte die Drohung … Weiterlesen

studiproteste

Besser spät als nie

taz nrw, 15.05.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Endlich tut sich was an den NRW-Hochschulen. Fast überall wurden mittlerweile Rektorate besetzt, um zu verhindern, dass an Fachhochschulen und Universitäten Studiengebühren eingeführt werden. Immer mehr Studierende wehren sich gegen den marktgerechten Umbau der Hochschulen, den NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) bislang ohne größere Widerstände durchpeitschen konnte. Allerdings: Wenn am morgigen Dienstag um fünf vor zwölf … Weiterlesen

Protest bis zur letzten Minute

Weil die Hochschulen derzeit über Studiengebühren entscheiden, sind die Studis aufmüpfig. Am Dienstag wird landesweit in Düsseldorf demonstriert. Motto: Es ist 5 vor 12. Unterdessen werden immer mehr Rektorate besetzt. Ein Überblick

taz nrw, 15.05.2006, S. 1

taz nrw

Uni Bielefeld Was geht ab? Schon im Februar wurde das Rektorat besetzt. Wie reagiert die Hochschule? Die Uni hatte mit Räumung gedroht, die Besetzer zogen schließlich ab. Anfang Mai ließ die Universität ein Protestcamp räumen. Wie weiter? Rektor Timmermann hat den Studis für Dienstag frei gegeben, damit sie an der Großdemo in Düsseldorf teilnehmen können. … Weiterlesen

NS-Täter vor Gericht

Eine Ausstellung in Köln erinnert an den Prozess gegen Kurt Lischka und zwei weitere NS-Verbrecher

taz nrw, 13.05.2006, S. 2

taz nrw

Das Urteil kam spät, 35 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Aber es war eindeutig: Die drei Angeklagten, die während des Krieges im besetzten Frankreich die Deportation der dort lebenden Juden in die Vernichtungslager mit organisiert hatten, sind schuldig. Schuldig wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 73.000 französischen Juden. Das Urteil des Kölner Landgerichts im … Weiterlesen

Umsatz explodiert

Die Düsseldorfer Waffenschmiede Rheinmetall freut sich über steigende Nachfrage bei Waffen und Autoteilen

taz nrw, 10.05.2006, S. 2

taz nrw

Die nächsten Kunden kommen vielleicht aus Kuwait. Gerade war Rheinmetall-Manager Klaus Sander dort. Bei seiner Rückkehr in die Konzernzentrale nach Düsseldorf konnte er die Nachricht mitbringen, dass das Emirat Interesse am “Fuchs” hat. Möglicherweise kauft der Wüstenstaat bis zu acht ABC-Spürpanzer. Nicht nur Kuwait ist an Waffen und Munition aus Düsseldorf interessiert. Gestern veröffentlichte der … Weiterlesen

Nato: Awacs schafft Arbeitsplätze

taz nrw, 08.05.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die Nato hat die Region Geilenkirchen daran erinnert, dass sie wirtschaftlich von dem dortigen Awacs-Flugplatz profitiert. Laut einer neuen Studie des Militärbündnisses hat der Flugplatz in 2005 einen gesamtwirtschaftlichen Beitrag von 397 Millionen Euro geleistet. In der Region will die Nato “mindestens 1.673” Arbeitsplätze geschaffen haben, auf dem Flugplatz weitere 2.978. Auf niederländischer Seite kam … Weiterlesen

Burka indiskutabel

Die Bonner Gesamtschule will das Verbot der Ganzkörperverschleierung aufrecht erhalten

taz nrw, 05.05.2006, S. 1

taz nrw

Die Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn will auch künftig keine Burkas im Unterricht dulden. Letzte Woche hatte die Schule zwei 18-jährigen Musliminnen ein zweiwöchiges Hausverbot erteilt, weil sie in Ganzkörperverschleierung im Unterricht erschienen waren. Das Verbot gilt bis kommenden Mittwoch. Sollten sie dann wieder mit Burka erscheinen, drohen ihnen weitere Sanktionen. “Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen”, … Weiterlesen

Eine (fast) ganz normale Familie

Seit 13 Jahren lebt Familie Idic in Düsseldorf, die Kinder sprechen nur Deutsch. Jetzt sollen sie abgeschoben werden

taz nrw, 03.05.2006, S. 2

taz nrw

Ihre Duldung gilt bis kommenden Dienstag. Dann müssen die Idics wieder aufs Amt. Diesmal sollte es sich nur um eine Formalität handeln: Die Ausländerbehörde hatte Mitte April signalisiert, die Abschiebung der Düsseldorfer Roma-Familie auszusetzen. Zumindest bis sich die Härtefallkommission mit dem Fall befasst hat. Und das wird wohl frühestens in den nächsten drei bis vier … Weiterlesen

Sorge um LEG

Linkspartei: Kölner Privatbank Sal. Oppenheim soll nicht am Verkauf der LEG-Wohnungen mitwirken

taz nrw, 28.04.2006, S. 1

taz nrw

Dass die Kölner Privatbank Sal. Oppenheim am Verkauf der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) mitwirkt, stößt bei Mieterverbänden, Grünen und Linkspartei auf Kritik. Mit Sal. Oppenheim sei eine Bank ausgewählt worden, die in den Kölner Messeskandal verwickelt ist, sagte der NRW-Sprecher der Linkspartei, Paul Schäfer. Das Versprechen, sozialverträglich zu privatisieren, sei “bloße Makulatur”, Vorrang hätten Gewinninteressen. Auch Grünen-Landesvorsitzende … Weiterlesen

Keine Güte für gekündigte Klinikmitarbeiter

Auch nach dem ersten Gütetermin bleibt die Duisburger Uniklinik hart: Sie will fünf Mitarbeiter entlassen, die an einer Kundgebung teilgenommen hatten. Richter räumt Kündigungen wohl nur eine geringe Chance auf Bestand ein

taz nrw, 26.04.2006, S. 1

taz nrw

Weil sie an einer Gewerkschaftsdemonstration teilgenommen haben, droht fünf Mitarbeitern des Klinikums Duisburg weiter die Arbeitslosigkeit. Bei einem ersten Gütetermin am Montag vor dem Arbeitsgericht Duisburg lehnte es die Klinikleitung ab, die Kündigungen zurückzunehmen. Es gebe “keine Veranlassung, von dem bisherigen Kurs abzurücken”, sagte Klinikanwalt Stefan Seitz. Am Freitag wird der nächste der fünf Fälle … Weiterlesen

klinikum duisburg

Kündigungen müssen vom Tisch

taz nrw, 26.04.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Es sieht alles danach aus, dass es das Klinikum Duisburg auf Prozesse ankommen lässt. Sie will fünf Mitarbeiter, denen sie im März nach einer Protestkundgebung gekündigt hatte, nicht wieder einstellen. Diese Hartnäckigkeit überrascht – denn es darf bezweifelt werden, dass das Klinikum damit durchkommt. Vor Gericht wird die Klinikleitung ihre Vorwürfe im Einzelnen belegen müssen. … Weiterlesen

Kliniken im Dauerstreik

Der Streik an den NRW-Unikliniken geht in die elfte Woche. Heute demonstrieren die Ärzte in Düsseldorf. Politiker von Union und FDP denken über Privatisierung von Unikliniken nach

taz nrw, 25.04.2006, S. 2

taz nrw

Während die nordrhein-westfälische Metallindustrie knapp an einem Arbeitskampf vorbeigeschlittert ist, geht der Streik an den Unikliniken unvermindert weiter. Heute werden mehrere tausend Ärzte zu einer Großkundgebung in Düsseldorf erwartet. Der Marburger Bund droht sogar, den Streik auszuweiten: Ab dem 15. Mai könnte wochenweise statt nur an einzelnen Tagen gestreikt werden. Der Grund für die Verärgerung: … Weiterlesen

Die Munitionsfabrik

Die erste Eisenhütte im Ruhrgebiet arbeitete auch für die Rüstung: In Oberhausen finden Archäologen bei Grabungen eine rostige Kanonenkugel

taz nrw, 22.04.2006, S. 4

taz nrw

Rund ist die handgroße Eisenkugel nicht, Oxidation hat über Jahre an ihr gefressen. Doch die Archäologen in Oberhausen freuen sich über eine solche Entdeckung. Denn das dreckige Etwas ist eine historische Kanonenkugel und der erste spektakuläre Fund bei den Ausgrabungen im Stadtteil Osterfeld. Seit März graben dort das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege und das Rheinische … Weiterlesen

Unis vor landesweiter Gebühr

Kommende Woche steht die Entscheidung über Studiengebühren an den Unis in Bochum und Essen-Duisburg zur Debatte. Studierende protestieren: "Wir rechnen mit Rektoratsbesetzungen"

taz nrw, 22.04.2006, S. 2

taz nrw

Den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen stehen neue Auseinandersetzungen über Studiengebühren bevor. Nächsten Donnerstag debattiert der Senat der Ruhr-Uni Bochum, ob Gebühren eingeführt werden, am Freitag folgt die Universität Duisburg-Essen. Und langsam laufen auch die Proteste wieder an. Diese Woche demonstrierten 3.000 Studis vor ihrer Uni in Münster, gegen die Hochschulpolitik der Landesregierung und Gebühren. In Bochum … Weiterlesen

IG Metall droht mit Urabstimmung und Streik

Die Tarifkommission der IG Metall entscheidet heute, ob die Tarifverhandlungen morgen fortgesetzt werden

taz nrw, 20.04.2006, S. 1

taz nrw

Die Tarifverhandlungen in der NRW-Metallindustrie stehen möglicherweise kurz vor dem Aus. Auf einem Treffen in Sprockhövel will die Tarifkommission der IG Metall heute entscheiden, ob die Tarifgespräche am Freitag wie mit den Arbeitgebern vereinbart überhaupt fortgesetzt werden. In der Kommission sitzen die Vertreter der IG-Metall-Basis. In den bisherigen sechs Verhandlungsrunden hätten die Arbeitgeber “kein ernstzunehmendes … Weiterlesen

Räumung vertagt

Im besetzen Barmer Viertel in Köln beginnt heute der Abriss. Besetzte Häuser bleiben aber vorerst stehen

taz nrw, 19.04.2006, S. 1

taz nrw

Heute wird im besetzten Barmer Viertel neben der Kölner Messe mit dem Abriss der ersten Häuser begonnen. Wie der Eigentümer, die Genossenschaft Erbbauverein, bestätigte, würden zunächst die jüngeren Häuser im Westen des Viertels abgerissen. “Wir beginnen mit den Häusern, die nicht besetzt sind”, sagte Uwe Neuhaus vom Erbbauverein. Unangetastet bleibt vorerst der ältere, so genannte … Weiterlesen

Wuppertal: Kritik unerwünscht

taz nrw, 19.04.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Weil sie die Umbenennung des Wuppertaler Eduard von der Heydt-Preises gefordert hat, soll eine Abgeordnete der Linkspartei ihren Posten im Preiskuratorium räumen. Ratsfrau Elke von der Beeck hatte in einer Ratssitzung Anfang April auf die NS-Vergangenheit des Bankiers und Kunstmäzens von der Heydt verwiesen und beantragt, den Kulturpreis nach Else Lasker-Schüler zu benennen. Nun erhielt … Weiterlesen

Barmer Viertel: Räumung droht

taz nrw, 18.04.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die Besetzung des Barmer Viertels in Köln steht vor ihrem endgültigen Ende: Die Besetzer fürchten, dass das Viertel nach Ende der Osterfeiertage geräumt wird. Anfang April hatte es der Rat abgelehnt, den Abriss zumindest aufzuschieben, bis ein Nutzungskonzept für das Gelände neben der Kölner Messe erarbeitet ist. Daraufhin hatten sich Stadt und der bisherige Besitzer, … Weiterlesen

Ostermarsch wird 45

Heute beginnen die Ostermärsche an Rhein und Ruhr. 1961 fand die erste österliche Friedensdemonstration in Nordrhein-Westfalen statt

taz nrw, 15.04.2006, S. 2

taz nrw

Sie marschieren wieder für den Frieden. Auch an Rhein und Ruhr beginnen heute die Ostermärsche. Es ist ein jährliches Ritual, das wissen die Friedensaktivisten, die die Demonstrationen auf die Beine stellen. Aber: “Es ist leider nicht zwecklos geworden, zum Ostermarsch zu gehen”, sagt Johannes Korsten. Der Düsseldorfer wird auch dieses Jahr dabei sein, um gegen … Weiterlesen

RWE stellt sich taub

Konzernkritiker verlangen, dass RWE aus Atomkraft, Braunkohle und dem Wassergeschäft aussteigt. Heute auf der Hauptversammlung in Essen wollen sie dem Konzern die Leviten lesen

taz nrw, 13.04.2006, S. 1

taz nrw

Heute muss sich der RWE-Konzern mit Kritik von Umweltschützern und Privatisierungsgegnern beschäftigen. Denn die Kritischen Aktionäre haben beantragt, dass Vorstand und Aufsichtsrat auf der heutigen Hauptversammlung in Essen nicht entlastet werden. Zuletzt waren es die Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW), die dem Energiemulti aus NRW vorgeworfen hatten, eine Renaissance der Atomkraft einzuläuten (taz berichtete). Auch die … Weiterlesen

Uni Münster baut Videokameras wieder ab

Drei Studierende verklagen die Universität Münster wegen Videoüberwachung. Und hoffen auf das bundesweit erste Urteil gegen Campus-Kameras. Die Hochschule reagiert und schaltet zahlreiche Überwachungsanlagen wieder ab

taz nrw, 11.04.2006, S. 1

taz nrw

Die Uni Münster baut einen Teil ihrer Videokameras auf dem Campus wieder ab. Die Westfälische Wilhelms-Universität reagiert damit auf Vorwürfe, die Videokameras verstießen gegen Datenschutzbestimmungen. Erst kürzlich hatten drei Studierende die Uni wegen drei Kameras verklagt. Und auch die NRW-Datenschutzbeauftrage Bettina Sokol hatte um rechtliche Klärung gebeten. Dem kommt die Hochschule nun nach. “Ein abschließender … Weiterlesen