Wuppertal stellt sich quer

taz köln / taz nrw, 05.09.2002, Nr. 108, S. 3

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Mit Gegenveranstaltungen und Demonstrationen will das Wuppertaler Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ am kommenden Samstag, den 7. September, gegen den drohenden Aufmarsch der NPD in ihrer Stadt mobil machen.

Zahlreiche Gruppen haben sich dem Bündnis angeschlossen, darunter „Kein Mensch ist illegal“, Jusos, PDS, das Informationsbüro Nicaragua, der Uni-AStA. „Unser Ziel ist es, ein Zeichen zu setzen und den Rechten zu zeigen, dass auch in Wuppertal kein Platz für Rassismus und Antisemitismus ist“, so der AStA-Vorsitzende Björn Kietzmann.

Nach Bündnis-Angaben handelt es sich bei den Veranstaltern des Naziaufmarsches um den gleichen Personen- und Organisationskreis, der für den Überfall auf TeilnehmerInnen einer Gedenkfeier am KZ-Mahnmal Kemna vor zwei Jahren verantwortlich ist. „Vor diesem Hintergrund ist die Anmeldung der Demo durch die NPD eine besondere Provokation, die wir mit vielen Menschen zurückweisen wollen.“

In der NPD sehen die AntifaschistInnen dabei nur die „organisierte extremistische Speerspitze einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der Antisemitismus und Rassismus wieder durch Spitzenpolitiker der ‚Mitte’ hoffähig gemacht werden“. Folglich werben sie dafür, „zusammen mit den Flüchtlingen auf die Straße“ zu gehen, die für ein Bleiberecht kämpfen. Unterstützt werden müsse auch die jüdische Kultusgemeinde, „die sich fast allein gegen die jüngsten antisemitischen und antiisraelischen Ausfälle eines Herrn Möllemann wehrt“.

http://www.wuppertal-dichtmachen.de


Autor: DIRK ECKERT