philtrat, 30.09.1998, Zeitung der StudentInnenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, nr. 24
philtrat Rezension
Geht das Zeitalter von Atlas und Globus dem Ende entgegen? Die Einführung der CD-ROM macht es möglich, beide Medien zu verknüpfen. Der Microsoft Encarta Weltatlas zeigt, wie es gehen könnte.
Die CD-ROM ermöglicht es den BenutzerInnen, aus der Weltall-Perspektive bis in Bodennähe zu zoomen, von 50000 Kilometer Höhe bis auf 150 Kilometer. Wer hofft, Köln von oben anschauen zu können, wird allerdings enttäuscht. Die dazu benötigten Daten würden den Rahmen einer CD-ROM wohl doch sprengen. So tauchen auch die größten Städte nur als Flecken auf der Karte auf.
Der elektronische Atlas bietet noch weitere interessante Möglichkeiten. So ist beispielsweise der zu betrachtende Kartenausschnitt frei wählbar. Bei Atlanten aus Papier besteht bekanntlich immer das Problem, daß gewisse Regionen grundsätzlich nur am unteren beziehungsweise oberen Kartenrand zu finden sind. Mit dem CD-ROM-Atlas lassen sich solche Gebiete dagegen auch im Überblick einsehen und – bei Bedarf – auch ausdrucken.
Für jede Karte lassen sich verschiedene thematische Perspektiven wählen. Da gibt es die geographische Karte wie auch die politische Karte. Natürlich fehlt auch die meteorologische Kartenansicht nicht. Mit der Maus kann jedeR in Sekundenschnelle wechseln.
Zusätzlich werden zu allen Ländern noch Informationen angeboten, wie Bevölkerungsdichte, Analphabetenrate und Bruttosozialprodukt. Und wer irgendeinen Ort auf der Welt sucht, braucht einfach nur den Namen in die Suchmaschine eingeben – den Rest macht der Computer. Damit können auch in den entlegendsten Regionen der Welt die kleinsten Orte identifiziert werden.
Für alle auch nur ansatzweise geographisch interessierten Menschen ist der Encarta Weltatlas unter Garantie ein wunderschönes Spielzeug. Leider ist das Ganze mit 98 Mark noch etwas teuer. Für den Betrieb erforderlich ist mindestens Windows 95 oder Windows NT 4.0.
Microsoft Encarta Weltatlas. Version 98, 98 Mark.
Autor: Dirk Eckert