Alles stabil am Arbeitsmarkt

Laut Landesinstitut sind Arbeitsverhältnisse nicht flexibel. Statt dessen seien Arbeiter „verhaltensflexibel“

taz köln / taz nrw, 11.04.2002, Nr. 95, S.2

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Auf dem Arbeitsmarkt geht es ruhiger zu als allgemein angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Landesinstitutes für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen. „Weder nimmt die allgemeine Arbeitsmarktmobilität zu, noch nimmt die Stabilität der Beschäftigungsverhältnisse ab“. Untersucht wurde der westdeutsche Arbeitsmarkt im Zeitraum von 1975 bis 1995.

Die mittlere Verweildauer bei neuen Arbeitsverhältnissen sei inzwischen um 25 Tage auf ein Jahr gestiegen. „Die Beschäftigungsstabilität hat sogar zugenommen.“

Die „wachsenden Flexibilitätsanforderungen“, vor denen Unternehmen stünden, würden weniger durch Entlassungen und Neueinstellungen bewältigt. Vielmehr setzten sie auf variable und flexible Arbeitszeiten. Für dadurch entstehende Beschäftigungsstabilität hätten die Arbeitnehmer allerdings auch einen Preis zu zahlen, der in „Verhaltensflexibilität, Arbeitsverdichtung und zunehmender Komplexität der Arbeit“ bestehe.


Autor: Dirk Eckert