Bildung, Hochschule Innenpolitik Meldung philtrat
10000 Menschen gingen am 12. Dezember in der sächsische Landeshauptstadt Dresden auf die Straße, um gegen den geplanten Stellenabbau an Hochschulen in Chemnitz und Dresden zu protestieren. Als RednerInnen traten VertreterInnen der Studierenden, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie von PDS und SPD auf. Die Sächsische Hochschul-Entwicklungs-Kommission (S.H.E.K.) hatte ein Papier vorgelegt, in dem die Abwicklung der Geisteswissenschaften an den dortigen Technischen Universitäten gefordert wird. Insgesamt sollen nach den Vorstellungen der Kommission bis zum Jahr 2009 von 4500 vorhandenen Lehrstellen an den beiden Hochschulen über 1700 gestrichen werden, was einem Anteil von mehr als 20 Prozent entspricht. Das Lehrangebot der Technischen Universität Bergakademie Freiberg soll nach der Empfehlung der Kommission auf die Geowissenschaften reduziert werden.
“Um eine demokratische und sinnvolle Entwicklung der Gesellschaft zu ermöglichen, ist der Erhalt der Geisteswissenschaften und problemorientierter Fächer besonders wichtig. Bundesweit stehen diese wie auch Studiengänge zum Lehramt und die Geographie zur Disposition. Der Staat zieht sich immer mehr aus der Finanzierung und Strukturierung von Bildung zurück”, so Martin Dolzer, Vorstandsmitglied des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften. “Eine rein technische und wirtschaftliche Orientierung der Wissenschaftsabläufe entspringt einer kurzfristigen an der Verwertbarkeit des Studiums und der Studierenden orientierten Planung und genügt dabei den Partikularinteressen der Unternehmerverbände”, klagt Dolzer. “Die Demonstration in Dresden und die Aktionswochen in Chemnitz dokumentieren sehr deutlich den Unmut aller Mitglieder der Hochschulen, besonders den der Studierenden, über ein solches Vorgehen.”
Autor: Dirk Eckert