studiproteste

Besser spät als nie

taz nrw, 15.05.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Endlich tut sich was an den NRW-Hochschulen. Fast überall wurden mittlerweile Rektorate besetzt, um zu verhindern, dass an Fachhochschulen und Universitäten Studiengebühren eingeführt werden. Immer mehr Studierende wehren sich gegen den marktgerechten Umbau der Hochschulen, den NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) bislang ohne größere Widerstände durchpeitschen konnte. Allerdings: Wenn am morgigen Dienstag um fünf vor zwölf … Weiterlesen

NS-Täter vor Gericht

Eine Ausstellung in Köln erinnert an den Prozess gegen Kurt Lischka und zwei weitere NS-Verbrecher

taz nrw, 13.05.2006, S. 2

taz nrw

Das Urteil kam spät, 35 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Aber es war eindeutig: Die drei Angeklagten, die während des Krieges im besetzten Frankreich die Deportation der dort lebenden Juden in die Vernichtungslager mit organisiert hatten, sind schuldig. Schuldig wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 73.000 französischen Juden. Das Urteil des Kölner Landgerichts im … Weiterlesen

Umsatz explodiert

Die Düsseldorfer Waffenschmiede Rheinmetall freut sich über steigende Nachfrage bei Waffen und Autoteilen

taz nrw, 10.05.2006, S. 2

taz nrw

Die nächsten Kunden kommen vielleicht aus Kuwait. Gerade war Rheinmetall-Manager Klaus Sander dort. Bei seiner Rückkehr in die Konzernzentrale nach Düsseldorf konnte er die Nachricht mitbringen, dass das Emirat Interesse am “Fuchs” hat. Möglicherweise kauft der Wüstenstaat bis zu acht ABC-Spürpanzer. Nicht nur Kuwait ist an Waffen und Munition aus Düsseldorf interessiert. Gestern veröffentlichte der … Weiterlesen

Nato: Awacs schafft Arbeitsplätze

taz nrw, 08.05.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die Nato hat die Region Geilenkirchen daran erinnert, dass sie wirtschaftlich von dem dortigen Awacs-Flugplatz profitiert. Laut einer neuen Studie des Militärbündnisses hat der Flugplatz in 2005 einen gesamtwirtschaftlichen Beitrag von 397 Millionen Euro geleistet. In der Region will die Nato “mindestens 1.673” Arbeitsplätze geschaffen haben, auf dem Flugplatz weitere 2.978. Auf niederländischer Seite kam … Weiterlesen

Warten auf den “richtigen” Streik

An der Kölner Uniklinik freuen sich die streikenden Verdianer: Jetzt ist das Wetter mit ihnen. Die Ärzte planen einen echten Ausstand - wenn die Arbeitgeber nicht nachgeben

taz, 08.05.2006, S. 6

Reportage taz - die tageszeitung

Gerade kommt das Mittagessen rein, vor dem Zelt kloppen einige Frauen Skat. Das Streikcamp vor der Uniklinik in Köln wirkt fast wie ein kleines Ferienlager. Um 5.45 Uhr beginnt ein Streiktag. Später geht es in die Stadt zum Unterschriftensammeln. Im Streikzelt laufen den ganzen Tag lang Kurse in Reanimation, Vorträge oder Musik. An diesem Tag … Weiterlesen

Burka indiskutabel

Die Bonner Gesamtschule will das Verbot der Ganzkörperverschleierung aufrecht erhalten

taz nrw, 05.05.2006, S. 1

taz nrw

Die Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn will auch künftig keine Burkas im Unterricht dulden. Letzte Woche hatte die Schule zwei 18-jährigen Musliminnen ein zweiwöchiges Hausverbot erteilt, weil sie in Ganzkörperverschleierung im Unterricht erschienen waren. Das Verbot gilt bis kommenden Mittwoch. Sollten sie dann wieder mit Burka erscheinen, drohen ihnen weitere Sanktionen. “Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen”, … Weiterlesen

Eine (fast) ganz normale Familie

Seit 13 Jahren lebt Familie Idic in Düsseldorf, die Kinder sprechen nur Deutsch. Jetzt sollen sie abgeschoben werden

taz nrw, 03.05.2006, S. 2

taz nrw

Ihre Duldung gilt bis kommenden Dienstag. Dann müssen die Idics wieder aufs Amt. Diesmal sollte es sich nur um eine Formalität handeln: Die Ausländerbehörde hatte Mitte April signalisiert, die Abschiebung der Düsseldorfer Roma-Familie auszusetzen. Zumindest bis sich die Härtefallkommission mit dem Fall befasst hat. Und das wird wohl frühestens in den nächsten drei bis vier … Weiterlesen

Schule verbietet Burka

Zwei Bonner Musliminnen gehen mit Burkas in die Schule. Der Direktor erteilt 14 Tage Hausverbot

taz, 29.04.2006, S. 2

taz - die tageszeitung

Weil sie in Burkas zum Unterricht kamen, sind zwei Bonner Schülerinnen am Donnerstag vom Unterricht ausgeschlossen worden. Die beiden 18-Jährigen seien erstmals nach den Osterferien mit der Ganzkörperverschleierung erschienen, nachdem sie zuvor nicht einmal ein Kopftuch getragen hätten. Das störe den Schulfrieden und mache einen geregelten Unterricht unmöglich, begründete der Leiter der Bertolt-Brecht-Gesamtschule, Ulrich Stahnke, … Weiterlesen

Sorge um LEG

Linkspartei: Kölner Privatbank Sal. Oppenheim soll nicht am Verkauf der LEG-Wohnungen mitwirken

taz nrw, 28.04.2006, S. 1

taz nrw

Dass die Kölner Privatbank Sal. Oppenheim am Verkauf der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) mitwirkt, stößt bei Mieterverbänden, Grünen und Linkspartei auf Kritik. Mit Sal. Oppenheim sei eine Bank ausgewählt worden, die in den Kölner Messeskandal verwickelt ist, sagte der NRW-Sprecher der Linkspartei, Paul Schäfer. Das Versprechen, sozialverträglich zu privatisieren, sei “bloße Makulatur”, Vorrang hätten Gewinninteressen. Auch Grünen-Landesvorsitzende … Weiterlesen

klinikum duisburg

Kündigungen müssen vom Tisch

taz nrw, 26.04.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Es sieht alles danach aus, dass es das Klinikum Duisburg auf Prozesse ankommen lässt. Sie will fünf Mitarbeiter, denen sie im März nach einer Protestkundgebung gekündigt hatte, nicht wieder einstellen. Diese Hartnäckigkeit überrascht – denn es darf bezweifelt werden, dass das Klinikum damit durchkommt. Vor Gericht wird die Klinikleitung ihre Vorwürfe im Einzelnen belegen müssen. … Weiterlesen

Keine Güte für gekündigte Klinikmitarbeiter

Auch nach dem ersten Gütetermin bleibt die Duisburger Uniklinik hart: Sie will fünf Mitarbeiter entlassen, die an einer Kundgebung teilgenommen hatten. Richter räumt Kündigungen wohl nur eine geringe Chance auf Bestand ein

taz nrw, 26.04.2006, S. 1

taz nrw

Weil sie an einer Gewerkschaftsdemonstration teilgenommen haben, droht fünf Mitarbeitern des Klinikums Duisburg weiter die Arbeitslosigkeit. Bei einem ersten Gütetermin am Montag vor dem Arbeitsgericht Duisburg lehnte es die Klinikleitung ab, die Kündigungen zurückzunehmen. Es gebe “keine Veranlassung, von dem bisherigen Kurs abzurücken”, sagte Klinikanwalt Stefan Seitz. Am Freitag wird der nächste der fünf Fälle … Weiterlesen

Kliniken im Dauerstreik

Der Streik an den NRW-Unikliniken geht in die elfte Woche. Heute demonstrieren die Ärzte in Düsseldorf. Politiker von Union und FDP denken über Privatisierung von Unikliniken nach

taz nrw, 25.04.2006, S. 2

taz nrw

Während die nordrhein-westfälische Metallindustrie knapp an einem Arbeitskampf vorbeigeschlittert ist, geht der Streik an den Unikliniken unvermindert weiter. Heute werden mehrere tausend Ärzte zu einer Großkundgebung in Düsseldorf erwartet. Der Marburger Bund droht sogar, den Streik auszuweiten: Ab dem 15. Mai könnte wochenweise statt nur an einzelnen Tagen gestreikt werden. Der Grund für die Verärgerung: … Weiterlesen

Unis vor landesweiter Gebühr

Kommende Woche steht die Entscheidung über Studiengebühren an den Unis in Bochum und Essen-Duisburg zur Debatte. Studierende protestieren: "Wir rechnen mit Rektoratsbesetzungen"

taz nrw, 22.04.2006, S. 2

taz nrw

Den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen stehen neue Auseinandersetzungen über Studiengebühren bevor. Nächsten Donnerstag debattiert der Senat der Ruhr-Uni Bochum, ob Gebühren eingeführt werden, am Freitag folgt die Universität Duisburg-Essen. Und langsam laufen auch die Proteste wieder an. Diese Woche demonstrierten 3.000 Studis vor ihrer Uni in Münster, gegen die Hochschulpolitik der Landesregierung und Gebühren. In Bochum … Weiterlesen

Die Munitionsfabrik

Die erste Eisenhütte im Ruhrgebiet arbeitete auch für die Rüstung: In Oberhausen finden Archäologen bei Grabungen eine rostige Kanonenkugel

taz nrw, 22.04.2006, S. 4

taz nrw

Rund ist die handgroße Eisenkugel nicht, Oxidation hat über Jahre an ihr gefressen. Doch die Archäologen in Oberhausen freuen sich über eine solche Entdeckung. Denn das dreckige Etwas ist eine historische Kanonenkugel und der erste spektakuläre Fund bei den Ausgrabungen im Stadtteil Osterfeld. Seit März graben dort das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege und das Rheinische … Weiterlesen

IG Metall droht mit Urabstimmung und Streik

Die Tarifkommission der IG Metall entscheidet heute, ob die Tarifverhandlungen morgen fortgesetzt werden

taz nrw, 20.04.2006, S. 1

taz nrw

Die Tarifverhandlungen in der NRW-Metallindustrie stehen möglicherweise kurz vor dem Aus. Auf einem Treffen in Sprockhövel will die Tarifkommission der IG Metall heute entscheiden, ob die Tarifgespräche am Freitag wie mit den Arbeitgebern vereinbart überhaupt fortgesetzt werden. In der Kommission sitzen die Vertreter der IG-Metall-Basis. In den bisherigen sechs Verhandlungsrunden hätten die Arbeitgeber “kein ernstzunehmendes … Weiterlesen

Wuppertal: Kritik unerwünscht

taz nrw, 19.04.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Weil sie die Umbenennung des Wuppertaler Eduard von der Heydt-Preises gefordert hat, soll eine Abgeordnete der Linkspartei ihren Posten im Preiskuratorium räumen. Ratsfrau Elke von der Beeck hatte in einer Ratssitzung Anfang April auf die NS-Vergangenheit des Bankiers und Kunstmäzens von der Heydt verwiesen und beantragt, den Kulturpreis nach Else Lasker-Schüler zu benennen. Nun erhielt … Weiterlesen

Räumung vertagt

Im besetzen Barmer Viertel in Köln beginnt heute der Abriss. Besetzte Häuser bleiben aber vorerst stehen

taz nrw, 19.04.2006, S. 1

taz nrw

Heute wird im besetzten Barmer Viertel neben der Kölner Messe mit dem Abriss der ersten Häuser begonnen. Wie der Eigentümer, die Genossenschaft Erbbauverein, bestätigte, würden zunächst die jüngeren Häuser im Westen des Viertels abgerissen. “Wir beginnen mit den Häusern, die nicht besetzt sind”, sagte Uwe Neuhaus vom Erbbauverein. Unangetastet bleibt vorerst der ältere, so genannte … Weiterlesen

Barmer Viertel: Räumung droht

taz nrw, 18.04.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die Besetzung des Barmer Viertels in Köln steht vor ihrem endgültigen Ende: Die Besetzer fürchten, dass das Viertel nach Ende der Osterfeiertage geräumt wird. Anfang April hatte es der Rat abgelehnt, den Abriss zumindest aufzuschieben, bis ein Nutzungskonzept für das Gelände neben der Kölner Messe erarbeitet ist. Daraufhin hatten sich Stadt und der bisherige Besitzer, … Weiterlesen

Ostermarsch wird 45

Heute beginnen die Ostermärsche an Rhein und Ruhr. 1961 fand die erste österliche Friedensdemonstration in Nordrhein-Westfalen statt

taz nrw, 15.04.2006, S. 2

taz nrw

Sie marschieren wieder für den Frieden. Auch an Rhein und Ruhr beginnen heute die Ostermärsche. Es ist ein jährliches Ritual, das wissen die Friedensaktivisten, die die Demonstrationen auf die Beine stellen. Aber: “Es ist leider nicht zwecklos geworden, zum Ostermarsch zu gehen”, sagt Johannes Korsten. Der Düsseldorfer wird auch dieses Jahr dabei sein, um gegen … Weiterlesen

RWE stellt sich taub

Konzernkritiker verlangen, dass RWE aus Atomkraft, Braunkohle und dem Wassergeschäft aussteigt. Heute auf der Hauptversammlung in Essen wollen sie dem Konzern die Leviten lesen

taz nrw, 13.04.2006, S. 1

taz nrw

Heute muss sich der RWE-Konzern mit Kritik von Umweltschützern und Privatisierungsgegnern beschäftigen. Denn die Kritischen Aktionäre haben beantragt, dass Vorstand und Aufsichtsrat auf der heutigen Hauptversammlung in Essen nicht entlastet werden. Zuletzt waren es die Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW), die dem Energiemulti aus NRW vorgeworfen hatten, eine Renaissance der Atomkraft einzuläuten (taz berichtete). Auch die … Weiterlesen

Uni Münster baut Videokameras wieder ab

Drei Studierende verklagen die Universität Münster wegen Videoüberwachung. Und hoffen auf das bundesweit erste Urteil gegen Campus-Kameras. Die Hochschule reagiert und schaltet zahlreiche Überwachungsanlagen wieder ab

taz nrw, 11.04.2006, S. 1

taz nrw

Die Uni Münster baut einen Teil ihrer Videokameras auf dem Campus wieder ab. Die Westfälische Wilhelms-Universität reagiert damit auf Vorwürfe, die Videokameras verstießen gegen Datenschutzbestimmungen. Erst kürzlich hatten drei Studierende die Uni wegen drei Kameras verklagt. Und auch die NRW-Datenschutzbeauftrage Bettina Sokol hatte um rechtliche Klärung gebeten. Dem kommt die Hochschule nun nach. “Ein abschließender … Weiterlesen

Streik bei Gate Gourmet zu Ende

taz nrw, 10.04.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Der Streik bei Gate Gourmet ist nach einem halben Jahr beendet. In einer Urabstimmung am Freitag stimmten 61,4 Prozent der rund 150 Düsseldorfer Beschäftigten des Flughafencaterers für den neuen Tarifvertrag. Demnach wird in der Verwaltung künftig 40 Stunden pro Woche gearbeitet, in der Produktion 39. Bis 2009 sollen die Arbeitsplätze gesichert sein und das Gehalt … Weiterlesen

Airports heben ab

NRW hat genug Regionalflughäfen, sagt die Deutsche Bank und fordert den Baustopp. Landesregierung lehnt ab

taz nrw, 10.04.2006, S. 2

taz nrw

95 Prozent der Bundesbürger erreichen den nächsten Flughafen in weniger als 90 Minuten, fast zwei Drittel sogar in weniger als 60 Minuten. Das reicht, befinden nicht nur Umweltschützer oder fluglärmgeschädigte Anwohner, sondern nun auch die Deutsche Bank. In einer Studie hat sich das größte deutsche Geldinstitut Gedanken gemacht, wie viel Flughäfen wirklich nötig sind in … Weiterlesen

Das Jubiläum fällt aus

Nach einem halben Jahr Streik am Flughafen Düsseldorf haben sich die Gewerkschaft und das Catering-Unternehmen Gate Gourmet geeinigt. Heute findet die Urabstimmung statt

taz nrw, 07.04.2006, S. 2

taz nrw

Der Streik bei Gate Gourmet in Düsseldorf könnte heute beendet werden. Der Flughafencaterer und die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) haben sich Anfang der Woche geeinigt, wie die taz von Unternehmens- und Gewerkschaftsseite erfuhr. Gestern informierte die Gewerkschaft die Beschäftigten über das Verhandlungsergebnis, heute soll eine Urabstimmung stattfinden. Stimmen die Beschäftigten zu, wäre der Streik … Weiterlesen

Goliath verklagt David

E.on will Preiserhöhungen in Ostwestfalen vor Gericht durchsetzen. Die beklagten Kunden vermuten dahinter "sittenwidrig hohe Gewinne". Bundeskartellamt: Preise nicht zu hoch

taz nrw, 06.04.2006, S. 2

taz nrw

Unter welchen Umständen darf ein Gaslieferant seine Preise erhöhen – und wie dürfen Kunden reagieren, wenn ihnen die Rechnung zu hoch erscheint, die der Versorger präsentiert? Über diese Fragen wird ab heute vor dem Landgericht Dortmund verhandelt: Das Energieunternehmen E.on Westfalen Weser prozessiert gegen fünfzehn seiner Kunden. Es ist ein Präzedenzfall: Erstmals verklagt ein Gaslieferant … Weiterlesen

Früherer Neonazi hospitiert im Bundestag

Von der NPD-Jugendorganisation ins Parlament: Ein ehemaliger JN-Bundessprecher aus Bottrop macht ein Praktikum beim SPD-Bundestagsabgeordneten Dieter Grasedieck. Der hält seinen Mitarbeiter für einen Aussteiger

taz nrw, 05.04.2006, S. 1

taz nrw

Der ehemalige Bundessprecher der NPD-Jugendorganisation geht derzeit als Praktikant im Bundestag ein und aus. Seit fünf Wochen arbeitet Oliver Westerwinter im Büro des Bottroper SPD-Bundesabgeordneten Dieter Grasedieck, morgen endet sein Praktikum. Sein Arbeitgeber hält den früheren Neonazi für geläutert, Experten bezweifeln das. Noch vor weniger als anderthalb Jahren hatte die Staatsanwaltschaft gegen Westerwinter ermittelt. Damals … Weiterlesen

Verfahren in Köln eingestellt

taz nrw, 31.03.2006, S. 2

Meldung taz nrw

Im Kölner Spendenskandal hat das Landgericht die Verfahren gegen sechs frühere SPD-Politiker gegen Zahlung von Geldauflagen eingestellt. Demnach müssen die Politiker, zu denen auch Ex-Oberbürgermeister Norbert Burger gehört, zwischen 7.000 und 30.000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihnen Untreue und Betrug vorgeworfen. Konkret sollen sie Gelder gewaschen haben, die im Zusammenhang mit … Weiterlesen

Nicht preiswürdig

Der nach dem NS-Helfer Eduard von der Heydt benannte Wuppertaler Kulturpreis soll umbenannt werden, fordern Preisträger und die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. Die Stadt lehnt das ab

taz nrw, 31.03.2006, S. 1

taz nrw

Wuppertal diskutiert wieder die Nazi-Vergangenheit ihres Kunstmäzens Eduard von der Heydt. Der nach dem 1964 verstorbenen Bankier benannte Preis solle wieder in “Kulturpreis der Stadt Wuppertal” umbenannt werden, fordert die dort ansässige Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. Unter diesem Namen war der Preis 1950 ausgeschrieben worden. Erst 1957 wurde er nach dem Bankier benannt, dem die Stadt zahlreiche Schenkungen … Weiterlesen

Soziale Baumeister

NRW-Architekten lehnen Privatisierung kommunaler Wohnungen ab. Auftragsverluste befürchtet

taz nrw, 30.03.2006, S. 1

taz nrw

Die Architektenkammer NRW warnt vor zu viel Marktwirtschaft im Wohnungswesen. Kommunale Wohnungen dürften nicht wie kürzlich in Dresden an Großinvestoren verkauft werden, forderte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer, gestern in Düsseldorf. Das treffe vor allem finanziell schlechter gestellte Mieter, die auf Sozialwohnungen angewiesen seien. Finanzinvestoren ließen sich “nur begrenzt auf eine Sozialcharta verpflichten”, befürchtet … Weiterlesen

wohnungsprivatisierung

Schaden für die lokale Wirtschaft

taz nrw, 30.03.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Dass es zu wenig billigen Wohnraum gibt, ist nicht nur in den Großstädten im Rheinland längst allgemein bekannt. Es ist das Verdienst der Architektenkammer von Nordrhein-Westfalen, einmal mehr auf dieses Problem aufmerksam gemacht zu haben, das gerade für Geringverdiener existenziell ist. Die staatliche Untätigkeit der letzten Jahre hat an dieser Lage nichts geändert, also fordern … Weiterlesen

Hier wird wieder gewohnt

In den Wohnungen des Barmer Viertels ist es kalt und dreckig. Seit rund vier Wochen üben sich die Hausbesetzer in Improvisation. Jetzt zeigt ihr Einsatz erste Erfolge: Über den Abriss wird im Kölner Stadtrat wieder diskutiert

taz nrw, 29.03.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Strom gibt es nur vom Generator. Wasser muss vom Hydranten geholt werden. Das Leben im besetzten Haus ist alles andere als bequem. Und doch sollen es inzwischen bis zu hundert Leute sein, die sich seit Anfang März in den verschiedenen Häusern des Barmer Viertels in Köln breit gemacht haben. Dass diese Altbauten abgerissen werden – … Weiterlesen

Am Ursprung der Ruhrindustrie

Vor bald 250 Jahren nahm in Oberhausen-Osterfeld der erste Hochofen des Ruhrgebiets den Betrieb auf. Das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege gräbt jetzt nach den Überresten. Eine Ortsbesichtigung

taz nrw, 28.03.2006, S. 3

Reportage taz nrw

Die ersten Grundmauern liegen schon frei. Deutlich ist ein Gewölbe am Boden zu erkennen. Ein Rauchabzug, dazu Mauerreste, die die Archäologen als Fundamente des Kesselhauses deuten. Nur vier Tage brauchten die Ausgräber, um die ersten Überreste der alten Eisenhütte St. Antony in Oberhausen freizulegen. Es ist nicht irgendeine Hütte, die das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege … Weiterlesen

Neandertaler von Mettmann verliert den Affenkopf

Mit neuster Computertechnik rekonstruiert ein internationales Forscherteam im Rheinischen Landesmuseum in Bonn das Gesicht des Neandertalers von Mettmann. Offenbar hatte der berühmte Urzeitmensch Pausbacken. Auch das Fernsehen ist an der Arbeit interessiert

taz nrw, 23.03.2006, S. 4

taz nrw

Viel ist es nicht, was die Wissenschaftler da in der Hand halten. Eine Schädeldecke, dazu ein paar Knochensplitter. Nasen- und Mundpartie fehlen. Die Forscher sind vorsichtig und tragen weiße Stoffhandschuhe. Denn es sind nicht irgendwelche Knochen, die sie da halten. Es ist der Kopf des Neandertalers von Mettmann, dessen Überreste vor 150 Jahren im Neandertal … Weiterlesen

vor ort

Protest gegen ein besonders schmutziges Steinkohlekraftwerk in Datteln

taz nrw, 23.03.2006, S. 3

taz nrw

…………………………………….. VORLAUF Der Energieriese Eon will spätestens 2007 in Datteln ein neues Steinkohlekraftwerk bauen. Die Anlage soll ältere Kraftwerke in Datteln, Herne und Gelsenkirchen ersetzen und dient mit einem Wirkungsgrad von mehr als 45 Prozent auch als Vorbild für weitere Kraftwerke. Allerdings soll dort nicht nur Kohle, sondern auch Abfall verfeuert werden. Naturschützer wollen deshalb … Weiterlesen

“Bei den Schäden sind wir spitze”

Pannen in NRW-Kanälen häufen sich, sagt Kapitän Albrecht Scheubner. Seine MS Jenny muss über Holland fahren

taz nrw, 21.03.2006, S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Scheubner, der Dortmund-Ems-Kanal bleibt noch bis zum 8. April gesperrt. Liegt Ihr Schiff jetzt auf dem Trockenen? Albrecht Scheubner: Nein, das nicht, aber wir müssen einen Umweg nehmen über Holland. So kommen wir mit Ach und Krach noch ans Ziel. Aber es kostet uns vier Tage. taz: Wo geht die Reise denn hin? … Weiterlesen

ärztestreik

Bedauerliche Spaltung

taz nrw, 21.03.2006, S. 1

Kommentar taz nrw

Nun streiken also auch die Ärzte an den NRW-Unikliniken. Gewerkschafter sollten das eigentlich begrüßen: Denn als vor sechs Wochen die übrigen Beschäftigten der Unikliniken in den Ausstand traten, hielten sich die im Marburger Bund organisierten Mediziner noch vornehm zurück. Allen Aufforderungen von Ver.di zum Trotz. Die Sache hat nur einen Harken: Ärzte und die von … Weiterlesen

Ärzte streiken einsam

Ärzte weiten ihren Streik in NRW aus. Die ebenfalls streikenden Pfleger und Krankenschwestern haben kein Verständnis für ihre Gehaltsforderung: "Sie sind nicht allein im Krankenhaus"

taz nrw, 21.03.2006, S. 1

taz nrw

Der Ärztestreik in NRW stößt bei den übrigen Beschäftigten der Unikliniken auf Skepsis. Pfleger und Krankenschwestern, selbst seit sechs Wochen im Streik, können vor allem die Forderung der Mediziner nach 30 Prozent mehr Gehalt kaum nachvollziehen. “Diese isolierte Forderung finden wir sehr problematisch”, sagte Sylvia Bühler vom Ver.di-Fachbereich Gesundheit. Nötig seien vielmehr humane Arbeitsbedingungen und … Weiterlesen

Center.tv ab Mai in Düsseldorf

taz nrw, 18.03.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Die Landeshauptstadt bekommt einen neuen Lokalsender. Am 2. Mai soll in Düsseldorf Center.tv starten. Wie der Privatsender gestern mitteilte, soll das “Heimatfernsehen” über Kabel und Internet 450.000 Haushalte im Raum Düsseldorf und Neuss erreichen. Finanziert werde das Programm ausschließlich aus Eigen- und Werbemitteln, Sitz des Sender soll das Düsseldorfer Stadttor sein. Dort befindet sich auch … Weiterlesen

Barmer Viertel: Stadt bleibt hart

taz nrw, 18.03.2006, S. 1

Meldung taz nrw

In die Debatte um den Abriss des besetzten Barmer Viertels hat sich nun Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) eingeschaltet. Es gebe Gespräche, um den Konflikt beizulegen, hieß es gestern vom Erbbauverein. Zuvor hatte Kämmerer Peter-Michael Soénius der Genossenschaft gedroht, die letzten fünf Millionen Euro für den Kauf des Viertels nicht zu überweisen, falls diese sich … Weiterlesen

Stadt bekommt Barmer Viertel

taz nrw, 17.03.2006, S. 1

Meldung taz nrw

In den Streit um den Abriss des Barmer Viertels in Köln kommt Bewegung. Überraschend teilte gestern der Erbbauverein mit, die seit zwei Wochen besetzten Häuser nicht abreißen zu wollen. Die Genossenschaft muss das Gelände ohne Häuser bis zum 30. Juni an die Stadt übergeben. Dieser Termin sei nicht mehr zu halten, da die Stadt entgegen … Weiterlesen

Ruhris sollen blechen

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr will erneut die Fahrpreise erhöhen. Grund seien sinkende Landesmittel. Landesregierung fordert Verbünde zu Reformen auf. Fahrgäste verärgert

taz nrw, 16.03.2006, S. 1

taz nrw

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr will der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Fahrpreise im Nahverkehr erhöhen. Es handele sich um eine “vorgezogene Tarifanpassung”, sagte der VRR-Geschäftsführer Klaus Vorgang gestern bei einer Sitzung des VRR-Tarifausschusses in Essen. Statt zum 1. Januar 2007 sollen die Ticketpreise bereits zum 1. August 2006 im Schnitt um 4,9 Prozent … Weiterlesen

Gebührenland NRW

Heute soll das neue Studiengebührengesetz im Landtag beschlossen werden. Bisher wenig Proteste

taz nrw, 16.03.2006, S. 1

taz nrw

Bahn frei für Studiengebühren: CDU und FDP wollen heute ihr Studiengebührengesetz durch den Landtag bringen. Künftig sollen Hochschulen bis zu 500 Euro Gebühren ab dem ersten Semester erheben können. Eigentlich hätte das Gesetz schon gestern verabschiedet werden sollen, doch die SPD beantragte eine dritte Lesung. Die Grünen hatten zuvor vergeblich versucht, das Gesetz zur “Finanzierungsgerechtigkeit … Weiterlesen

Lidl besser, aber nicht gut genug

Der Billig-Discounter will faire Produkte anbieten. "Das reicht nicht", sagen die Kritiker

taz, 14.03.2006, S. 9

taz - die tageszeitung

Faire Produkte im Supermarkt – darüber denkt inzwischen auch der Discounter Lidl nach. Doch ausgerechnet Lidl-Kritiker und Fair-Handels-Initiativen können dem Vorhaben gar nichts abgewinnen. “Das ist zwar gut fürs Image, bringt den Produzenten aber gar nichts”, sagt Bettina Burkert von BanaFair. Die Organisation setzt sich zwar dafür ein, dass mehr Bananen zu Preisen verkauft werden, … Weiterlesen

Wasserpegel steigt

Wasserpegel des Rheins steigt langsam. BUND fordert: Land muss Neubauten am Rhein verhindern

taz nrw, 13.03.2006, S. 1

taz nrw

Die Kälte hat das Hochwasser noch aufgehalten – am Wochenende stieg der Pegel des Rheins auf mäßige siebeneinhalb Meter. Die Hochwasserschutzzentrale Köln erwartet für heute einen derzeitigen Wasserhöchststand von bis zu acht Metern. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland fordert von der Landesregierung, mehr für den Hochwasserschutz zu tun. Gefahr für Rhein-Anwohner besteht derzeit … Weiterlesen

Ärger nach Solidaritätsstreik

taz nrw, 11.03.2006, S. 1

Meldung taz nrw

Weil sie sich während ihrer Dienstzeit an einem Solidaritätsstreik in Essen beteiligt haben, sollen gestern rund 50 Krankenpflegeschülerinnen der Städtische Klinik Duisburg des Unterrichts verwiesen worden sein. Das teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di mit. “Ein ungeheuerlicher Vorgang und rechtswidrig”, sagte Landesleiterin Gabriele Schmidt. Klinikchef Reinhard Isenberg bestritt die Darstellung von Ver.di. “Es ist niemand gekündigt worden”, … Weiterlesen

Reform ohne Auswirkungen

Beim Versammlungsrecht plant die Landesregierung keine Änderungen - trotz Föderalismusreform

taz nrw, 10.03.2006, S. 2

taz nrw

Wann Demonstrationen in Nordrhein-Westfalen verboten werden können, darüber soll das Land künftig allein entscheiden. So sieht es die Föderalismusreform vor, die heute im Bundestag beraten wird. Tritt die Reform unverändert in Kraft, kann der Landtag ein eigenes Versammlungsgesetz verabschieden. Bisher beschloss der Bundestag darüber, wann die im Grundgesetz garantierte Versammlungsfreiheit eingeschränkt werden kann. Der Bundesrat … Weiterlesen

Kohle trotzt Regierung

Die Deutsche Steinkohle will sich nicht abwickeln lassen. Ihr Chef Bernd Tönjes weigert sich im Landtag, Ausstiegsszenarien vorzulegen. CDU und FDP halten an Subventionsabbau fest

taz nrw, 09.03.2006, S. 2

taz nrw

Um das Geld, das das Land Nordrhein-Westfalen für die Förderung von Steinkohle ausgibt, muss man sich keine Sorgen machen. Folgt man Bernd Tönjes, ist es hervorragend angelegt. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Steinkohle (DSK) erschien gestern eigens im Landtag, um den Abgeordneten des Wirtschaftsausschusses zu erklären, wie wichtig die Steinkohle für NRW ist. Es war keine … Weiterlesen

Rechte statt Ehre

In Köln tagt heute eine Konferenz gegen Ehrenmorde und Islamismus. Auch Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali dabei

taz nrw, 08.03.2006, S. 2

taz nrw

Es war am 7. Februar vor einem Jahr, dass in Berlin die 23-jährige Deutschkurdin Hatun Sürücü von einem ihrer Brüder auf offener Straße erschossen wurde. Gegen den Täter und zwei weitere Brüder wird derzeit noch in Berlin vor Gericht verhandelt. Dessen Geständnis und vor allem eine Zeugenaussage direkt nach der Tat legten aber nahe: Die … Weiterlesen

Das nervige Gewissen der Konzernchefs

Ohne die Kritischen Aktionäre ginge es auf vielen Hauptversammlungen nur um die Höhe der Dividende. Ihr Verdienst ist es, auch Rüstungsexporte, Atompolitik, Lohndumping und Kinderarbeit auf die Tagesordnung gebracht zu haben

taz, 04.03.2006, S. 9

taz - die tageszeitung

Sie sind auf jeder größeren Hauptversammlung (HV) zu finden. Ihre Spezialität: Sie nerven die Firmenleitungen. Verletzen sie die Rechte der Beschäftigten, lassen sie Waffen produzieren oder verschmutzen die Umwelt, dann ist das ein Fall für die Kritischen Aktionäre. Aus der Friedens-, Umwelt- und Dritt-Welt-Bewegung hervorgegangen, mischen sie seit Anfang der 80er-Jahre die Aktionärsversammlungen der großen … Weiterlesen

“Öffentlichkeit hilft”

Die Konzernspitzen lieben die Kritischen Aktionäre gar nicht und reagieren oft aggressiv auf deren Beiträge

taz, 04.03.2006, S. 9

Interview taz - die tageszeitung

taz: Herr Mathews, wie reagieren die Firmenleitungen auf Auftritte der Kritischen Aktionäre in ihren Hauptversammlungen? Henry Mathews: Das kommt auf die Stimmung an, die in der Hauptversammlung herrscht. Wenn wir bei Rheinmetall Rüstungsexporte kritisieren oder bei der Deutschen Lufthansa die Abschiebung von Flüchtlingen, sind die meisten Aktionäre gegen uns. Dann reagiert auch der Vorstand sehr … Weiterlesen