Gen-Akten nach Plan entsorgt

Die Unterlagen zu ehemaligen Gen-Feldern in Nordrhein-Westfalen sind zum Teil vernichtet, sagt das Bundessortenamt. Naturschützer schalten Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer ein

taz nrw, 06.12.2006, S. 2

taz nrw

22 ehemalige Gen-Felder in Nordrhein-Westfalen sind möglicherweise für immer unauffindbar. Angeblich hat die für die Genehmigung zuständige Behörde, das Bundessortenamt in Hannover, selbst keine genauen Ortsangaben zu den Versuchsfeldern, auf denen vor 2004 gentechnisch veränderter Mais und Raps angebaut wurden. Zudem sind offenbar wichtige Akten unwiederbringlich verloren. Nach Auskunft der Behörde sind die letzten verbliebenen … Weiterlesen

AStA Bonn: kein Gebührenboykott

taz nrw, 06.12.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Der AStA der Universität hat sich gegen einen Boykott von Studiengebühren ausgesprochen. Das Vorhaben sei ein “Himmelfahrtskommando mit Geldern der Studierendenschaft”, hieß es gestern. Denn die Universität habe keine Nachteile, wenn sie Gebührenverweigerer exmatrikuliert. Damit stellt sich die Studierendenvertretung gegen einen anderslautenden Beschluss einer Vollversammlung von Ende November. Die Bonner Uni war die einzige NRW-Hochschule, … Weiterlesen

Genmais bleibt geheim

In Nordrhein-Westfalen gibt es 22 geheime Gentechnik-Felder. CDU-Verbraucherschutzminister Uhlenberg erklärt sich für nicht zuständig. Naturschützer befürchten Wildwuchs von Genpflanzen

taz nrw, 02.12.2006, S. 1

taz nrw

Ob auf Nachbars Feld Genmais wächst, wissen viele Menschen im Land immer noch nicht. Der Grund: Landesumweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) hat nicht hartnäckig genug beim Bundessortenamt nachgefragt, kritisieren Umweltverbände und die Opposition im Landtag. In 22 Fällen, unter anderem in Biemsen, Borken, Gelder, Greven und Paderborn, wird immer noch geheim gehalten, wo genau die veränderten … Weiterlesen

Dortmund: Studis gegen Coca-Cola

taz nrw, 01.12.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Coca-Cola soll in Mensen und Cafeterien sowie an Automaten der Universität Dortmund nicht mehr ausgeschenkt werden. Das fordert das Uni-Studierendenparlament. Mit großer Mehrheit hätten sich die Studi-Vertreter dem internationalen Boykott gegen den US-Konzern angeschlossen, berichtete der Uni-AStA. Coca-Cola werden Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien und Umweltverschmutzung in Indien vorgeworfen (taz berichtete). Über zwanzig Hochschulen in den USA, … Weiterlesen

Weidmanns Unheil

Das Waldsterben geht ungebremst weiter. Umweltminister Uhlenberg will die Wälder durch mehr Forstwirtschaft schützen. Waldexperte: Wegen Klimawandel müssen andere Baumarten her

taz nrw, 30.11.2006, S. 1

taz nrw

Der Zustand der Wälder in NRW hat sich dramatisch verschlechtert. Das zeigt der neue Waldschadensbericht, den Landesumweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) gestern in Düsseldorf vorgestellt hat. Nur noch 25 Prozent der Bäume gelten als gesund. 1984, als der Zustand des Waldes erstmals untersucht wurde, waren es noch 59 Prozent. Als deutlich geschädigt werden 25 Prozent aller … Weiterlesen

Hochschulen auf Geldsuche

taz nrw, 30.11.2006, S. 1

Meldung taz nrw

23 Universitäten und Fachhochschulen aus Nordrhein-Westfalen haben gestern in Düsseldorf vereinbart, eine “Innovationsallianz” einzurichten, um den Kontakt zur Wirtschaft zu verbessern. Dadurch sollen mehr Drittmittel eingeworben werden. Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) begrüßte die Initiative. Er wies darauf hin, dass 20 Prozent der Hochschulmittel nach Leistung vergeben werden. “Wer viele Drittmittel wirbt, profitiert bei der leistungsorientierten … Weiterlesen

Studierende machen sich keinen Stress

Nordrhein-Westfalens Studentenvertreter schrecken vor einem Boykott der neu eingeführten Studiengebühren zurück. Einige ASten setzen lieber auf Sammelklagen. Angesichts wachsender Protestmüdigkeit sei das leichter zu organisieren

taz nrw, 28.11.2006, S. 1

taz nrw

Der Boykott von Studiengebühren kommt in NRW nur langsam voran. Während in Niedersachsen, Hamburg und Baden-Württemberg der Protest durch Zahlungsverweigerung bereits anläuft (taz berichtete), zögern in Nordrhein-Westfalen viele Studierendenvertretungen, entsprechende Boykottkampagnen zu organisieren. 18 NRW-Hochschulen erheben seit diesem Semester Studiengebühren, die meisten anderen ab dem Sommersemester 2007. Mit einem Boykott will das bundesweite Aktionsbündnis gegen … Weiterlesen

boykott

Lasst die Studis entscheiden

taz nrw, 28.11.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Die Boykottkampagne gegen Studiengebühren scheint an den NRW-Hochschulen vorbei zu gehen. Viele Studis haben sich offenbar damit abgefunden, jedes Semester 500 Euro Studiengebühren zahlen zu müssen. Ihre politischen Vertreter sind nun verunsichert. Im Frühjahr haben sie zu Protesten gegen das neue Studiengebührengesetz aufgerufen – vergeblich. Nur eine Hand voll Gebührengegner kam in die Landeshauptstadt, als … Weiterlesen

Studium: Noch weniger Anfänger

taz nrw, 27.11.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die Zahl der Studienanfänger ist in NRW zum Wintersemester noch stärker gesunken als bislang angenommen. Nach den neusten Zahlen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik haben sich 4.900 Studis weniger eingeschrieben als im Vorjahr. Mitte November hatte Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) noch von einem Minus von 3.500 gesprochen. Als Grund hatte Pinkwart auch die neu … Weiterlesen

Verdacht auf Hetze

Ein Polizist aus Mettmann soll im Internet zu Anschlag aufgerufen haben. Nun wird gegen ihn ermittelt

taz nrw, 24.11.2006, S. 1

taz nrw

Wegen Verdacht auf Volksverhetzung ist ein Polizist aus Mettmann vom Dienst suspendiert worden. Der 23-jährige soll im Internet zu einem Bombenanschlag aufgerufen und sich ausländerfeindlich geäußert haben. Ein Disziplinarverfahren sei bereits eingeleitet, teilte die Polizei gestern in Mettmann mit. Die Dienstwaffe des Beamten sei sofort eingezogen worden. Der Polizist, ein “Polizeikommissar zur Anstellung”, soll in … Weiterlesen

Privathochschule auf Sinnsuche

Wer kommt nach Konrad Schily? Nach dem Rückzug ihres Gründungspräsidenten will die Privatuniversität Witten-Herdecke ein neues Leitbild erarbeiten. Bis zum 25. Geburtstag im nächsten Jahr soll es fertig sein. Unileitung schließt höhere Studiengebühren nicht grundsätzlich aus

taz nrw, 23.11.2006, S. 4

taz nrw

Den Streit mit dem Wissenschaftsrat um die medizinische Ausbildung hat Witten-Herdecke gerade noch überstanden. Dachte man. Aber von wegen: Die Privatuni muss doch noch einen Preis zahlen. Mitte November hat Konrad Schily das Direktorium verlassen. Am Ende blieb nichts außer einer knappen Presseerklärung, in der es hieß, dass der legendäre Gründungspräsident der Uni “weiterhin verbunden” … Weiterlesen

Der Geschmack der Wirtschaft

Hochschulrektoren und Wirtschaftsvertreter waren sich bei einer Tagung des Stifterverbands in Bonn einig: Die Universitäten sollen noch wettbewerbsorientierter arbeiten. Als Vorreiter gilt Nordrhein-Westfalen. Studierende wurden nicht gehört

taz nrw, 23.11.2006, S. 4

taz nrw

Mission erfüllt. Das konnte NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) bei einer Tagung des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft gestern in Bonn vermelden. Denn das neue NRW-“Hochschulfreiheitsgesetz” geht genau in die Richtung, die sich der Verband, ein Lobbyverein der deutschen Wirtschaft, seit Jahren für die Hochschulen wünscht: Wettbewerb unter den Hochschulen bei staatlicher Finanzierung nach Leistungskriterien. “Planerische … Weiterlesen

Studis klagen gegen Gebühren

taz nrw, 22.11.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Noch in dieser Wochen sollen die ersten Klagen gegen Studiengebühren eingereicht werden. Geklagt werde an allen sieben Verwaltungsgerichten des Landes, kündigten Studierendenvertreter gestern in Düsseldorf an. Bisher hätten sich etwa 2.000 Studierende den Sammelklagen der ASten angeschlossen. Bis zum Sommersemester sollen es mindestens 10.000 werden. Die Studierendenvertreter hoffen, auf gerichtlichem Wege das in diesem Jahr … Weiterlesen

schule

Die Grenzen der Rüttgers-Show

taz nrw, 20.11.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Noch immer wird nach der vierten Klasse entschieden, ob die Kinder aufs Gymnasium, die Real- oder die Hauptschule gehen. Viel zu früh, wie Experten kritisieren, wird damit der weitere Lebensweg festgelegt und vor allem aussortiert: Nur wer aufs Gymnasium darf, kann später studieren und darf damit – zumindest potenziell – in die Spitzenpositionen der Gesellschaft. … Weiterlesen

Geschmückt ins Jenseits

Sterben im alten Ägypten, Sterben im alten Amerika: Eine Bonner Ausstellung zeigt die Bestattungsriten beider Kulturen. Auch wenn es nur wenige Gemeinsamkeiten gibt

taz nrw, 18.11.2006, S. 4

taz nrw

Ihre Beine sind angewinkelt, das Gesicht dem Bonner Hofgarten zugewandt. Sicher, die Frau, die da in der Bonner Uni in einer Vitrine kauert, ist längst tot, ihre Haut trocken, zerfallen. Dafür ist ihr Leichnam aber gut erhalten. Gruselig. Sogar die Farben ihrer Kleider sind nur wenig verblasst. Kein Zweifel: Solche Kleidung wird noch heute in … Weiterlesen

Späte Prämie von Agfa

Sieben Ex-Beschäftigte siegen auch in zweiter Instanz gegen den Fotohersteller Agfa. Revision zugelassen

taz nrw, 16.11.2006, S. 2

taz nrw

Es geht um Geld, viel Geld, das Otto Klohk entgangen ist. Insgesamt 156.000 Euro, verteilt über mehrere Jahre, wollte sein Arbeitgeber AgfaPhoto dem Betriebsingenieur zahlen, wenn er in den Vorruhestand geht. Doch 2005, kurz nachdem der heute 56-Jährige ausgeschieden war, meldete der Fotohersteller Insolvenz an. Die Pleite kam völlig überraschend, denn das Unternehmen war erst … Weiterlesen

Münsteraner erforschen Ozean

taz nrw, 16.11.2006, S. 4

Meldung taz nrw

Wissenschaftler der Uni Münster sind seit Anfang November auf einem Forschungsschiff im Atlantik unterwegs. Unter der Leitung von Harald Strauß, Professor für historische Geologie, erforschen die Wissenschaftler den Mittelatlantischen Rücken, ein Unterseegebirge, das sich von Island bis zur Antarktis erstreckt. Am Mittelatlantischen Rücken dringt heiße Lava aus, wodurch die Kontinente dies- und jenseits des Atlantiks … Weiterlesen

“Jeder muss sich mit dem Holocaust beschäftigen”

In der Türkei, aber auch in den türkischen Communities in Deutschland nimmt der Antisemitismus zu, warnt Dogan Akhanli vom "Kölner Appell gegen Rassismus". Eine Diskussion darüber finde nicht statt. Das will die Initiative mit einer Tagung ändern. Am Wochenende findet sie in Köln statt

taz nrw, 16.11.2006, S. 4

Interview taz nrw

taz: Herr Akhanli, der “Kölner Appell gegen Rassismus” will am Wochenende auf einer Tagung den “Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft” thematisieren. Was ist damit gemeint: Antisemitismus gegenüber jüdischen Einwanderern oder generell unter Einwanderern? Dogan Akhanli: Unter Einwanderern. Wir wollen aber nicht, dass das gegen Einwanderer benutzt wird. Uns geht es um das Problem Antisemitismus, hauptsächlich unter … Weiterlesen

Heydt-Preis: Kritik nimmt zu

taz nrw, 16.11.2006, S. 4

Meldung taz nrw

Die Wuppertaler NS-Gedenkstätte Alte Synagoge hat für 2007 eine Diskussion über den Städtischen Kulturpreis und seinen umstrittenen Namensgeber Eduard von der Heydt (1882-1964) angekündigt. Geplant sind ein Schulprojekt und eine Tagung, auf der der aktuelle Stand der Forschung über Von der Heydt referiert werden soll. Der Bankier und Kunstmäzen Von der Heydt hatte nach 1933 … Weiterlesen

Hilfe aus historischer Verantwortung

Seit 1991 hat NRW 50.000 jüdische Einwanderer aus Osteuropa aufgenommen. Synagogengemeinden wachsen

taz nrw, 01.11.2006, S. 2

taz nrw

Welche Probleme haben jüdische Einwanderer in Nordrhein-Westfalen? Vor allem Arbeitslosigkeit. Weil die Einwanderer oft kein Deutsch sprechen, beträgt die Erwerbslosenquote innerhalb der jüdischen Gemeinden nach Angaben der Landesregierung bis zu 80 Prozent. Wie helfen jüdische Gemeinden den Einwanderern? Synagogengemeinden verfügen über eigene soziale Einrichtungen wie Bibliotheken, Kindergärten oder Jugend- und Altenclubs. Sie bieten den Neuankömmlingen … Weiterlesen

hartz-revision

Die Afghanistan-Koalition

taz nrw, 30.10.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Monatelang hat sich Jürgen Rüttgers als soziales Gewissen der CDU in Szene gesetzt, jetzt lässt er Taten folgen. Klammheimlich hat der NRW-Ministerpräsident einen Vorschlag für die Generalrevision von Hartz IV erarbeitet. Vor allem sollen diejenigen wieder länger Arbeitslosengeld I bekommen, die Jahrzehnte lang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Das ist fast schon revolutionär: Die Kürzung … Weiterlesen

Im Verein der Widerständler

Zur Gründung vor 60 Jahren kam die ganze NRW-Politprominenz. Heute ist die VVN längst als Kommunistenverein verschrien. Aber sie kämpft unverdrossen gegen alte und neue Nazis

taz nrw, 28.10.2006, S. 2

taz nrw

Es war eine große Veranstaltung: 500 ehemalige Verfolgte des Nationalsozialismus versammelten sich am 26. Oktober 1946 im Neuen Theater in Düsseldorf. Es war die Gründungsversammlung des NRW-Landesverbands der “Vereinigten der Verfolgten des Naziregimes” (VVN). Die 500 Delegierten vertraten rund 50.000 NS-Verfolgte, die damals im neu gegründeten Bundesland Nordrhein-Westfalen lebten. Gerade den Konzentrationslagern und Gestapo-Kellern entronnen, … Weiterlesen

"hochschulfreiheitsgesetz"

Verkaufte Universitäten

taz nrw, 26.10.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Andreas Pinkwart kann sich eine weitere Kerbe in seinen Ministerschreibtisch schnitzen. Anderthalb Jahre nach Regierungsantritt hat der NRW-Wissenschaftsminister schon die zweite heilige Kuh erlegt: Erst drückte der FDP-Mann allgemeine Studiengebühren durch, jetzt hat der Landtag auch sein so genanntes Hochschulfreiheitsgesetz verabschiedet. Man kann CDU und FDP nicht vorwerfen, dass sie nicht durchziehen, was sie versprechen. … Weiterlesen

Unis ohne Demokratie

Das neue NRW-Hochschulgesetz soll morgen im Landtag verabschiedet werden. Studierende kündigen Protest an

taz nrw, 24.10.2006, S. 1

taz nrw

Studierende wollen morgen vor dem Düsseldorfer Landtag gegen die geplante Verabschiedung des neuen NRW-Hochschulgesetzes protestieren. Mit dem umstrittenen Gesetz würden die Hochschulen “in die Arme von Wirtschaft und privaten Kapitalgebern” getrieben, kritisierte Kerstin Reichel vom AStA der FH Düsseldorf. Mit dem so genannten Hochschulfreiheitsgesetz sollen die Hochschulen Nordrhein-Westfalens in Körperschaften öffentlichen Rechts umgewandelt werden. CDU … Weiterlesen

Klinik vor Gericht

Duisburger Klinikleitung will Gewerkschafter aus dem Betrieb drängen - und wird zum Prozesshansel

taz nrw, 23.10.2006, S. 1

taz nrw

Das Klinikum Duisburg geht weiter juristisch gegen unliebsame Gewerkschafter und Betriebsräte vor – trotz mehrfacher Niederlagen vor Gericht. In einem Fall werde das Klinikum in die zweite Instanz gehen, kündigt eine Sprecherin des Krankenhauses an. “Ein politischer Skandal”, sagt Thomas Keuer, Gewerkschaftssekretär von Ver.di. Die Klinikleitung zeige sich als “schlechte Verliererin”. Hintergrund der Auseinandersetzung ist … Weiterlesen

Entlassung auf Bewährung

Er fährt. Wieder mal. Bisher ist der Sky Train am Düsseldorfer Flughafen vor allem durch Pannen aufgefallen. Nach erfolgter Generalüberholung gibt sich die Firma Siemens zuversichtlich. Zum Jahresende wird die Schwebebahn offiziell übergeben, die Kritikern zu Folge eine Fehlplanung ist

taz nrw, 18.10.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Es wackelt und ruckelt. Im überfüllten Abteil suchen einige Fahrgäste nach Halt an den Griffen. Es ist voll im Sky Train, dem Flughafenshuttle, der wegen seiner vielen Pannen schon weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus bekannt geworden ist. Dabei ist der Sky Train, der 2002 erstmals in Betrieb genommen wurde, offiziell noch nicht mal fertig: … Weiterlesen

Alte Knochen lügen nicht

Erst zum Ende des Neanderthaler-Jahres präsentiert sich das Museum in Mettmann mit einer neuen populistischen Dauerausstellung. Spektakuläre Originalfunde sind nur noch in Bonn zu sehen

taz nrw, 16.10.2006, S. 4

taz nrw

Auch an einem trüben Wochentag im Oktober wimmelt es zur Mittagszeit im Neanderthal-Museum von Besuchern. Obwohl von dem Ort, wo vor fast genau 150 Jahren die ersten Gebeine eines Urmenschen gefunden wurden, außer ein paar rotweißen Holzstangen nichts mehr zu sehen ist. Die exakte Fundstelle – eine Höhle bei Düsseldorf – ist längst dem Kalksteinabbau … Weiterlesen

Live im zerstörten Köln

Das Internetportal koeln1.tv veröffentlicht einen lange verschollenen Film von 1948 über Köln nach dem Krieg

taz nrw, 13.10.2006, S. 2

taz nrw

Köln im dritten Winter nach Kriegsende: Die meisten Wohnhäuser der Innenstadt sind zerstört, auch viele Schulen stehen nicht mehr. Jedes fünfte Kind hat keine eigenen Schuhe. Der notdürftige organisierte Unterricht findet deswegen in zwei Schichten statt, morgens und nachmittags. Zwischendurch tauschen die Jungen und Mädchen zu Hause die Schuhe. Es war das Jahr 1947, die … Weiterlesen

Rücktritt des Unirektors gefordert

taz nrw, 12.10.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die ASten der Unis in Wuppertal und Münster haben Volker Ronge aufgefordert, als Rektor der Uni Wuppertal und Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz zurückzutreten. Ronge hatte die Auseinandersetzungen um Studiengebühren an seiner Hochschule im Interview mit der taz nrw als “Räuber-und-Gendarm-Spiel” bezeichnet, das er gewonnen habe, weil er “militärisch ziemlich gut ausgebildet” sei. Damit verdrehe er “dieses … Weiterlesen

“Das ist wie Räuber und Gendarm”

Im kommenden Semester erheben viele NRW-Unis und FHs erstmals Studiengebühren. Kein Fehler, sagt Volker Ronge, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz und Rektor der Uni Wuppertal. An seiner Uni hat der ehemalige Oberleutnant Studiengebühren quasi-militärisch durchgesetzt

taz nrw, 07.10.2006, S. 3

Interview taz nrw

taz: Herr Ronge, Studierende protestieren gegen Studiengebühren, das Land gibt den Hochschulen mehr Autonomie, die Sie gar nicht wollen – macht Ihnen Ihr Beruf überhaupt noch Spaß? Volker Ronge: Studiengebühren machen keinen Spaß, das kann ich Ihnen sagen. Aber beim Landeshochschulgesetz, da bin ich als Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz mitten im Politspiel drin. Das ist für … Weiterlesen

subventionierte lehrstellen

Die Falschen werden belohnt

taz nrw, 29.09.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

13.000 Jugendliche suchen dieses Jahr noch einen Ausbildungsplatz. Für sie gibt es jetzt wieder etwas Hoffnung: Die Landesregierung hat sich endlich dazu durchgerungen, Ausbildungsplätze zu finanzieren. Fragwürdig ist allerdings die Methode, mit der CDU und FDP den Jugendlichen helfen wollen: Unternehmen bekommen Azubis für lau, weil das Land alle Kosten übernimmt. Anreize zu bieten statt … Weiterlesen

Azubis immer billiger

Die Landesregierung will neue Ausbildungsplätze in Betrieben fördern. Gewerkschaftsvertreter, SPD und Grüne fürchten, dass das neue Modell im nächsten Jahr reguläre Lehrstellen verdrängt

taz nrw, 29.09.2006, S. 2

taz nrw

Es sollte der große Wurf werden, die spektakuläre Kehrtwende. Von einem “Notprogramm” war schon vorher in der Presse zu lesen. Doch seit bekannt ist, wie die Landesregierung zusätzliche Lehrstellen schaffen will, macht sich Enttäuschung breit. SPD und Grünen geht es nicht weit genug, Unternehmen nur finanzielle Anreize zu bieten, damit sie Azubis einstellen. Als “nicht … Weiterlesen

studiengebühren

Seltene Hilfe für Gebührengegner

taz nrw, 26.09.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Fast alle Bundesländer erheben inzwischen Studiengebühren. Nach und nach haben sich die meisten Länder in den letzten zehn Jahren entschieden, für den Besuch von Fachhochschule und Universität Geld zu kassieren. Zwei Dinge waren dabei auffällig. Erstens: Es spielte nur eine untergeordnete Rolle, wer gerade die Macht hatte. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel war es die rot-grüne … Weiterlesen

Richter gegen Gebühr

Das NRW-Studiengebührengesetz ist verfassungswidrig, warnt ein Richter am Bundesfinanzhof. FDP-Wissenschaftsminister Pinkwart ist wenig beeindruckt, selbst Gebührenkritiker sind skeptisch

taz nrw, 26.09.2006, S. 1

taz nrw

Die Studiengebühren, die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen vom kommenden Wintersemester an erheben dürfen, sind möglicherweise verfassungswidrig. Das geht jedenfalls aus einem Gutachten hervor, das Ludwig Kronthaler, Richter am Bundesfinanzhof, erstellt hat. Der frühere Kanzler der TU München kritisiert darin das bayrische Studiengebührenmodell, das sich an dem NRW-Modell orientiert. Wie in NRW gibt es in Bayern eine … Weiterlesen

Wenn Maßstäbe verloren gehen – Wie Soldaten durch den Krieg verrohen

Streitkräfte und Strategien (NDR Info), 23.09.2006,

NDR Radio

Moderator: Im Irak ist mehr als drei Jahre nach dem Sturz von Saddam Hussein kein Ende der Gewalt in Sicht. Die Hoffnung in Washington, Fortschritte beim politischen Prozess führten zu einer Verbesserung der Sicherheitslage – diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Den noch vor kurzem in Aussicht gestellten Teilabzug der US-Truppen in diesem Jahr wird … Weiterlesen

Gewerkschaftschef mit Weitblick

taz, 22.09.2006, S. 2

taz - die tageszeitung

Modernisierer, Reformer, Gewinnertyp – solche Charakterisierungen kommentiert Detlef Wetzel für gewöhnlich nicht. Das überlässt der medienerfahrene IG-Metall-Chef aus Nordrhein-Westfalen lieber anderen. Doch diese Woche kann der 53-Jährige einmal mehr einen Erfolg feiern. In der Nacht zum Donnerstag hat Wetzel als Verhandlungsführer der IG Metall einen Tarifabschluss für die 85.000 Stahlarbeiter in NRW, Bremen und Niedersachsen … Weiterlesen

Rolf, der Bluttester

Duisburgs Polizeipräsident Rolf Cebin verpflichtet seine Beamten zu Bluttests. Das beschäftigt ab heute die Justiz

taz nrw, 19.09.2006, S. 2

taz nrw

Rolf Cebin will Blut sehen. Nicht, dass der Duisburger Polizeipräsident besondere Neigungen zum Vampirismus hätte. Nein, der Jurist, der seit 1987 an der Spitze der Duisburger Polizei steht, will nur sichergehen, dass seine Beamten auch wirklich fahrtauglich sind. Deshalb gehört zur obligatorischen Fahrtauglichkeitsprüfung, der sich Polizisten alle paar Jahr unterziehen müssen, in Duisburg seit letztem … Weiterlesen

Anwaltskammer kritisiert ARGE

taz nrw, 16.09.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Die Rechtsanwaltskammer Köln protestiert gegen die Entscheidung der Bonner Hartz-IV-Behörde, generell keine Akten mehr an Anwälte zu versenden. Überrascht zeigte sich Kammergeschäftsführer Christof Muthers insbesondere von der Begründung der Arbeitsgemeinschaft (ARGE), wonach herausgegebene Akten manipuliert worden seien. “Das ist ein strafrechtlich relevanter Vorwurf. Wir wundern uns, dass das nicht zur Anzeige gebrachte wurde”, sagte Muthers … Weiterlesen

Arg erfolglos in Argen

Falsche Informationen, keine Vermittlung: Arbeitslosenberater klagen über gravierende Mängel bei den nordrhein-westfälischen Hartz-IV-Behörden. Arbeitsagentur NRW räumt Defizite ein

taz nrw, 14.09.2006, S. 2

taz nrw

Fehlerhafte Bescheide, lange Wartezeiten und schlechte Beratung gehören offenbar immer noch zur Regel in den “Arbeitsgemeinschaften” (ARGE) in Nordrhein-Westfalen, die für die Arbeitslosengeld-II-Bezieher zuständig sind. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die Unabhängige Sozialberatung Bochum, die Erwerbslose im Umgang mit den Behörden berät. “Die kommen mit der Arbeit nicht hinterher” berichtet Sozialberater Norbert Hermann. “Vieles liegt … Weiterlesen

Wuppertal: Ehrung kritisiert

taz nrw, 13.09.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Der umstrittene Vorsitzende des Wuppertaler Kunst- und Museumsvereins, Eberhard Robke, erhält den Ehrenring der Stadt Wuppertal. Das hat der Rat der Stadt am Montag gegen die Stimmen der Linkspartei bei zwei Enthaltungen der Grünen beschlossen. Robke hatte es 2003 abgelehnt, drei Bilder des Wuppertaler Von-der-Heydts-Museums zurückzugeben, die die Nazis nach 1933 ihren jüdischen Besitzern geraubt … Weiterlesen

ausbildungsplätze

Noch eine Lebenslüge

taz nrw, 12.09.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Guntram Schneider hat sich nicht sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Gerade mal 400 Euro Ausbildungsvergütung würde ein Lehrling im Rahmen des Ausbildungsprogrammes bekommen, das der NRW-Gewerkschaftschef von der Landesregierung fordert. Wenn der Vorschlag von der FDP gekommen wäre, hätten Gewerkschafter wahrscheinlich sofort einen verdeckten Einstieg in eine Billiglohnausbildung vermutet. Dass die Gewerkschaften so einen … Weiterlesen

Azubistellen gesucht

Landesregierung lehnt außerbetriebliche Ausbildung ab. DGB: Notprogramm von 75 Millionen Euro ist finanzierbar

taz nrw, 12.09.2006, S. 1

taz nrw

Die NRW-Regierung lässt sich nicht auf ein Notprogramm für zusätzliche Ausbildungsplätze ein. “Die Landesregierung hat längst reagiert”, kommentierte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gestern die Lage am Arbeitsmarkt. Die CDU-FDP-Regierung stelle 50 Millionen Euro mehr für Ausbildung bereit als die rot-grüne Landresregierung 2004. Der DGB NRW hatte angesichts fehlender Ausbildungsplätze gestern gefordert, 75 Millionen Euro bereitzustellen, … Weiterlesen

kopftuch

Religiöse Indoktrination stoppen

taz nrw, 08.09.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Muslimischen Lehrerinnen in Nordrhein-Westfalen das Kopftuch zu verbieten, wird wohl doch schwieriger als anfangs angenommen. Noch nicht mal die Hälfte aller Lehrerinnen, die mit Kopftuch unterrichten, hat den verbotenen Stoff abgelegt. Dabei ist der Schulbeginn schon gut einen Monat her. Offensichtlich wollen die Betroffenen austesten, wie weit das Land bei der Durchsetzung des Kopftuchverbots geht, … Weiterlesen

PFT: BUND erstattet Anzeige

taz nrw, 08.09.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Wegen der Verseuchung von Ruhr und Möhne durch die Perfluorierte Tenside (PFT) hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Nordrhein-Westfalen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Arnsberg erstattet. Der Bund wirft zwei Firmen aus Paderborn und Rüthen vor, seit mindestens 2002 aus giftigen Abfällen so genannte Bodenverbesserer produziert zu haben, die dann an Landwirte in … Weiterlesen

Kliniken starten Kampagne

Die NRW-Kliniken wollen die Gesundheitsreform der Bundesregierung stoppen. Diese führe zu Personalabbau, Leistungskürzungen und Klinikschließungen auf dem Land, fürchten sie

taz nrw, 06.09.2006, S. 1

taz nrw

Die NRW-Krankenhäuser schlagen Alarm: Wegen der geplanten Gesundheitsreform drohten Personalabbau und Leistungsreduzierung. “Eine Reihe von Krankenhäusern wird außerdem in die Insolvenz getrieben”, warnte Johannes Kramer, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), gestern in Düsseldorf. Mit einer bundesweiten Kampagne, die gestern startete, wollen die Krankenhäuser nun die Gesundheitsreform stoppen, die die NRW-Kliniken in 2007 mit 180 Millionen … Weiterlesen

Klage wegen Nato-Krieg

taz nrw, 05.09.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Vor dem Landgericht Bonn wird seit gestern eine Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen Beteiligung am Nato-Krieg gegen Jugoslawien im Jahr 1999 verhandelt. Die französische Transportfirma Touax verlangt Schadensersatz, weil die Donau nicht mehr befahrbar gewesen sei, nachdem Nato-Flugzeuge drei Brücken bombardiert hatten. Dadurch seien der Firma ein Schaden von sieben Millionen Euro entstanden. Nach … Weiterlesen

Grüne fragend voran

Die NRW-Grünen wollen die Debatten vom Berliner Kongress fortsetzen. Linke fordern mehr Selbstkritik

taz nrw, 05.09.2006, S. 1

taz nrw

Nach dem “Zukunftskongress” der Grünen will der NRW-Landesvorstand nun im Land da weiterdiskutieren, wo die Bundespartei am Wochenende in Berlin aufgehört hat. Umwelt- und Sozialpolitik sollen die Schwerpunkte der Partei sein. Angesichts “sich dramatisch zuspitzender Klimaprobleme” sei eine “neue Radikalisierung ökologischer Politik” nötig, sagte Grünen-Landesvorsitzende Daniela Schneckenburger. Dazu gehöre, neben mehr Energieeffizienz und einer Strategie … Weiterlesen

Produktionsverbot für waffenfähiges Nuklearmaterial – US-Initiative ohne Aussicht auf Erfolg?

Streitkräfte und Strategien (NDR Info), 12.08.2006,

NDR Radio

Moderator: Von der UN-Abrüstungskonferenz in Genf hat man seit längerem nichts mehr gehört. Geht es nach den Vereinigten Staaten, dann ändert sich das bald: Die Bush-Regierung hat kürzlich einen Entwurf für einen Vertrag eingereicht, der die Produktion von waffenfähigem Nuklearmaterial weltweit verbieten soll. Doch wie ernst es die Vereinigten Staaten damit meinen, ist fraglich. Nicht … Weiterlesen

Mehr Gewinn in Sicht

Allianz erhöht ihre Gewinnprognose. Stellenabbau geht weiter. NRW-Gewerkschafter: "Kapitalismus brutal"

taz nrw, 05.08.2006, S. 1

taz nrw

Mit Empörung haben nordrhein-westfälische Gewerkschafter auf die Ankündigung der Allianz reagiert, trotz erhöhter Gewinnprognose am Arbeitsplatzabbau festzuhalten. “Kein Mensch versteht mehr, warum in Dortmund 370 Allianz-Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit geschickt werden sollen und mehrere hundert Arbeitsplätze bei der Dresdner Bank auf dem Spiel stehen”, kritisierte Roman Eberle von der Gewerkschaft Ver.di in Dortmund. “Das ist … Weiterlesen

Im Korsett der Vermittler

Weil sie eine Mutter in den "erotischen Bereich" schicken wollte, entschuldigt sich die Aachener Arbeitsgemeinschaft. Erwerbslosenforum: Kommunen mit Arbeitsvermittlung überfordert

taz nrw, 04.08.2006, S. 2

taz nrw

Die Entschuldigung ließ nicht lange auf sich warten. “Ein solches Vermittlungsangebot hätte nicht gemacht werden dürfen”, stellt der Geschäftsführer der Aachener Arbeitsgemeinschaft (ARGE), Marcell Raschke, klar. Und so muss Thea S. nun doch nicht Prostituierte für die Internetseite einer Erotik-Agentur anwerben. Genau dieses Angebot hatte die ARGE der arbeitslosen zweifachen Mutter aus Aachen nämlich gemacht. … Weiterlesen