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Endlich sind die Fakten raus: 46.000 Mark kostete die Beseitigung von Graffiti an der Mauer des Kölner Melatenfriedhof. Zwei Wochen hat die Reinigung der auf 640 Quadratmeter geschätzten Mauer gedauert.
Durchgeführt wurden die Reinigungen von der “Kölner Anti-Sprayer-Aktion” (KASA), die seit gut einem Jahr in Sachen saubere Wand unterwegs ist. 1,5 Millionen Mark hat die Aktion bereits verbraucht. Dieses Jahr flossen weitere 220.000 Mark von der Stadt an die Graffitigegner. Doch die Arbeit lohne sich, berichten die Saubermänner: Nur 20 Prozent der einmal gesäuberten Flächen würden wieder verschmutzt.
Der Kampf richtet sich gegen verschiedenste Arten von Farben: Teerfarbe, Edding, Filzstifte und auch Autolacke. Die Mehrzahl der Graffitis wird, so ist der Lokalpresse zu entnehmen; “illegal angebracht”.
Doch: Wie das Graffiti bekämpfen, ohne die Wand wegzuätzen? Die KASA hat längst wissenschaftliche Hilfe bekommen, Der Fachbereich Restaurierung und Konservierung der Fachhochschule Köln hat seine Studenten auf die Graffiti losgelassen. Die untersuchen jetzt die Auswirkungen der Behandlung von Naturstein mit Graffiti-Schutzsystemen.
Im Falle der Friedhofsmauer von Melaten war die Reinigung nur ein Teilerfolg: Die Fotos von der letzten Reinigung waren gerade geschossen, da tauchte bereits das erste, neue Ärgernis an der Westmauer des Friedhofs auf.
Autor: Dirk Eckert