taz köln / taz nrw, 13.02.2003, Nr. 128, S. 2
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Nordrhein-Westfalen bekommt nun doch seinen ersten Nationalpark. Ein Verordnungsentwurf für den Nationalpark Eifel liege mittlerweile vor, sagt Katja Pustowka, Sprecherin der Bezirksregierung Köln der taz. Thomas Griese, Staatssekretär im Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen, habe den Entwurf letzte Woche in Köln der Bezirksregierung vorgestellt.
Dem Entwurf vorausgegangen war ein Streit zwischen Bund und Land über den Verkauf der Nationalparkfläche. Der neue Zeitplan der Landesregierung sieht nun vor, die Verordnung zum 1. Januar nächsten Jahres in Kraft treten zu lassen. 2005 soll die militärische Nutzung des 42 Quadratkilometer großen Truppenübungsplatzes Vogelsang beendet werden, der ein Kernstück des Nationalparks werden soll. Insgesamt soll der Park zwischen Monschau und Schleiden in der Nordeifel 90 Quadratkilometer umfassen.
Noch vor Ostern will die Kölner Behörde die Ergebnisse an die Landesregierung weiterleiten. Vor der Sommerpause beginnt dann das förmliche Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung, das bis Oktober abgeschlossen sein soll.
Aufgeschoben ist erst mal die Entscheidung über die Nutzung der Burg Vogelsang auf dem Gebiet des Truppenübungsplatzes. Die Nazis hatten die Festung 1936 als „Ordensburg“ gebaut. Dort sollten die neuen Führungskader der NSDAP ausgebildet werden.
Autor: DIRK ECKERT