Nächster Halt: Römerfriedhof

Wenn die Kölner Tunnelbauer vorpreschen, ist das unterirdische Archiv der Stadt in Gefahr. Akribisch sammeln Archäologen und Grabungstechniker deshalb im Zuge des U-Bahn-Baus unter der Altstadt jedes Knöchelchen. Und fördern Überraschendes zu Tage

taz nrw, 24.05.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Lange kann Hubert Berke das Knochenstück nicht halten. Mit beiden Armen stemmt er das längliche Stück hoch und ist froh, als er den 20-Kilo-Brocken wieder absetzen kann. Identifizieren kann er es leichter, denn als Paläozoologe beschäftigt er sich mit fossilen Tieren. Das Knochenstück gehört zu einem Nashornschädel. Der wurde jüngst bei den Ausgrabungen auf dem … Weiterlesen

NS-Täter vor Gericht

Eine Ausstellung in Köln erinnert an den Prozess gegen Kurt Lischka und zwei weitere NS-Verbrecher

taz nrw, 13.05.2006, S. 2

taz nrw

Das Urteil kam spät, 35 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Aber es war eindeutig: Die drei Angeklagten, die während des Krieges im besetzten Frankreich die Deportation der dort lebenden Juden in die Vernichtungslager mit organisiert hatten, sind schuldig. Schuldig wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 73.000 französischen Juden. Das Urteil des Kölner Landgerichts im … Weiterlesen

Die Munitionsfabrik

Die erste Eisenhütte im Ruhrgebiet arbeitete auch für die Rüstung: In Oberhausen finden Archäologen bei Grabungen eine rostige Kanonenkugel

taz nrw, 22.04.2006, S. 4

taz nrw

Rund ist die handgroße Eisenkugel nicht, Oxidation hat über Jahre an ihr gefressen. Doch die Archäologen in Oberhausen freuen sich über eine solche Entdeckung. Denn das dreckige Etwas ist eine historische Kanonenkugel und der erste spektakuläre Fund bei den Ausgrabungen im Stadtteil Osterfeld. Seit März graben dort das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege und das Rheinische … Weiterlesen

Wuppertal: Kritik unerwünscht

taz nrw, 19.04.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Weil sie die Umbenennung des Wuppertaler Eduard von der Heydt-Preises gefordert hat, soll eine Abgeordnete der Linkspartei ihren Posten im Preiskuratorium räumen. Ratsfrau Elke von der Beeck hatte in einer Ratssitzung Anfang April auf die NS-Vergangenheit des Bankiers und Kunstmäzens von der Heydt verwiesen und beantragt, den Kulturpreis nach Else Lasker-Schüler zu benennen. Nun erhielt … Weiterlesen

Ostermarsch wird 45

Heute beginnen die Ostermärsche an Rhein und Ruhr. 1961 fand die erste österliche Friedensdemonstration in Nordrhein-Westfalen statt

taz nrw, 15.04.2006, S. 2

taz nrw

Sie marschieren wieder für den Frieden. Auch an Rhein und Ruhr beginnen heute die Ostermärsche. Es ist ein jährliches Ritual, das wissen die Friedensaktivisten, die die Demonstrationen auf die Beine stellen. Aber: “Es ist leider nicht zwecklos geworden, zum Ostermarsch zu gehen”, sagt Johannes Korsten. Der Düsseldorfer wird auch dieses Jahr dabei sein, um gegen … Weiterlesen

Am Ursprung der Ruhrindustrie

Vor bald 250 Jahren nahm in Oberhausen-Osterfeld der erste Hochofen des Ruhrgebiets den Betrieb auf. Das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege gräbt jetzt nach den Überresten. Eine Ortsbesichtigung

taz nrw, 28.03.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Die ersten Grundmauern liegen schon frei. Deutlich ist ein Gewölbe am Boden zu erkennen. Ein Rauchabzug, dazu Mauerreste, die die Archäologen als Fundamente des Kesselhauses deuten. Nur vier Tage brauchten die Ausgräber, um die ersten Überreste der alten Eisenhütte St. Antony in Oberhausen freizulegen. Es ist nicht irgendeine Hütte, die das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege … Weiterlesen

Neandertaler von Mettmann verliert den Affenkopf

Mit neuster Computertechnik rekonstruiert ein internationales Forscherteam im Rheinischen Landesmuseum in Bonn das Gesicht des Neandertalers von Mettmann. Offenbar hatte der berühmte Urzeitmensch Pausbacken. Auch das Fernsehen ist an der Arbeit interessiert

taz nrw, 23.03.2006, S. 4

taz nrw

Viel ist es nicht, was die Wissenschaftler da in der Hand halten. Eine Schädeldecke, dazu ein paar Knochensplitter. Nasen- und Mundpartie fehlen. Die Forscher sind vorsichtig und tragen weiße Stoffhandschuhe. Denn es sind nicht irgendwelche Knochen, die sie da halten. Es ist der Kopf des Neandertalers von Mettmann, dessen Überreste vor 150 Jahren im Neandertal … Weiterlesen

Steinsplitter fürs Museum

Das Rheinische Landesmuseum in Bonn zeigt Funde eines Hobby-Archäologen, die das Bild vom Rheinland veränderten. Die Sammlung Schol dient als Auftakt des Neandertalerjahres 2006

taz nrw, 26.01.2006, S. 4

taz nrw

Gerade mal fingernagelgroß sind die kleinen Sensationen. Wer nicht viel Neugier mitbringt, würde sie bei einem Spaziergang für Steinsplitter halten und liegenlassen. Aber bestimmt nicht erkennen, dass es sich um Pfeilspitzen handelt, die Menschen am Ende der letzten Eiszeit – also gut 9.600 Jahre v. Chr. – im Rheinland für die Jagd benutzt haben. Wilhelm … Weiterlesen

NS-Justiz im Netz

Vor 70 Jahren zerschlugen die Nazis den antifaschistischen Widerstand in Wuppertal. Nun erinnert eine Webseite an die "Gewerkschaftsprozesse"

taz nrw, 07.01.2006, S. 4

taz nrw

Woher die Gestapo den Tipp hatte, ist bis heute nicht geklärt. Jedenfalls war die Geheime Staatspolizei zur Stelle, als sich am 17. Januar 1935 in Wuppertal-Elberfeld drei Funktionäre der verbotenen KPD trafen. Gegen 16 Uhr wurden Wilhelm Muth, Otto Heyler und Wilhelm Recks festgenommen und “dem hiesigen Polizeigefängnis zugeführt”, wie es in den Akten heißt. … Weiterlesen

Der unerkannte Läufer

Zwei Päpste predigten schon auf diesem Teppich im Kölner Dom. Jetzt kam heraus, dass es sich dabei um eine kostbare buddhistische Gebetsmatte handelt. Das wusste nicht mal die Dombaumeisterin

taz nrw, 30.12.2005, S. 4

taz nrw

Die Lotusblüten wirken beinahe verwelkt. Die Farben sind blass geworden. Mehr als 40 Jahre lag der lange, schmale Teppich mit den hakenkreuzähnlichen Ornamenten, wie man sie oft in der asiatischen Kunst findet, eher unbeachtet im Kölner Dom. Allerdings an prominenter Stelle: auf der obersten Stufe vor dem Hochaltar. Von hier aus zelebrieren die Geistlichen die … Weiterlesen

Eine Fleißarbeit

Jürgen Zieher hat das Verhältnis von NRW-Städten zu ihren jüdischen Gemeinden nach dem Krieg untersucht

taz nrw, 28.12.2005, S. 4

Rezension taz nrw

Jüdisches Leben in Nordrhein-Westfalen erblüht wieder. 19 Gemeinden mit rund 30.000 Mitgliedern gibt es derzeit. Mehr als die Hälfte kam erst in den vergangenen zehn Jahren dazu, meist aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion. Dass nach dem Holocaust überhaupt wieder jüdische Gemeinden in Deutschland entstanden sind, ist bemerkenswert. Ihre ersten Mitglieder hatten oft jahrelange Haft … Weiterlesen

Elchkuh lag auf dem Acker

Vermutlich 11.000 v. Chr. gefertigt: Im Rhein-Sieg-Kreis wurde ein verziertes steinzeitliches Werkzeug gefunden

taz nrw, 14.12.2005, S. 4

taz nrw

Als Werner Schmidt den Stein aufhob, hatte er noch keine Ahnung, was für einen Fund er da gemacht hatte. Wie so oft hatte der 66-jährige Rentner an einem Sonntag Morgen im Sommer 2005 den Acker in Windeck im Rhein-Sieg-Kreis nach Fundstücken aus vergangenen Zeiten abgesucht. Wie so oft hatte er viel Geröll eingesammelt. “Aus Augenhöhe … Weiterlesen

Museumsmacher lassen auf Nazi-Mäzen nichts kommen

Dass der Wuppertaler Kunstmäzen Eduard von der Heydt eine wichtige Figur in Nazideutschland war, hört man beim Museum, das seinen Namen trägt, nicht gerne. Auf Proteste reagierte das Museum mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Heute geht das Verfahren in die zweite Instanz

taz nrw, 18.10.2005, S. 3

taz nrw

Geht es um moderne Kunst, kann sich Wuppertal mit dem Von der Heydt-Museum schmücken. Seine Sammlung umfasst Werke von Vincent van Gogh und Pablo Picasso, mit Sonderausstellungen macht das Museum im Bergischen Land regelmäßig Schlagzeilen. Nur mit seiner eigenen Geschichte und vor allem der braunen Vergangenheit von Kunstmäzen Eduard von der Heydt, einem seiner Namensgeber, … Weiterlesen

Manifest preußischer Selbstdarstellung

Die Fertigstellung des Doms war vor allem politisch begründet: Er wurde nach dem Abzug der Franzosen 1814 zum Symbol des noch zu bauenden deutschen Reiches hoch stilisiert

taz nrw, 15.10.2005, S. 3

taz nrw

Jahrzehnte lang hatte er sich vehement dafür eingesetzt, dass der Kölner Dom endlich fertig gebaut wird. Doch als es heute vor 125 Jahren endlich so weit war, war August Reichensperger alles andere als in Feierlaune. Denn schließlich hatte er schon als Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung 1848 das protestantisch preußische Erbkaisertum bekämpft und nun musste der … Weiterlesen

SS-Mann zu alt für Strafe

Hubertus Bikker wieder für verhandlungsunfähig erklärt

taz nrw, 28.09.2005, S. 2

taz nrw

Jahrzehntelang lebte der ehemalige SS-Mann Hubertus Bikker unbehelligt in Deutschland. Jetzt, wo sich die deutsche Justiz endlich für den schon 1949 in den Niederlanden wegen zweifachen Mordes Verurteilten interessiert, scheint er zu alt für Gerichtsprozesse zu sein. Zu dieser Auffassung ist jedenfalls das Landgericht Hagen gekommen, das den 90-Jährigen erneut für schwer krank und verhandlungsunfähig … Weiterlesen

Steinbrück wird Stolperstein-Pate

taz köln, 15.04.2005, S. 1

Meldung taz köln

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) erinnert heute in Bonn an Sara Auerbach, eine jüdische Bürgerin der Stadt, die von den Nazis deportiert wurde und im Konzentrationslager Theresienstadt starb. Steinbrück, der sich derzeit im Landtagswahlkampf befindet, ist Bonner Bürger und übernimmt als solcher die Patenschaft für einen “Stolperstein” vor dem Haus Victoriastr. 3, wo Auerbach von … Weiterlesen

Hautnah bei der Befreiung dabei

Als am 6. März 1945 die US-Armee in Köln einmarschierte, war ein Filmteam immer mit dabei. Die teilweise spektakulären Bilder von der Befreiung hat der Journalist Hermann Rheindorf auf einer DVD "1945 - Kriegsende in Köln" zusammengestellt

taz köln, 17.03.2005, S. 4

Rezension taz köln

Es ist früher Nachmittag, 6. März 1945. Amerikanische Truppen rücken Richtung Dom vor. Am Morgen hatte es noch letzte Gefechte mit deutschen Soldaten am Ring gegeben, Granat-, MG- und Artilleriefeuer tönte durch die Straßen des zerbombten Köln. Doch nun ist größerer Widerstand nicht mehr zu erwarten: Die deutsche Wehrmacht hat sich mit ihren schweren Waffen … Weiterlesen

Kölns historische Größe verharrt im Konjunktiv

Auch die jüngste historische Studie offenbart, wie wenig von der römischen Geschichte Kölns bekannt ist. Die Quellenlage ist dürftig. Und so bemüht Werner Eck im ersten Band der Kölner Stadtgeschichte die Geschicke anderer Städte und seine Vorstellungskraft, um das Leben in Köln zu rekonstruieren

taz köln, 09.02.2005, S. 4

Rezension taz köln

Köln, das hätte nach der Idee der römischen Gründer die Hauptstadt ihrer Provinz Germanien werden sollen. In der Kölner Bucht siedelten die Römer die bis dahin rechtsrheinischen Ubier an und bauten ihnen eine Stadt, das “oppidum Ubiorum”, die Ubierstadt, aus der das heutige Köln entstand. Doch der Cherusker Arminius setzte mit seinem Sieg über den … Weiterlesen

Römerzeit wieder sichtbar

Das römische Praetorium in Köln ist nach dreijähriger Renovierung ab heute wieder für Besucher geöffnet

taz köln, 17.12.2004, S. 4

taz köln

Das römische Praetorium unter dem Kölner Rathaus ist ab heute wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Im neu gestalteten Ausstellungsraum sind Säulenteile, Kapitelle und andere Funde ausgestellt. Schautafeln zur Geschichte des römischen Kölns und des Praetoriums, des Sitzes der römischen Statthalter am unteren Rhein, ergänzen die Ausstellung. Mittelpunkt des Raumes ist ein Marmorkopf des Kaisers Augustus, … Weiterlesen

Meister im Abreißen historischer Bauten

In seinem Stadtführer "Das neuzeitliche Köln" zeigt Werner Jung, wie sich die Stadt seit der französischen Herrschaft zu einer modernen Metropole entwickelt hat - und was für Prachtbauten aus jener Zeit verloren gegangen sind

taz köln, 12.11.2004, S. 4

Rezension taz köln

“Der historische Stadtführer” heißt eine kleine, auf vier Bände angelegte Buchreihe aus dem Kölner J.P. Bachem Verlag, die anders als gängige Stadtführer die verschiedenen Epochen in den Mittelpunkt stellt. Nach Büchern über das römische und mittelalterliche Köln ist nun als dritter Stadtführer in Taschenbuchformat “Das neuzeitliche Köln” erschienen. Band 4, “Das moderne Köln”, soll bald … Weiterlesen

Als Köln noch Kolonie war

Mit "Köln in römischer Zeit" erscheint Band 1 der Kölner Stadtgeschichte. Für OB Schramma ein "Jahrhundertereignis". Finanziert wird das Projekt von Mäzenen aus der Kölner Wirtschaft

taz köln, 27.10.2004, S. 4

taz köln

Es war ein Termin so ganz nach dem Geschmack eines Oberbürgermeisters, den Fritz Schramma am Dienstag wahrzunehmen hatte. Der erste von insgesamt 13 Bänden, in denen die Kölner Stadtgeschichte komplett dargestellt werden soll, wollte der Öffentlichkeit vorgestellt werden. “Köln in römischer Zeit. Geschichte einer Stadt im Rahmen des Imperium Romanum” heißt das schwergewichtige Werk, geschrieben … Weiterlesen

Dokumente der Grausamkeit

Unter Einsatz ihres Lebens sammelte die Gruppe "Oneg Schabbat" im Warschauer Ghetto Beweise für die Vernichtung des jüdischen Volkes. Ab Sonntag ist das Untergrundarchiv erstmals in Köln zu sehen

taz köln, 25.08.2004, S. 4

taz köln

“Oneg Schabbat”, das war im Warschauer Ghetto zur Zeit der deutschen Besatzung der Name einer ganz besonderen Widerstandsgruppe: Unter Lebensgefahr dokumentierten Lehrer, Geistliche, Schriftsteller und Sozialarbeiter den Alltag im Ghetto und die deutschen Verbrechen. Sie sammelten alles, von Lebensmittelkarten bis zu offiziellen Bekanntmachungen. Die Arbeit unter Leitung des Historikers Emanuel Ringelblum war die Grundlage für … Weiterlesen

vorgelesen

Archäologische Schätze aus dem Rheinland

taz köln, 09.01.2004, S. 4

Rezension taz köln

Immer wenn im Rheinland archäologische Funde gemacht werden, ist das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege gefragt. Die beim Landschaftsverband Rheinland angesiedelte Behörde veröffentlicht die wichtigsten Funde und Grabungen dann in einem Jahrbuch. Der Band für das Jahr 2002 ist jetzt erschienen und bietet den Leserinnen und Lesern einen guten Eindruck über die Tätigkeit der Archäologen. Fast … Weiterlesen

Von den Nazis zum Außenseiter gemacht

Das neu erschienene Buch "Das gefährdete Leben" ist mehr als die Biographie des früheren Leiters des Gesundheitsamtes, Franz Vonessen. Es ist zugleich eine gut verständliche Einführung in die "Rassenhygiene"-Politik im Dritten Reich und in Köln

taz köln, 02.01.2004, S. 4

Rezension taz köln

“Das gefährdete Leben. Der Kölner Arzt und Gesundheitspolitiker Franz Vonessen” heißt ein Buch, das jetzt im Kölner Greven Verlag erschienen ist. Damit hat der Autor, der Historiker und Theologe Klaus Schmidt, nach Büchern über den Armenarzt Andreas Gottschalk und den alternativen Karnevalisten Franz Raveaux ein weiteres Mal eine Biographie über einen Kölner vorgelegt, der sonst … Weiterlesen

Das Salz in der Geschichte

Eine Mischung aus Koch-, Reise- und Geschichtsbuch: Der US-Journalist Mark Kulansky hat über das Salz geschrieben

taz köln / taz nrw, 19.12.2002, Nr. 122, S. 7

Rezension taz köln taz nrw taz ruhr

Seit dem Frühmittelalter wurde im nordrhein-westfälischen Soest Salz gewonnen. Ebenso in Werl und Bad Sassendorf, die beide nicht weit entfernt liegen. Längst haben Archäologen die alten Anlagen entdeckt – beziehungsweise das, was von ihnen übrig geblieben ist: Etwas Keramik hier, einige Reste von bleiernen Pfannen da. In solchen Gefäßen haben die mittelalterlichen Salzproduzenten die Sole … Weiterlesen

“Geh um Gottes Willen nicht nach Müngersdorf!”

Die Geschichtswerkstatt in Brück hat ein neues - sehr lesenswertes und detailliertes - Kompendium "Gegen das Vergessen" der Nazizeit erstellt.

taz köln, 14.11.2002, Nr. 117, S. 8

Rezension taz köln

Wanda Ü. wollte sich nur über Jungenstreiche beschweren. Nachdem Hitlerjungen aus dem benachbarten HJ-Heim sie und ihre Familie ständig gestört hatten, rief sie am 16. Juni 1937 den zuständigen Fähnleinführer Gustav G. zu sich in den Brücker Mauspfad 646 im Kölner Stadtteil Brück. Die Szene eskalierte, sie nannte die Hitlerjungen „Drecksäcke“. Als G. ihr vorwarf, … Weiterlesen

Grenzgänger der Reaktion

Ernst Niekisch, Vordenker der Linken, war vor allem Nationalist

Süddeutsche Zeitung, 21.10.2002, S. 11

Rezension Süddeutsche Zeitung (SZ)

MICHAEL PITTWALD: Ernst Niekisch. Völkischer Sozialismus, nationale Revolution, deutsches Endimperium, PapyRossa-Verlag, Köln 2002. 355 Seiten, 20,50 Euro. Zeit seines Lebens zog es den Nationalrevolutionär Ernst Niekisch zur Arbeiterklasse und ihren politischen Organisationen. Begonnen hatte seine Karriere in der Münchner Räterepublik, sie führte über den rechten Hofgeismarkreis der Jungsozialisten bis in die DDR, wo Niekisch als … Weiterlesen

EL-DE-Haus ins Museum

Grüne und PDS protestieren gegen Zusammenlegung

taz köln, 21.03.2002, Nr. 92, S. 3

taz köln

EL-DE-Haus und Stadtmuseum sollen „organisatorisch“ zusammengelegt werden. Das berichtete die Kölnische Rundschau. Der Förderverein des EL-DE-Hauses protestierte „aufs Schärfste“ und sieht die bisher „erfolgreiche Arbeit“ des NS-Dokumentationszentrums als Forschungs-, Bildungs- und Gedenkstätte in Gefahr. Im EL-DE-Haus hatte die Kölner Gestapo ihre Zentrale. Grüne und PDS kritisierten die Pläne der Kulturverwaltung als „Nacht- und Nebelaktion“. Das … Weiterlesen

Vor dem großen Terror

Sozialistische Zeitung - SoZ, 01.03.2001, Nr. 5, S. 15

Rezension Sozialistische Zeitung - SoZ

Vor dem großen Terror. Stalins Neo-NÖP* heißt der dritte Band von Wadim S. Rogowins Reihe “Gab es eine Alternative?”, die in Deutschland im Essener Arbeiterpresse-Verlag erschienen ist. Der Untertitel des Buches, Stalins Neo-NÖP, ist jedoch irreführend. Vor dem großen Terror ist kein Buch über “realsozialistische” Ökonomie, voll mit Wirtschaftsstatistiken und trocken. Vielmehr handelt es sich … Weiterlesen

Stalin schwächt Revolution

taz nrw, 07.12.2000, Nr. 31, S. 3

Rezension taz köln taz nrw taz ruhr

In “Vor dem großen Terror” beschreibt W. Rogowin Stalins Politik als bonapartistischen Umsturz Stalins Politik und die Säuberungen der kommunistischen Parteien haben die revolutionären Kräfte in Europa geschwächt. Mit dieser These beschäftigt sich Wadim S. Rogowin im dritten Band seiner Reihe “Gab es eine Alternative?”, die im Essener Arbeiterpresse-Verlag erschienen ist. Rogowin wertet die Politik … Weiterlesen

Vor dem großen Terror

philtrat, 31.10.2000, Zeitung der StudentInnenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, nr. 37, S. 15

philtrat Rezension

Vor dem großen Terror. Stalins Neo-NÖP heißt der dritte Band von Wadim S. Rogowins Reihe Gab es eine Alternative?, die in Deutschland im Essener Arbeiterpresse-Verlag erschienen ist. Der Untertitel des Buches, Stalins Neo-NÖP, ist jedoch irreführend. Vor dem großen Terror ist kein Buch über realsozialistische Ökonomie, voll mit Wirtschaftsstatistiken und trocken. Vielmehr handelt es sich … Weiterlesen

Der Nürnberger Prozess/Lexikon der Antike

philtrat, 31.10.1999, Zeitung der StudentInnenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, nr. 31, S. 15

philtrat Rezension

In der Digitalen Bibliothek sind zwei weitere Bände erschienen: das Lexikon der Antike als Band 18 und Der Nürnberger Prozess als 20. Band. Damit setzt die Digitale Bibliothek ihr bewährtes Konzept fort, Werke von SchriftstellerInnen, Standardwerke oder Lexika in elektronischer Form wieder zu veröffentlichen. Die vergleichsweise preiswerten CD-ROMs der Digitalen Bibliothek halten sich in der … Weiterlesen

Gegen das Vergessen

Eine CD-ROM widmet sich der "Dokumentation des Holocaust"

philtrat, 30.09.1999, Zeitung der StudentInnenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, nr. 30, S. 17

philtrat Rezension

Eins kann vielleicht schon vorweggenommen werden: Wider das Vergessen, eine Dokumentation des Holocaust, so der Titel der CD-ROM, hinterlässt nach dem Benutzen vor allem ein Gefühl der Überfütterung. Die gedankliche Verarbeitung so vieler Informationen, Bilder, Sinneseindrücke ist kaum möglich. Zu viele Informationen passen auf eine CD-ROM. Gegliedert ist die CD-ROM in einzelne Kapitel, die die … Weiterlesen

Propyläen-Weltgeschichte

Rezension der CD-ROM

philtrat, 30.04.1999, Zeitung der StudentInnenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, nr. 28, S. 22

philtrat Rezension

In der Papierfassung umfaßt das Werk 10 Bände plus ein Ergänzungsband. Auf CD-ROM gepreßt umfaßt die Propyläen-Weltgeschichte nur eine silberne Scheibe. Dabei handelt es sich bei der Propyläen-Weltgeschichte um nichts weniger als um eine Universalgeschichte. In komprimierter Fassung wird die komplette Weltgeschichte präsentiert. Von HistorikerInnen werden solche Werke, auch als Handbücher bezeichnet, benutzt, um einen … Weiterlesen

Mitleid ist fehl am Platz

Rezension des Buches

philtrat, 30.04.1999, Zeitung der StudentInnenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, nr. 28, S. 22/23

philtrat Rezension

Mit seinem Buch “Mitleid ist fehl am Platz” Über Vernichtungskrieg und Gewalt hat Werner Brill ein Buch vorgelegt, das das Thema Wehrmacht von einer ungewohnten Seite aufreißt und nicht in den Rahmen der bisher über und um die Wehrmachtsausstellung erschienen Bücher paßt. Keine Aufsatzsammlung, keine Redensammlung, sondern ein Buch, das sich an die “interessierte Öffentlichkeit” … Weiterlesen

Marx auf CD-ROM

philtrat, 31.03.1999, Zeitung der StudentInnenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, nr. 27, S. 18

philtrat Rezension

Wenig geschrieben haben sie ja nicht, Karl Marx und Friedrich Engels. Um so besser, daß es endlich die ausgewählten Werke der beiden auf CD-ROM gibt. Im Rahmen der Reihe Digitale Bibliothek der Berliner Firma DIREKTMEDIA ist jetzt, nach Goethe, Heine, Fontane und anderen als elftes Werk eine CD-ROM erschienen, die die wichtigsten Schriften von Marx … Weiterlesen

Vorbild Wehrmacht?

Rezension des Buches Vorbild Wehrmacht? Wehrmachtsverbrechen, Rechtsextremismus und Bundeswehr

Sozialistische Zeitung - SoZ, 24.11.1998, Nr. 24, S. 18

Rezension Sozialistische Zeitung - SoZ

Mit der Ausstellung “Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht. 1941-1944”, auch bekannt als Wehrmachtsausstellung, ist die Wehrmacht wieder ins öffentliche Interesse gerückt. “Vorbild Wehrmacht?” fragt denn auch eine von Johannes Klotz herausgegebenen Aufsatzsammlung, die dieses Jahr im Kölner PapyRossa-Verlag erschienen ist. Dabei soll nicht nur die Rolle der Wehrmacht im NS-System untersucht werden, sondern auch ein Bogen … Weiterlesen

Vorbild Wehrmacht?

Rezension des Buches Vorbild Wehrmacht? Wehrmachtsverbrechen, Rechtsextremismus und Bundeswehr

philtrat, 31.10.1998, Zeitung der StudentInnenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, nr. 25

philtrat Rezension

Mit der Ausstellung “Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht. 1941-1944”, auch bekannt als Wehrmachtsausstellung, ist die Wehrmacht wieder ins öffentliche Interesse gerückt. “Vorbild Wehrmacht?” fragt denn auch eine von Johannes Klotz herausgegebenen Aufsatzsammlung, die dieses Jahr im Kölner PapyRossa-Verlag erschienen ist. Dabei soll nicht nur die Rolle der Wehrmacht im NS-System untersucht werden, sondern auch ein Bogen … Weiterlesen