taz köln, 28.06.2001, Nr. 57, S. 4
Bildung, Hochschule Köln taz köln
Einer politischen Revolution kam gleich, was sich da am 25. Juni im Studierendenparlament der Kölner Universität abspielte. Völlig unangekündigt wollte die regierende Koalition aus “Unabhängigen”, RCDS und LUST die Personalmittel der Uniweiten Fachschaftenkonferenz (Uni-FSK) auf null setzen. Bisher erhalten die sieben MitarbeiterInnen der Uni-FSK für ihre Arbeit eine Aufwandsentschädigung von 330 Mark im Monat.
Dabei sollten laut Haushaltsansatz des AStA die Personalkosten der Uni-FSK in etwa gleich bleiben. Auch bei den Beratungen im Haushalts- und Finanzausschuss ließ der AStA sich nichts anmerken. Erst im Parlament stellte ein “Unabhängiger” den Antrag, die Personalmittel komplett zu streichen.
Mit seinem Vorgehen hat der AStA die Fachschaften kalt erwischt. Gerade hatte die Uni-FSK eine gut besuchte Bildungsveranstaltung organisiert. Trotzdem behauptete Leif Kniggendorf, AStA-Bildungspolitikreferent der LUST, die Uni-FSK arbeite nicht genug. Dann präsentierte er eine ellenlange Liste von Aktionen der Uni-FSK, die ihm aber nicht gepasst haben.
“Unabhängige” und RCDS haben aus ihrer Abneigung gegenüber der Uni-Fachschaftenkonferenz nie einen Hehl gemacht. Die LUST, die sich selbst “FachschafterInnenliste” nennt, will nun die Selbstorganisation der Fachschaften entmachten, weil sie deren Politik für falsch hält. Denn die Uni-FSK hat sich in letzter Zeit immer öfter gegen den AStA gestellt.
Versuche von Kniggendorf, der auch Mitglied der Fachschaft Biologie ist, in der Uni-FSK einen anderen Kurs durchzusetzen, scheiterten an der Mehrheit der Fachschaften. Dafür dreht der AStA jetzt am Geldhahn.
Autor: DIRK ECKERT