Nicht preiswürdig

Der nach dem NS-Helfer Eduard von der Heydt benannte Wuppertaler Kulturpreis soll umbenannt werden, fordern Preisträger und die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. Die Stadt lehnt das ab

taz nrw, 31.03.2006 S. 1

taz nrw

Wuppertal diskutiert wieder die Nazi-Vergangenheit ihres Kunstmäzens Eduard von der Heydt. Der nach dem 1964 verstorbenen Bankier benannte Preis solle wieder in “Kulturpreis der Stadt Wuppertal” umbenannt werden, fordert die dort ansässige Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. Unter diesem Namen war der Preis 1950 ausgeschrieben worden. Erst 1957 wurde er nach dem Bankier benannt, dem die Stadt zahlreiche Schenkungen … Weiterlesen

Soziale Baumeister

NRW-Architekten lehnen Privatisierung kommunaler Wohnungen ab. Auftragsverluste befürchtet

taz nrw, 30.03.2006 S. 1

taz nrw

Die Architektenkammer NRW warnt vor zu viel Marktwirtschaft im Wohnungswesen. Kommunale Wohnungen dürften nicht wie kürzlich in Dresden an Großinvestoren verkauft werden, forderte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer, gestern in Düsseldorf. Das treffe vor allem finanziell schlechter gestellte Mieter, die auf Sozialwohnungen angewiesen seien. Finanzinvestoren ließen sich “nur begrenzt auf eine Sozialcharta verpflichten”, befürchtet … Weiterlesen

wohnungsprivatisierung

Schaden für die lokale Wirtschaft

taz nrw, 30.03.2006 S. 1

Kommentar taz nrw

Dass es zu wenig billigen Wohnraum gibt, ist nicht nur in den Großstädten im Rheinland längst allgemein bekannt. Es ist das Verdienst der Architektenkammer von Nordrhein-Westfalen, einmal mehr auf dieses Problem aufmerksam gemacht zu haben, das gerade für Geringverdiener existenziell ist. Die staatliche Untätigkeit der letzten Jahre hat an dieser Lage nichts geändert, also fordern … Weiterlesen

Hier wird wieder gewohnt

In den Wohnungen des Barmer Viertels ist es kalt und dreckig. Seit rund vier Wochen üben sich die Hausbesetzer in Improvisation. Jetzt zeigt ihr Einsatz erste Erfolge: Über den Abriss wird im Kölner Stadtrat wieder diskutiert

taz nrw, 29.03.2006 S. 3

Reportage taz nrw

Strom gibt es nur vom Generator. Wasser muss vom Hydranten geholt werden. Das Leben im besetzten Haus ist alles andere als bequem. Und doch sollen es inzwischen bis zu hundert Leute sein, die sich seit Anfang März in den verschiedenen Häusern des Barmer Viertels in Köln breit gemacht haben. Dass diese Altbauten abgerissen werden – … Weiterlesen

Am Ursprung der Ruhrindustrie

Vor bald 250 Jahren nahm in Oberhausen-Osterfeld der erste Hochofen des Ruhrgebiets den Betrieb auf. Das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege gräbt jetzt nach den Überresten. Eine Ortsbesichtigung

taz nrw, 28.03.2006 S. 3

Reportage taz nrw

Die ersten Grundmauern liegen schon frei. Deutlich ist ein Gewölbe am Boden zu erkennen. Ein Rauchabzug, dazu Mauerreste, die die Archäologen als Fundamente des Kesselhauses deuten. Nur vier Tage brauchten die Ausgräber, um die ersten Überreste der alten Eisenhütte St. Antony in Oberhausen freizulegen. Es ist nicht irgendeine Hütte, die das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege … Weiterlesen

Neandertaler von Mettmann verliert den Affenkopf

Mit neuster Computertechnik rekonstruiert ein internationales Forscherteam im Rheinischen Landesmuseum in Bonn das Gesicht des Neandertalers von Mettmann. Offenbar hatte der berühmte Urzeitmensch Pausbacken. Auch das Fernsehen ist an der Arbeit interessiert

taz nrw, 23.03.2006 S. 4

taz nrw

Viel ist es nicht, was die Wissenschaftler da in der Hand halten. Eine Schädeldecke, dazu ein paar Knochensplitter. Nasen- und Mundpartie fehlen. Die Forscher sind vorsichtig und tragen weiße Stoffhandschuhe. Denn es sind nicht irgendwelche Knochen, die sie da halten. Es ist der Kopf des Neandertalers von Mettmann, dessen Überreste vor 150 Jahren im Neandertal … Weiterlesen

vor ort

Protest gegen ein besonders schmutziges Steinkohlekraftwerk in Datteln

taz nrw, 23.03.2006 S. 3

taz nrw

…………………………………….. VORLAUF Der Energieriese Eon will spätestens 2007 in Datteln ein neues Steinkohlekraftwerk bauen. Die Anlage soll ältere Kraftwerke in Datteln, Herne und Gelsenkirchen ersetzen und dient mit einem Wirkungsgrad von mehr als 45 Prozent auch als Vorbild für weitere Kraftwerke. Allerdings soll dort nicht nur Kohle, sondern auch Abfall verfeuert werden. Naturschützer wollen deshalb … Weiterlesen

“Bei den Schäden sind wir spitze”

Pannen in NRW-Kanälen häufen sich, sagt Kapitän Albrecht Scheubner. Seine MS Jenny muss über Holland fahren

taz nrw, 21.03.2006 S. 2

Interview taz nrw

taz: Herr Scheubner, der Dortmund-Ems-Kanal bleibt noch bis zum 8. April gesperrt. Liegt Ihr Schiff jetzt auf dem Trockenen? Albrecht Scheubner: Nein, das nicht, aber wir müssen einen Umweg nehmen über Holland. So kommen wir mit Ach und Krach noch ans Ziel. Aber es kostet uns vier Tage. taz: Wo geht die Reise denn hin? … Weiterlesen

ärztestreik

Bedauerliche Spaltung

taz nrw, 21.03.2006 S. 1

Kommentar taz nrw

Nun streiken also auch die Ärzte an den NRW-Unikliniken. Gewerkschafter sollten das eigentlich begrüßen: Denn als vor sechs Wochen die übrigen Beschäftigten der Unikliniken in den Ausstand traten, hielten sich die im Marburger Bund organisierten Mediziner noch vornehm zurück. Allen Aufforderungen von Ver.di zum Trotz. Die Sache hat nur einen Harken: Ärzte und die von … Weiterlesen

Ärzte streiken einsam

Ärzte weiten ihren Streik in NRW aus. Die ebenfalls streikenden Pfleger und Krankenschwestern haben kein Verständnis für ihre Gehaltsforderung: "Sie sind nicht allein im Krankenhaus"

taz nrw, 21.03.2006 S. 1

taz nrw

Der Ärztestreik in NRW stößt bei den übrigen Beschäftigten der Unikliniken auf Skepsis. Pfleger und Krankenschwestern, selbst seit sechs Wochen im Streik, können vor allem die Forderung der Mediziner nach 30 Prozent mehr Gehalt kaum nachvollziehen. “Diese isolierte Forderung finden wir sehr problematisch”, sagte Sylvia Bühler vom Ver.di-Fachbereich Gesundheit. Nötig seien vielmehr humane Arbeitsbedingungen und … Weiterlesen

Center.tv ab Mai in Düsseldorf

taz nrw, 18.03.2006 S. 1

Meldung taz nrw

Die Landeshauptstadt bekommt einen neuen Lokalsender. Am 2. Mai soll in Düsseldorf Center.tv starten. Wie der Privatsender gestern mitteilte, soll das “Heimatfernsehen” über Kabel und Internet 450.000 Haushalte im Raum Düsseldorf und Neuss erreichen. Finanziert werde das Programm ausschließlich aus Eigen- und Werbemitteln, Sitz des Sender soll das Düsseldorfer Stadttor sein. Dort befindet sich auch … Weiterlesen

Barmer Viertel: Stadt bleibt hart

taz nrw, 18.03.2006 S. 1

Meldung taz nrw

In die Debatte um den Abriss des besetzten Barmer Viertels hat sich nun Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) eingeschaltet. Es gebe Gespräche, um den Konflikt beizulegen, hieß es gestern vom Erbbauverein. Zuvor hatte Kämmerer Peter-Michael Soénius der Genossenschaft gedroht, die letzten fünf Millionen Euro für den Kauf des Viertels nicht zu überweisen, falls diese sich … Weiterlesen

Stadt bekommt Barmer Viertel

taz nrw, 17.03.2006 S. 1

Meldung taz nrw

In den Streit um den Abriss des Barmer Viertels in Köln kommt Bewegung. Überraschend teilte gestern der Erbbauverein mit, die seit zwei Wochen besetzten Häuser nicht abreißen zu wollen. Die Genossenschaft muss das Gelände ohne Häuser bis zum 30. Juni an die Stadt übergeben. Dieser Termin sei nicht mehr zu halten, da die Stadt entgegen … Weiterlesen

Ruhris sollen blechen

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr will erneut die Fahrpreise erhöhen. Grund seien sinkende Landesmittel. Landesregierung fordert Verbünde zu Reformen auf. Fahrgäste verärgert

taz nrw, 16.03.2006 S. 1

taz nrw

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr will der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Fahrpreise im Nahverkehr erhöhen. Es handele sich um eine “vorgezogene Tarifanpassung”, sagte der VRR-Geschäftsführer Klaus Vorgang gestern bei einer Sitzung des VRR-Tarifausschusses in Essen. Statt zum 1. Januar 2007 sollen die Ticketpreise bereits zum 1. August 2006 im Schnitt um 4,9 Prozent … Weiterlesen

Gebührenland NRW

Heute soll das neue Studiengebührengesetz im Landtag beschlossen werden. Bisher wenig Proteste

taz nrw, 16.03.2006 S. 1

taz nrw

Bahn frei für Studiengebühren: CDU und FDP wollen heute ihr Studiengebührengesetz durch den Landtag bringen. Künftig sollen Hochschulen bis zu 500 Euro Gebühren ab dem ersten Semester erheben können. Eigentlich hätte das Gesetz schon gestern verabschiedet werden sollen, doch die SPD beantragte eine dritte Lesung. Die Grünen hatten zuvor vergeblich versucht, das Gesetz zur “Finanzierungsgerechtigkeit … Weiterlesen

Lidl besser, aber nicht gut genug

Der Billig-Discounter will faire Produkte anbieten. "Das reicht nicht", sagen die Kritiker

taz, 14.03.2006 S. 9

taz - die tageszeitung

Faire Produkte im Supermarkt – darüber denkt inzwischen auch der Discounter Lidl nach. Doch ausgerechnet Lidl-Kritiker und Fair-Handels-Initiativen können dem Vorhaben gar nichts abgewinnen. “Das ist zwar gut fürs Image, bringt den Produzenten aber gar nichts”, sagt Bettina Burkert von BanaFair. Die Organisation setzt sich zwar dafür ein, dass mehr Bananen zu Preisen verkauft werden, … Weiterlesen

Wasserpegel steigt

Wasserpegel des Rheins steigt langsam. BUND fordert: Land muss Neubauten am Rhein verhindern

taz nrw, 13.03.2006 S. 1

taz nrw

Die Kälte hat das Hochwasser noch aufgehalten – am Wochenende stieg der Pegel des Rheins auf mäßige siebeneinhalb Meter. Die Hochwasserschutzzentrale Köln erwartet für heute einen derzeitigen Wasserhöchststand von bis zu acht Metern. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland fordert von der Landesregierung, mehr für den Hochwasserschutz zu tun. Gefahr für Rhein-Anwohner besteht derzeit … Weiterlesen

Ärger nach Solidaritätsstreik

taz nrw, 11.03.2006 S. 1

Meldung taz nrw

Weil sie sich während ihrer Dienstzeit an einem Solidaritätsstreik in Essen beteiligt haben, sollen gestern rund 50 Krankenpflegeschülerinnen der Städtische Klinik Duisburg des Unterrichts verwiesen worden sein. Das teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di mit. “Ein ungeheuerlicher Vorgang und rechtswidrig”, sagte Landesleiterin Gabriele Schmidt. Klinikchef Reinhard Isenberg bestritt die Darstellung von Ver.di. “Es ist niemand gekündigt worden”, … Weiterlesen

Reform ohne Auswirkungen

Beim Versammlungsrecht plant die Landesregierung keine Änderungen - trotz Föderalismusreform

taz nrw, 10.03.2006 S. 2

taz nrw

Wann Demonstrationen in Nordrhein-Westfalen verboten werden können, darüber soll das Land künftig allein entscheiden. So sieht es die Föderalismusreform vor, die heute im Bundestag beraten wird. Tritt die Reform unverändert in Kraft, kann der Landtag ein eigenes Versammlungsgesetz verabschieden. Bisher beschloss der Bundestag darüber, wann die im Grundgesetz garantierte Versammlungsfreiheit eingeschränkt werden kann. Der Bundesrat … Weiterlesen

Kohle trotzt Regierung

Die Deutsche Steinkohle will sich nicht abwickeln lassen. Ihr Chef Bernd Tönjes weigert sich im Landtag, Ausstiegsszenarien vorzulegen. CDU und FDP halten an Subventionsabbau fest

taz nrw, 09.03.2006 S. 2

taz nrw

Um das Geld, das das Land Nordrhein-Westfalen für die Förderung von Steinkohle ausgibt, muss man sich keine Sorgen machen. Folgt man Bernd Tönjes, ist es hervorragend angelegt. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Steinkohle (DSK) erschien gestern eigens im Landtag, um den Abgeordneten des Wirtschaftsausschusses zu erklären, wie wichtig die Steinkohle für NRW ist. Es war keine … Weiterlesen

Rechte statt Ehre

In Köln tagt heute eine Konferenz gegen Ehrenmorde und Islamismus. Auch Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali dabei

taz nrw, 08.03.2006 S. 2

taz nrw

Es war am 7. Februar vor einem Jahr, dass in Berlin die 23-jährige Deutschkurdin Hatun Sürücü von einem ihrer Brüder auf offener Straße erschossen wurde. Gegen den Täter und zwei weitere Brüder wird derzeit noch in Berlin vor Gericht verhandelt. Dessen Geständnis und vor allem eine Zeugenaussage direkt nach der Tat legten aber nahe: Die … Weiterlesen

Das nervige Gewissen der Konzernchefs

Ohne die Kritischen Aktionäre ginge es auf vielen Hauptversammlungen nur um die Höhe der Dividende. Ihr Verdienst ist es, auch Rüstungsexporte, Atompolitik, Lohndumping und Kinderarbeit auf die Tagesordnung gebracht zu haben

taz, 04.03.2006 S. 9

taz - die tageszeitung

Sie sind auf jeder größeren Hauptversammlung (HV) zu finden. Ihre Spezialität: Sie nerven die Firmenleitungen. Verletzen sie die Rechte der Beschäftigten, lassen sie Waffen produzieren oder verschmutzen die Umwelt, dann ist das ein Fall für die Kritischen Aktionäre. Aus der Friedens-, Umwelt- und Dritt-Welt-Bewegung hervorgegangen, mischen sie seit Anfang der 80er-Jahre die Aktionärsversammlungen der großen … Weiterlesen

“Öffentlichkeit hilft”

Die Konzernspitzen lieben die Kritischen Aktionäre gar nicht und reagieren oft aggressiv auf deren Beiträge

taz, 04.03.2006 S. 9

Interview taz - die tageszeitung

taz: Herr Mathews, wie reagieren die Firmenleitungen auf Auftritte der Kritischen Aktionäre in ihren Hauptversammlungen? Henry Mathews: Das kommt auf die Stimmung an, die in der Hauptversammlung herrscht. Wenn wir bei Rheinmetall Rüstungsexporte kritisieren oder bei der Deutschen Lufthansa die Abschiebung von Flüchtlingen, sind die meisten Aktionäre gegen uns. Dann reagiert auch der Vorstand sehr … Weiterlesen

Hamburg, nein danke

Der Streik an den sechs Unikliniken ist wieder in vollem Gange. 3.000 Beschäftigte demonstrieren in Düsseldorf für einen Tarifvertrag. Ver.di: Hamburger Kompromiss ist "nicht auf NRW übertragbar"

taz nrw, 03.03.2006 S. 1

taz nrw

38,5 Stunden für alle – davon wollen die Beschäftigten der NRW-Unikliniken nicht abrücken. Gestern sind rund 3.000 Beschäftigte in die Landeshauptstadt Düsseldorf gefahren, um gegen NRW-Finanzminister Helmut Linssen (CDU) zu protestieren. Vor dem Finanzministerium forderten sie abermals die Gleichstellung mit ihren Kolleginnen und Kollegen in den kommunalen Kliniken in NRW. “Das waren mehr als wir … Weiterlesen